Codex Manesse ist Unesco-Weltdokumentenerbe

Die um 1300 in Zürich entstandene mittelalterliche Liedsammlung Codex Manesse wird mit einer Festveranstaltung an der Universität Heidelberg offiziell ins Unesco-Weltdokumentenerbe aufgenommen.

Seiten aus dem Codex Manesse (Bild: Uni Heidelberg)

Der Codex Manesse entstand in seinem Grundstock um 1300 in Zürich – vermutlich auf Betreiben von Rüdiger Manesse und seinem Sohn Johannes, die die mittelhochdeutsche Lieddichtung in ihrer gesamten Gattungs- und Formenvielfalt zusammentragen wollten. Mehrere Nachträge kamen bis etwa 1340 hinzu. Die Handschrift umfasst 426 beidseitig beschriebene Pergamentblätter. Darauf wurden die Texte von 140 Dichtern in rund 6000 Strophen gesammelt. Mehr als die Hälfte der Werke ist ausschliesslich in dieser Handschrift überliefert. Von herausragender künstlerischer Qualität ist zudem die repräsentative Ausgestaltung des Codex Manesse. Den Texten sind 137 farbige, ganzseitige Miniaturen vorangestellt: Sie zeigen die Dichter in idealisierter Form bei höfischen Aktivitäten.

Der Codex steht am 19. September 2023 im Mittelpunkt einer Festveranstaltung zur Aufnahme in dieses Verzeichnis. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, wird ein Grusswort sprechen. Knut Zuchan, Leiter der Arbeitseinheit für Multilaterale Kulturpolitik/UNESCO im Auswärtigen Amt, wird die Urkunde übergeben. Es folgen drei wissenschaftliche Fachvorträge zur herausragenden kulturellen Bedeutung des Codex Manesse.

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