Weniger Musikunterricht in St. Gallen
Das St. Galler Bildungsdepartement will ab dem nächsten Schuljahr die Lektionenzahl ab der 3. Primarklasse kürzen. Betroffen ist auch der Musikunterricht.
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Je nach Klasse sind unterschiedliche Fächer von den Kürzungen betroffen. Gemäss einer Nachricht des Online-Portals Sardona24.ch soll ab nächstem Schuljahr in der sechsten Primarschulklasse nur noch eine Musiklektion stattfinden. Bisher waren es zwei.
In anderen Klassen gibt es weniger Lektionen in Französisch, Englisch oder im Fach Natur, Mensch, Gesellschaft. Auf der Oberstufe fallen Lektionen in den Schwerpunkt- und Wahlfächern weg.
Mit diesen Kürzungen könne die grosse Beanspruchung der Klassenlehrkräfte vermindert werden. Deren Entlastung um eine Unterrichtslektion war im Sommer 2024 beschlossen worden.
Der Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerverein St. Gallen kritisiert diesen Entscheid in seiner Mitteilung vom 8. Januar. Der Entscheid sei aus rein finanzpolitischen Überlegungen ohne vorgängige Vernehmlassung bei den Akteurinnen und Akteuren der Schule gefallen. Es sei ein heikler Sparentscheid, mit dem die St. Galler Regierung die Bildungsqualität im Kanton gefährde.
Der Schweizer Musikrat erarbeitet mit den involvierten Mitgliedsverbänden eine Strategie, wie sichergestellt werden kann, dass der gemäss Schweizer Verfassung (BV67a, Abs. 2) verlangte und im Lehrplan verankerte «hochwertige Musikunterricht» an den Schulen tatsächlich stattfindet und nicht aus Spar- oder anderen Gründen abgebaut wird. Dazu wird sich eine Steuerungsgruppe am 22. Januar konstituieren.