Chlefele ist Schweizer Kulturerbe
Das nationale Web-Inventar «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» versammelt Wissenswertes zu 199 bedeutenden Formen des immateriellen Kulturerbes in der Schweiz. Neu verzeichnet ist der frühere Fastenbrauch Chlefele.
Auf Vorschlag der kantonalen Schwyzer Kulturkommission hat die zuständige Kommission beim Bundesamt für Kultur (BAK) das Chlefele in die Liste der lebendigen Traditionen aufgenommen. In den Nachkriegsjahren verschwand dieser früher weitverbreitete Fastenbrauch weitgehend von der Bildfläche, ausser im Kanton Schwyz. Hier konnte sich das Chlefele halten, weil in den 1960er- und 2000er-Jahren wirksame Massnahmen ergriffen wurden. Nicht zuletzt dank der Einführung von «Priis-Chlefelen» in Schwyz, Muotathal und Steinen, an denen jedes Jahr insgesamt über 400 Kinder teilnehmen, ist die Tradition lebendig geblieben und noch heute vor allem bei der Schuljugend sehr beliebt.
Die detaillierten Dossiers zu allen Traditionen, die man im Web-Inventar der lebendigen Traditionen findet, haben Fachpersonen im Auftrag der kantonalen Kulturstellen erstellt. Die Dossiers geben einen Einblick in die grosse Vielfalt der Traditionen, von mündlich überlieferten Traditionen über gesellschaftliche Praktiken, Rituale, Feste bis zu traditionellen Handwerkstechniken und Praktiken im Umgang mit der Natur. Das Web-Inventar zur «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» findet man unter www.lebendige-traditionen.ch