Paul Huber zum Hundertsten
Eine reich bebilderte Biografie des Komponisten von Hanspeter Spörri sowie das Verzeichnis sämtlicher Werke, zusammengestellt von Bernhard Hangartner und Eva Martina Hanke.
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Dass Paul Huber (1918–2001) eine markante Persönlichkeit war und wichtig für St. Gallen, zeigte sich nicht nur anlässlich der Enthüllung seiner Statue im Huberpärkli, über die Thomas Scheitlin, Stadtpräsident von St. Gallen, in seinem Geleitwort zum neu erschienenen Band über den Komponisten und Musikpädagogen schreibt. Auch die grosse Zahl interessierter Musikliebhaber, die sich im vergangenen Februar zur Vernissage eben dieses von der Paul-Huber-Gesellschaft initiierten Buches einfand, lässt daran keinen Zweifel.
Der erste Teil enthält eine biografische Skizze, liebevoll zusammengestellt von Hanspeter Spörri. Paul Huber wurde als zweiter Sohn in eine Bauernfamilie geboren und musste mit zehn Jahren den Verlust von Vater und Mutter hinnehmen. Durch die Pflegefamilie kam er zur klassischen Musik. Ausbildung am Konservatorium Zürich in Klavier, Orgel, Schulmusik und den theoretischen Fächern, kurzer Ausflug nach Paris zu Nadia Boulanger, Wahl zum Hauptlehrer für Gesang und Klavier an der Kantonsschule St. Gallen, Familiengründung, Konzerte und Konzertreisen: Stationen eines erfüllten Lebens. Viele Ehrungen wurden ihm zuteil, von ihm besonders geschätzt der Ehrendoktortitel der Universität Fribourg.
Bereits 1993 erschien ein Huber-Werkverzeichnis, herausgegeben von Max Lütolf und Bernhard Hangartner. Letzterer hat es nun zusammen mit Eva Martina Hanke aus Anlass des 100. Geburtstages ergänzt. Es enthält 460 Titel, wobei eine besondere Neigung zur geistlichen Musik und eine Affinität zur Blasmusik festzustellen sind.
Die das Werkverzeichnis einleitende Würdigung des kompositorischen Schaffens fusst weitgehend auf dem Vorwort Max Lütolfs von 1993. «Obschon er immer wieder den Zugang zum Verstehen der Neueren Musik suchte, blieb die Moderne … in seinem Schaffen bedeutungslos», schreibt dieser; massgebendes Vorbild war für Paul Huber Zeit seines Lebens die Persönlichkeit und die Musik Anton Bruckners.
Paul Huber – der Komponist und sein Werk, hg. von Bernhard Hangartner, Eva Martina Hanke und Hanspeter Spörri, 233 S., Fr. 29.50, VGS Verlagsgenossenschaft St. Gallen 2018, info@vgs-sg.ch, ISBN 978-3-7291-1167-7