Wenn SMR und IGMR fusionieren …

Schliessen sich der Schweizer Musikrat (SMR) und die Interessengemeinschaft Musik und Radio (IGMR) zusammen, sollten die einzelnen Mitglieder der zusammengeschlossenen Unterorganisationen zur Ausgleichskasse (AK) Forte übertreten. Zwei Insider geben Auskunft.

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Annette Dannecker, Sie sind Co-Präsidentin des Schweizerischen Musikpädagogischen Verbands (SMPV), eines langjährigen Mitglieds des SMR. Wie verändert sich die Vorsorge bei einer allfälligen Fusion Ihres Dachverbands?
Für den SMPV ändert sich insofern nichts, als dass wir – wie die IGMR – bereits Gründerverband der AK Forte sind. Wenn die Dienstleistungen dieser Ausgleichskasse weiteren Akteuren der Musikbranche zugänglich gemacht werden und der Wechsel nicht in jedem Einzelfall zwingend ist, begrüsse ich das.

 

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Die Mitglieder des SMPV rechnen ihre AHV-Beiträge über die AK Forte ab, ebenso die Löhne ihrer Angestellten. Der SMPV hat eine Vertretung im Vorstand der AK Forte, die seine Anliegen, z. B. die nachhaltige Verwaltung des Kassenvermögens, einbringen kann. Die Zusammenarbeit ist sehr konstruktiv, partnerschaftlich und zielführend!

 

Nach einer Fusion müssten alle Mitglieder des SMR über die AK Forte abrechnen.
Wir haben einige Mitglieder, die das nicht tun, und das wurde und wird auch akzeptiert. Manchmal fühlt man sich bei einer anderen Kasse, wo man langjährige Kundin ist, einfach besser aufgehoben. Die AK Forte versucht mit guten Dienstleistungen zu überzeugen und nicht mit Zwang.

 

Was wäre aus Sicht eines SMR-Mitglieds der Vorteil einer Fusion von SMR und IGMR?
Ein Vorteil ist sicher, dass die AK Forte schweizweit tätig ist. Bei einem Wohnortswechsel können Kasse und Ansprechpersonen beibehalten werden. Zudem verrechnet sie sehr moderate Verwaltungskosten, d.h. es bleibt mehr Einkommen übrig. Da sie die Musikbranche und unsere Patchwork-Arbeitssituationen mittlerweile kennt, können die Fachpersonen auch kompetent Auskunft geben. Zudem veranstaltet sie Weiterbildungen für unsere Mitglieder.

 

Christian Leuenberger, als Finanzchef der Suisa sind Sie zuständig für die AHV-Abrechnung Ihrer Mitarbeitenden. Und als Mitglied der IGMR ist die Suisa ebenfalls bei der AK Forte.
Wir erleben die Zusammenarbeit als professionell, freundlich und hilfsbereit. Auf Anfragen und Anliegen wird zeitnah und kompetent eingegangen. Wir können die AK Forte nur empfehlen.

 

Die Suisa ist nicht Gründerorganisation der AK Forte, sondern «nur» Mitglied. Ein Problem?
Nein! Wir sind überzeugt, dass die AK Forte alle angeschlossenen Unternehmen gleich kompetent behandelt. Auch aus Kostensicht erwarten wir absolut keine Nachteile.

 

Sie sind im Vorstand der IGMR, der die Fusion mit dem SMR befürwortet. Das würde die Auflösung der IGMR bedeuten.
Die Aktivitäten und die Bedeutung der IGMR haben über die letzten Jahre kontinuierlich abgenommen. Heute ist sie ein «leerer Gründerverband», deren organisatorischer Fortbestand gefährdet ist. Mit der angestrebten Fusion werden die Mitglieder in einen aktiven und etablierten Verband integriert, der national in Erscheinung tritt. Da die IGMR nicht überschuldet ist, aber auch keine Mittel aufweist, gestaltet sich die Fusion aus finanztechnischer Sicht problemlos. Der SMR wird Gründerverband der AK Forte und an der Abrechnung über die Ausgleichskasse ändert sich für die bestehenden Mitglieder nichts.

 

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