Forschungsprojekt zu NS-Verfolgung und Musikgeschichte
Die Universität Hamburg startet ein Forschungsprojekt zu von den Nazis verfolgten Musikern und Musikerinnen aus dem deutschsprachigen Raum.
Reichhaltige, bisher nicht ausgeschöpfte Quellen (vor allem ungedruckte und archivalische Bestände) seien zu erschliessen, schreibt die Universität Hamburg. Die personenbezogenen Erkenntnisse daraus werden in das Online-Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit (LexM) einfliessen, das über die Website der Universität Hamburg frei zugänglich ist. Es wird in das neue Forschungsprojekt «NS-Verfolgung und Musikgeschichte» integriert.
Die im LexM enthaltenen geographischen Daten legen die Grundlage für eine geplante digitale Kartographie, um raumzeitliche Analysen der Musikerverfolgung zu ermöglichen. So lässt sich anhand von Karten die geographische Verteilung einzelner Berufsgruppen im Exil veranschaulichen und die Verbreitung musikalischen Wissens oder bestimmter Interpretationsschulen nachvollziehen. Geplant sind zudem künstlerisch-wissenschaftliche Formate etwa in Form von Research Concerts, die die Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit nahebringen.
Das Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, das in Kooperation mit der Universität Hamburg und mit der Hochschule für Musik und Theater München durchgeführt wird, ist Teil des Akademienprogramms und nimmt am 1. Januar 2025 seine Arbeit auf.
Mehr Infos:
https://www.awhamburg.de/forschung/langzeitvorhaben/ns-verfolgung-und-musikgeschichte.html