Poetische Erzählstückchen

Keine Angst vor neuerer Musik mit dem reizvollen Zyklus «Treize à la douzaine» von Thierry Huillet.

Thierry Huillet. Foto: Alma eva / wikimedia commons

Zwei Hände, zwölf Tasten, Spielfreude und Inspiration, dies braucht es, um Miniaturen zu schreiben, wie es der Pianist und Komponist Thierry Huillet (*1965) mit Treize à la douzaine getan hat. Diese dreizehn Erzählungen, eigentlich Abzählreime, für Klavier (Comptines pour piano) eignen sich hervorragend, Schülerinnen und Schüler der unteren Mittelstufe in neuere Musik einzuführen. Die sehr kurzen Stücke mit Titeln wie Plus loins, Pierrot, Arc-en-ciel oder Larme sind in einer sehr persönlichen Tonsprache geschrieben, und es fehlt ihnen trotz der sparsamen Mittel nicht an Poesie und klanglichem Reiz. «A la douzaine» bezieht sich auf die 12 Töne der Oktave, die oft alle in einem Stück vorkommen. Diese farbige Musik ist ganz vom Klavier her gedacht und hilft durch ihre klaren Strukturen, die Angst vor ungewohnten Klängen und vor vielen Vorzeichen zu nehmen. Als zusammenhängender Zyklus gespielt dauert er fünfeinhalb Minuten. Auch fortgeschrittenere Spielerinnen und Spieler dürften an diesen Stücken Gefallen finden und ich kann sie als kleine Vortragsstücke durchaus empfehlen.

Thierry Huillet, Treize à la douzaine, comptines piano, AL 30 595, ca. € 12.50, Alphonse Leduc, Paris 2011

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