Reduzierter Sonnengesang
Urs Stäuble hat Hermann Suters Oratorium «Le Laudi» für Aufführungen mit kleinerer Besetzung eingerichtet.
Das Oratorium Le Laudi nach Franz von Assisis Sonnengesang komponiert von Hermann Suter (1870–1926) wurde vor genau hundert Jahren in Basel uraufgeführt und machte ihn international berühmt. Das beliebte Stück wird zwar noch ab und zu aufgeführt, aber der grosse personelle und finanzielle Aufwand für solch einen spätromantischen «Schinken» übersteigt oftmals die Möglichkeiten kleiner werdender Chöre.
Urs Stäuble, der sich bereits mit anderen Reduktionen einen Namen gemacht hat, legt nun beim Musikverlag Hug in Zürich eine gekonnte Kammerfassung vor. Die originale Partitur reduziert er auf ein Streichquintett, das sich an der Grösse des Chores orientieren kann, einen Schlagzeugspieler und Orgel, die die relevanten Bläserstimmen übernimmt. Die Vokalstimmen bleiben unverändert, um den vorhandenen Klavierauszug (ebenfalls Hug) weiterverwenden zu können. Neben einem geeigneten Aufführungsort, bei dem sich eine gut disponierte Orgel in der Nähe der Ausführenden befinden muss, braucht man versierte Spieler für die teils sehr virtuosen Streicherpartien.
Eine sehr empfehlenswerte Kammerfassung, die dieses ergreifende Werk auch kleineren Chören zugänglich macht.
Hermann Suter: Le Laudi di San Francesco d’Assisi (Sonnengesang), Kammerfassung von Urs Stäuble, Partitur, Hug Musikverlage, Zürich