Lob auf das Weihnachtswunder
Diese Komposition für Soli, Chor, Bläser und Klavier ist einzigartig im Werk Ottorino Respighis.
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Die Entstehungsgründe der Komposition Lauda per la Natività del Signore sind aus Respighis Biografie bekannt. Während eines Cembalorezitals mit Wanda Landowska im Januar 1928 im Palazzo des Conte Guido Chigi in Siena haben Ambiente und Atmosphäre den Komponisten so inspiriert, dass er für diesen Raum eine «Piccola cantata» komponieren wollte. Als Text wählte er einen Jacopone da Todi zugeschriebenen Lobgesang auf die Geburt Christi: Laus pro nativitate Domini. Wie eine Art Drehbuch stellte sich Respighi die entsprechenden Strophen und Verse zur Vertonung zusammen.
Die Uraufführung der im Sommer 1930 vollendeten Partitur für Soli, Chor, Flöten, Oboe, Englischhorn, zwei Fagotte, Triangel und Klavier fand am 22. November 1930 im Saal der Vereinigung «Micat in vertice» statt zusammen mit einem instrumental gleich besetzten Werk Respighis, der Suite della tabacchiera.
Die vorliegende Kritische Edition des Werkes basiert bewusst auf dem Autograf. Da es zwischen diesem und dem Erstdruck von 1931 einige Abweichungen gibt, wurden auf Anfrage von Riccordi freundlicherweise die Druckfahnen zum Erstdruck sowohl der Partitur als auch des Klavierauszuges zur Verfügung gestellt. Die Durchsicht ergab, dass die handschriftlich eingetragenen Änderungen von Respighi selbst vorgenommen worden waren. Sie lassen insgesamt den Eindruck einer nachträglichen Glättung des Werkes entstehen. Die Versuche, durch Briefe zwischen Verlag und Komponist oder Notizen weitere Aufschlüsse über diesen Prozess zu erhalten, blieben ergebnislos. Detaillierte Hinweise über die Unterschiede zwischen Autograf und Erstdruck finden sich in Teil 1 des Kritischen Berichts.
Ottorino Respighi, Lauda per la Natività del Signore, hg. von Christine Haustein, Partitur, CV 10.084/00, € 45.00, Carus, Stuttgart 2015