«Meilensteine» in Ernen
Das Musikdorf Ernen feiert dieses Jahr seine 50. Konzertsaison.
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Es sind knapp 25 Jahre vergangen, seit das Musikdorf Ernen ohne seinen Gründer, den ungarischen Pianisten und phänomenalen Pädagogen György Sebök (1922–1999), weiter floriert. Seböks Meisterkurse ab 1974 und das Festival der Zukunft ab 1987 nehmen einen wichtigen Platz in seinem Lebenswerk ein und legten den Grundstein für das heutige Festival Musikdorf Ernen. Rund 25 Jahre später feiert dieses seine 50. Konzertsaison. Das Motto lautet: «Meilensteine». Es bezieht sich sowohl auf das Jahresprogramm mit seinen nationalen und internationalen Kunstschaffenden wie auch die aufgeführten Werke. Das Chiaroscuro Quartet etwa ist in sieben Konzerten mit Werken von Purcell bis Schubert zu hören, ebenso vielversprechende Nachwuchsensembles aus Basel wie das Spirea Quartett mit Musik von Rudolf Kelterborn oder das Trio Zeitgeist mit Bagatellen der diesjährigen Composer in Residence, Helena Winkelman, deren Geisterlieder uraufgeführt werden.
Übergabe bereits geplant
Gemäss Programmheft waren es sieben Meilensteine, die das Festival zur heutigen Blüte geführt haben: die durch den Verein geglückte Weiterführung des Musikdorfes, mutige Investitionen in Räumlichkeiten, Anschaffung eigener Instrumente, steigende Vereinsmitgliederzahlen, gemeisterte Krisen, wichtige Impulse von Persönlichkeiten wie Donna Leon oder Sir András Schiff und schliesslich die geregelte Nachfolge. Nach einer Übergangszeit wird Jonathan Inniger ab 2026 die künstlerische Gesamtleitung vom jetzigen Intendanten Francesco Walter übernehmen.
Die diesjährige Saison hat am 4. Juni begonnen und schliesst mit einem Silvesterkonzert am 30. Dezember.