Beethovens Genom vollständig entschlüsselt
Einem Forschungsteam ist es gelungen, Beethovens Genom zu entschlüsseln. Es zeigt, dass er eine erbliche Veranlagung für Leberzirrhosen hatte und mit Hepatitis B infiziert war, was wohl zu seinem Tod führte.
Die von der Universität Cambridge, dem Beethoven Center San Jose und der American Beethoven Society, der KU Leuven, der Firma FamilyTreeDNA, dem Universitätsklinikum Bonn und der Universität Bonn, dem Beethoven-Haus Bonn und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie geleitete Studie bringt neue Erkenntnisse über die Krankheiten des Komponisten zu Tage und wirft Fragen über seine jüngste Abstammung und Todesursache auf.
Dem internationalen Forschungsteam ist es gelungen, Ludwig van Beethovens Genom anhand von fünf genetisch übereinstimmenden Haarlocken zu entschlüsseln. Seine erbliche Veranlagung führte in Verbindung mit seinem Alkoholkonsum zu seiner schweren Lebererkrankung. Das Erbgut von heute lebenden Verwandten deutet zudem auf eine aussereheliche Beziehung in Beethovens väterlicher Linie hin.
Bisher bekannt war, dass Beethoven seine Brüder in einem 1802 verfassten Brief bat, seine Krankheit nach seinem Tod durch seinen Arzt untersuchen zu lassen und das Ergebnis zu veröffentlichen. Seitdem herrschte Unklarheit über den Gesundheitszustand und die Todesursache des Bonner Komponisten, denn die Aufzeichnungen von Beethovens Arzt wurden nie gefunden. Um mehr über seine Krankheiten und die Todesursache herauszufinden, hat das internationale Forschungsteam moderne archäogenetische Untersuchungsmethoden genutzt.
Originalartikel:
https://www.mpg.de/20018695/0320-evan-beethovens-genom-150495-x