Dirigentinnen noch immer eine Minderheit
Laut der nuesten Bachtrack-Statistik sind Dirigentinnen weiterhin auf dem Vormarsch, der Fortschritt ist aber langsam.
In den Top 10 haben Joana Mallwitz (Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin und erste Frau an der Spitze eines der grossen Berliner Orchester), Nathalie Stutzmann, Kristiina Poska und Marie Jacquot (Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker und ab 2026/27 beim WDR-Sinfonieorchester), die jeweils eine leitende Position in ihren jeweiligen Organisationen innehaben, die Zahl ihrer Engagements um mehr als 80 Prozent gesteigert.
Drei junge Dirigentinnen unter 30 Jahren, Stephanie Childress, Nil Venditti und Ana María Pantiño-Osorio, haben die Zahl ihrer Engagements seit 2023 jeweils mehr als verdoppelt. 13 Prozent aller in der Bachtrack-Datenbank aufgeführten Konzerte wurden von Frauen geleitet, 2023 waren es noch 11 Prozent. Dennoch sind männliche Dirigenten immer noch deutlich in der Überzahl, und seit 2019 ist keine Frau mehr unter den Top 20 mit Blick auf Engagements.
Bachtrack wurde im Januar 2008 gegründet und listet jedes Jahr über 30’000 Veranstaltungen auf. Die jährliche Bachtrack Klassik-Statistik basiert ausschliesslich auf den von der Webseite gelisteten Veranstaltungen. Obwohl Bachtrack laut Selbstdeklaration «die grösste Website für klassische Musik ist», sind die Einträge nicht vollständig und stellen notwendigerweise nur einen Ausschnitt des Gesamtbildes dar.