Charakterlieder aus Wien

Günther Mohaupt hat einen zweiten Band mit Wienerliedern für gemischten Chor a cappella oder mit Klavierbegleitung herausgebracht.

Foto (Ausschnitt): Gabriele Diwald / Unsplash.com

Wer kennt nicht O, du lieber Augustin! Der Ausdruck «Wienerlied» stammt aus der Zeit der Urbanisierung der Stadt Wien nach 1850, als man das Ursprüngliche und Volkstümliche zu vermissen begann. Ähnlich wie der Berliner Gassenhauer ist auch das Wienerlied eine Gattung für sich: Humoristisch, melancholisch, aber auch spöttisch und frech besingt es die Leichtlebigkeit und Vergänglichkeit. Die Hochblüte erlebte es bis in die 1930er-Jahre und nach dem Zweiten Weltkrieg bis hinein in die 1980er. Mit der zunehmenden Streichung der Ausstrahlung von Wienerliedern im österreichischen Rundfunk ORF verlor es an Breitenwirkung und ist heute beim jüngeren Medienpublikum leider nahezu unbekannt.

Um diese Charakterlieder nicht ganz dem Vergessen anheimfallen zu lassen, hat Günther Mohaupt im Doblinger-Musikverlag zwei Bände mit den bekanntesten von ihnen für gemischten vierstimmigen Chor mit Klavierbegleitung (ad lib.) herausgegeben. Seine Chorversionen sind sehr gelungen, weil sie einfach gesetzt sind, aber trotzdem bei aller Unkompliziertheit der Ausführung stets viel klangliche Abwechslung zeigen. Eine schöne Repertoire-Bereicherung für Chöre.

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Wienerlieder für vierstimmigen gemischten Chor, a cappella oder mit Klavierbegleitung, Satz von Günther Mohaupt, Band 2, Klavierauszug, D 42 903, € 39.95, Doblinger, Wien

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