Im Charakter des Instruments

Die Gambensonaten von Carl Philipp Emanuel Bach sind eine wertvolle Bereicherung des Cello-Repertoires.

Ausschnitt aus einem Pastellbildnis Carl Philipp Emanuel Bachs um 1780. Quelle: wikimedia commons

Die Cellokonzerte Carl Philipp Emanuel Bachs erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Noch etwas im Schatten der bekannten Sonaten für dieselbe Besetzung des Vaters Johann Sebastian (BWV 1027–1029) stehen die Gambensonaten (Wq 136, Wq 137, Wq 88).

Die jeweils dreisätzig angelegten Kammermusikwerke stammen aus C. P. E. Bachs Berliner Zeit als Cembalist am Hof Friedrichs II. von Preussen. Punkto instrumentaler Attraktivität stehen sie den Sonaten des Vaters in nichts nach. Der deutsche Musikwissenschaftler Ernst Fritz Schmid (1904–1960) schrieb 1931: «Die Gambensoli sind beide sehr dankbar für das Instrument geschrieben; in keinem anderen Kammermusikwerk seiner Berliner Zeit, von einigen Flötensoli abgesehen, hat Bach den Charakter des Instrumentes, für das er schrieb, so sehr berücksichtigt (…)»

Die beiden frühen Sonaten (Wq 136, Wq 137) sind in der Begleitung für Generalbass gesetzt. Die spätere 3. Sonate in g-Moll (Wq 88) verwendet den dreistimmig-obligaten Typus und folgt damit dem Vorbild der Sonaten des Vaters.

Die Henle-Ausgabe lässt nichts zu wünschen übrig: Das Notenbild ist klar und übersichtlich, die Papierqualität hervorragend; die Solostimme enthält Ausklappseiten, mit denen die wendetechnischen Probleme perfekt gelöst sind. Die separate Continuo-Stimme zu den beiden ersten Sonaten enthält zudem die Solostimme im Kleinstich.

Image

Carl Philipp Emanuel Bach, Gambensonaten Wq 88, 136, 137, Ausgabe für Violoncello hg. von Wolfram Ensslin und Ernst-Günter Heinemann, Generalbassaussetzung von Wolfgang Kostujak, mit zusätzlich bezeichneter Violoncellostimme von David Geringas, HN 991, € 35.00,  G. Henle Verlag, München 2012

Das könnte Sie auch interessieren