Cello-Gipfeltreffen in Liestal

Es ist das grösste Festival seiner Art in Europa und findet zum 6. Mal in Liestal statt. An der Eröffnung sind Cellisten und Cellistinnen jeglichen Alters und Niveaus zum Mitspielen eingeladen.

Bild: VivaCello,SMPV

Nach zwei Jahren Pause wird Liestal erneut zum Hotspot des Cellos und meldet sich klangstark mit 19 Veranstaltungen zwischen dem 2. und 9. September zurück. Sein künstlerischer Leiter ist der junge deutsche Cellist Maximilian Hornung, der wichtige Musikpreise auf sich vereinen kann und in aller Welt erfolgreich ist.

Seit vielen Jahren aussergewöhnlich

Die vor wenigen Wochen erschienene CD-Box der «NZZ am Sonntag» porträtiert die wichtigsten Klassik-Festivals der Schweiz. Neben den erwartbaren Kandidaten wie etwa Luzern, Verbier und Gstaad ist eine CD dem VivaCello-Festival 2016 gewidmet. Ein seltener Erfolg? «Ja und nein», meint der 32 Jahre alte Meistercellist Maximilian Hornung. «Seit 18 Jahren poppt VivaCello in unregelmässigen Abständen musikalisch im Stedtli auf und bringt dabei Sensationelles und Aussergewöhnliches nicht nur im Bezug auf das Cello hervor. Schon die Namensliste der seither konzertierenden Cellisten beeindruckt mich.» Mischa Maisky, Ivan Monighetti, Sol Gabetta, Nicolas Altstaedt oder Steven Isserlis haben hier gespielt, und die Prominenten-Reihe wird 2018 u.a. mit dem Schweizer Jung-Star Chiara Enderle, dem Altmeister Pieter Wispelwey aus Holland, dem Deutschen Daniel Müller-Schott, dem in Liestal bestens bekannten Thomas Demenga (er leitete das Festival 2003 & 2006) und dem Schweden Frans Helmerson fortgesetzt.

Hommage an Beethoven

2016 verabschiedete sich VivaCello mit der Wilhelm-Tell-Ouvertüre von Rossini vor 900 Gästen in der Liestaler Rathausstrasse. Was bieten 2018 nun die gut 70 Profi-Musiker während acht Tagen, nur Musik für das Cello?«Selbst wenn sich damit bestens auskommen liesse, schliesslich brilliert das Instrument seit gut 400 Jahren auf den Konzertpodien und jeder Komponist von Bedeutung hat Werke für das Cello hinterlassen, ist mir die Vielfalt und Abwechslung ein Hauptanliegen», erläutert Hornung. Es müssen nicht immer Konzertsäle sein. «Ein Kaffee tut das seine, um uns Schwung in den Tag zu geben, kombiniert mit einem Kurzkonzert im Caffè mooi kann ein Tag gar nicht besser beginnen», schwärmt der junge Cellist. Und da ist noch einer, dem huldigt Hornung in besonderer Weise: Ludwig van Beethoven. «Wer es bis Ende des 18. Jahrhunderts die Möglichkeiten des Cellos noch nicht erfasst hatte, den lehrte Beethoven mit seinen fünf Sonaten für Cello und Klavier eines Besseren. Das Cello kann alles in der Musik ausdrücken, und es berührt uns im Innersten.» Bevor das seit vielen Jahren grösste Komponistenjubiläum 2020, 250 Jahre Beethoven, gefeiert wird, huldigt VivaCello dem Komponisten mehrfach, vor allem am Sonntag, den 9. September gibt es Beethoven satt, von der 1. Sonate bis zur 7. Sinfonie.

Cello-Fest für alle

Beginnen wird das Festival mit der Gratis-Veranstaltung «Cello für Alle» am 2. September in der Liestaler Stadtkirche. Ein riesiges Cello-Orchester spielt Filmmusik, bei dem jeder Cellist, jede Cellisten mitmachen kann, es gibt Musik-Kabarett mit dem Duo Calva und ein Selbstportrait eines Cellos, erzählt von dem bekennenden Cellofan Kurt Aeschbacher und der jungen Musikerin Chiara Enderle. Über die ganze Woche finden zahlreiche Konzerte im Kulturhotel Guggenheim, in der Kulturscheune und in der Stadtkirche Liestal statt.
«Es ist eine Seele von Instrument, und deshalb spricht es uns so stark an,» bekannte Lukas Ott, der ehemalige Stadtpräsident nach einem Konzertbesuch begeistert.

Vorverkauf www.kulturticket.ch
 

VivaCello-Orchester

 

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