Internationaler Heinrich-Schütz-Preis 2022
Im Festjahr Schütz22 – «weil ich lebe» anlässlich des 350. Todestages des Komponisten werden die Verlage Bärenreiter (Kassel) und Carus (Stuttgart) mit der silbernen Ehrenmedaille ausgezeichnet, die seit 2018 alljährlich im Rahmen des Heinrich-Schütz Musikfestes verliehen wird.
Seit 1955 erscheinen im Bärenreiter-Verlag die Bände der Neuen Ausgabe sämtlicher Werke von Heinrich Schütz als eine quellenkritische Ausgabe für den wissenschaftlichen ebenso wie praktischen Gebrauch. Die seit 1979 bei Bärenreiter erscheinenden Schütz-Jahrbücher wiederum bilden ein wichtiges Forum für die wissenschaftliche Erschliessung des vielschichtigen Œuvres. Und man kann sich im Festjahr Schütz2022 über die Herausgabe von seit Langem schmerzlich empfundenen Desideraten freuen: Walter Werbeck hat vor einigen Monaten das Schütz-Handbuch herausgegeben, und noch bis Ende dieses Jahres erscheint, ebenfalls beim Bärenreiter-Verlag, das von Werner Breig (Heinrich-Schütz-Preisträger 2021) herausgegebene Schütz-Werkverzeichnis.
Ende der 1960er Jahre startete Günter Graulich im Carus-Verlag eine wissenschaftlich-kritische Edition schützscher Werke. Die Stuttgarter Schütz-Ausgabe erscheint seit 1971. Bei grosser Kontinuität im Notenbild ist sie stets Vorreiter bei der Anwendung moderner Editionstechniken. Besonders tauglich für die Praxis waren die vom Carus-Verlag parallel herausgegebenen zweisprachigen Einzelwerkausgaben und das Aufführungsmaterial zu (fast) allen Stücken. Auf Grundlage dieser Ausgabe wurde seit 2009 eine Schütz-Gesamteinspielung durch den Dresdner Kammerchor unter Leitung von Hans-Christoph Rademann (Heinrich-Schütz-Preisträger 2018) realisiert.
Die Preisverleihung findet im Rahmen des Abschlusskonzertes des Heinrich-Schütz-Musikfestes am Sonntag, 16. Oktober 2022, auf Schloss Hartenfels in Torgau statt.