Anrührend

Hugo Distler erzählt die Weihnachtsgeschichte in einer innigen Version für Chor a cappella und Solisten.

Hugo Distler 1941. Foto: Karl Schweinsberg/wikimedia commons

Schon zu Lebzeiten Hugo Distlers (1908–1942) galt seine Weihnachtsgeschichte op. 10 als eines der beliebtesten geistlichen Werke aus seiner Feder. Er hatte sie 1933 mit nur 25 Jahren in einer sehr fruchtbaren Schaffensphase geschrieben. Sie wurde im gleichen Jahr gedruckt, erfuhr nur eine einzige Auflage von 2000 Exemplaren, was ihrer Verbreitung aber keinen Abbruch tat. Die Uraufführung fand ebenfalls 1933 in Köln statt.

Inhaltlich basiert das Werk im Hauptteil auf den neutestamentlichen Erzählungen der Evangelisten Lukas und Matthäus. Formal ist Distlers Weihnachtsgeschichte, wie er selbst im Vorwort betonte, am Schaffen Heinrich Schütz’ orientiert. Sie reiht sich damit ein in die damaligen Bestrebungen, die Kirchenmusik durch Rückbesinnung zu erneuern. Ein motettenartiger Einleitungs- und Schlusschor umrahmen die Handlung. Zudem wird die Geschichte von sieben Variationen über Es ist ein Ros entsprungen durchzogen. Die Stimmung ist insgesamt heiter, zurückgenommen und zart. Das Werk ist mit Rezitativen bestückt und die polyfonen Sätze sind sehr anspruchsvoll.

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Hugo Distler, Die Weihnachtsgeschichte op. 10, hg. von Klaus-Martin Bresgott, Partitur, CV 10.011, € 18.00, Carus, Stuttgart 2015

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