In dankbarem G-Dur
Statt wie üblich in A-Dur ist das Klarinettenkonzert KV 622 hier für die Bratsche einen Ton tiefer gesetzt.
Der Grundgedanke, das A-Dur-Klarinettenkonzert einen Ton tiefer zu bearbeiten, kommt von Mozart selber: Er notierte in der Es-Dur-Sinfonia Concertante KV 364 die Bratsche in D-Dur, die – einen Halbton höher gestimmt – heller klingt. Und in der A-Dur-Sinfonia Concertante KV Anh 104/329e ermöglicht er der Bratsche – einen Ganzton höher gestimmt – mehr leere Saiten zu gebrauchen. Ursprünglich hat Mozart das Konzert für Bassetthorn KV 621b in G-Dur entworfen, es aber für den berühmten Klarinettisten Anton Stadler in A-Dur fertiggestellt. Die heute greifbaren Ausgaben für Viola stehen ausschliesslich in A-Dur: Bärenreiter, IMC, Ricordi. Aber schon 1802 erschien im Verlag Johann André eine Transkription für Viola in G-Dur; sie ist die Grundlage für die vorliegende Ausgabe.
Die Herausgeberin hat sich bei den Bogenstrichen an Mozarts Violinkonzerten und den Violinschulen Leopold Mozarts und Etienne Baillots orientiert. Wer sich auf der Bratsche mit diesem Werk befasst, sollte auch das Original studieren. Die Fingersätze sind brauchbar. Es ist erstaunlich, wie gut dieses Arrangement auf der Bratsche liegt: der ganze Bereich von der leeren C-Saite bis zum zweigestrichenen g steht angenehm zur Verfügung! Im gleichen Verlag gibt es auch das Orchestermaterial.
Wolfgang Amadeus Mozart: Violakonzert in G-Dur nach dem Klarinettenkonzert KV 622, hg. von Teresa Schwamm; Viola principale und Klavierauszug: OCT-10345a, Fr. 29.60; Partitur: OCT-10345, Fr. 31.90; Edition Kunzelmann, Adliswil