Bachs Vorgänger

Eine ca. 15-minütige Festmusik als Alternative zu allzu bekannten Weihnachtswerken.

Johann Kuhnau auf dem Umschlag seiner «Neuen Clavier-Übung, erster Theil» 1689. Quelle: Sothebys Auktionskatalog 2012 / wikimedia commons

Noch immer sind die Werke von Johann Kuhnau (1660–1722) zu wenig bekannt und aufgeführt, obwohl der Vorgänger von Johann Sebastian Bach im Thomaskantorat Leipzig ein vorzüglicher Komponist war. Sein Œuvre, das einen grossen Einfluss auf Bach ausübte, stellte rein quantitativ dessen nicht gerade geringen kompositorischen «Output» in den Schatten. Heutzutage sind von Kuhnau aber leider nur noch ca. 30 Werke erhalten. Um diesen unterschätzten Komponisten und seine vielseitige Tonsprache wieder mehr zu würdigen, erscheinen im Verlag Breitkopf & Härtel in loser Folge nun sämtliche erhaltenen geistlichen Werke in schönen Urtext-Ausgaben.

Aktuell liegt mit der Weihnachtskantate O heilige Zeit eine ideale Festtagsmusik in kleiner Besetzung vor. Das ungefähr 15-minütige Werk nach einer Textvorlage von Neumeister ist mit vier Solisten (SATB) unter optionaler Mitwirkung des Chores und doppelt besetzten Streichern (zwei Violinen und zwei Bratschen) mit Continuo-Orgel leicht aufführbar und bietet eine willkommene musikalische Alternative zu allzu bekannten Werken für das Weihnachtsfest.

Image

Johann Kuhnau: O heilige Zeit. Kantate zum Weihnachtsfest für Soli, (Chor), Orchester, hg. von David Erler; Partitur, PB 32119, € 29.90; Klavierauszug vokal, EB 32119, € 13.90; Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Das könnte Sie auch interessieren