Zweckentfremdetes Notenmaterial entdeckt

In einem Menzinger Haus aus dem frühen 16. Jahrhundert ist bei der Freilegung einer Wand Notenmaterial zum Vorschein gekommen.

Die mit Notenblättern grundierte Wand in Menzingen. Foto: privat

Die Notenblätter stammen meist aus dem 18. Jahrhundert. Den bisherigen Recherchen nach handelt es sich beim Fund um ein spezifisch schweizerisches Repertoire, wobei auch Interesse an internationaler Musik zu erkennen ist.

Veraltetes Notenmaterial wurde häufig für Bindungen oder Seitenverstärkungen von Handschriften wiederverwendet, wodurch die darauf notierte Musik für die Nachwelt erhalten geblieben ist.

Etwas ungewöhnlicher war aber das Vorgehen von Handwerkern aus Menzingen (Kanton Zug): Sie haben als Grundierung einer Verkleidung eine ganze Wand mit Notenblättern «tapeziert», welche im Zuge von Renovierungsarbeiten nun wieder zum Vorschein gekommen sind. Hier ist also die Musik im wahrsten Sinne des Wortes eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die zwischenzeitlich losgelösten und aufgearbeiteten Handschriften werden anlässlich der Scientifica 2023 zum Thema Was die Welt zusammenhält am 2. September um 14.00 Uhr in Zürich gezeigt und erklärt. Studierende der Musikwissenschaft werden auch die darauf notierte Musik zum Klingen bringen.

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