Das Geheimnis der 12 Sibyllen
In gewagter chromatischer Tonsprache schrieb Orlando di Lasso um 1560 seine «Prophetiae Sibyllarum»: Zwölf Motetten über die Sibyllen, geheimnisvolle Seherinnen der Antike, in christlicher Deutung Prophetinnen für das Kommen Jesu. Die «Sibyllen» des Schweizer Komponisten Franz Rechsteiner sind zeitgenössische Kontrapunkte zu Lassos Werk, die dessen Musik unterbrechen, weiterführen oder kontrastieren. Sie wurden 2016 von den Basler Madrigalisten unter der Leitung von Raphael Immoos in Auftrag gegeben.
Der nzük bringt das faszinierende Doppelwerk gemeinsam mit dem Saxophonquartett ARTE und dem Gesangsquartett Kathi Stahel, Alexandra Busch, Davud Werner und João Martins erneut zum Klingen. Die mysteriösen lateinischen Sibyllensprüche sind darin ergänzt durch deutsche Texte von Justin Rechsteiner, der sie kritisch tastend nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart befragt: «Sind sie wichtig, sind sie hilfreich (…) zur Deutung und Heilung von Mensch und Welt?»
Das Publikum darf sich auf ein intensives Hörerlebnis freuen, das im dialogischen Aufeinandertreffen der beiden gegensätzlichen Klangsprachen Lassos und Rechsteiners entsteht. Die unterschiedlichen Klangkörper von Chor, Saxophonquartett und Solostimmen – verbunden durch ihren aerophonen Charakter – schmiegen sich fliessend aneinander, überlappen sich, treffen kontrastvoll aufeinander und machen hellhörig für das Geheimnis der 12 Sibyllen.
Vorverkauf unter https://vorverkauf.nzuek.ch oder Abendkasse jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.
Datum und Zeit
1. Februar 2025, 19:30
Adresse
Kirche St. Arbogast Oberwinterthur, Hohlandstrasse 5
Organisator
Neuer Zürcher Kammerchor (nzük)
Werke
Prophetiae Sibyllarum Orlando di Lasso (1532–1594), Sibyllen Franz Rechsteiner (*1941)
Leitung
Andrea Fischer
Solisten
Kathi Stahel, Sopran. Alexandra Busch, Alt. Davud Werner, Tenor. João Martins, Bass. ARTE Quartett, Saxophon
Eintrittspreis
35 Fr (Regulär), 20 Fr (Studierende), 15 Fr (Kulturlegi)
Website
nzuek.ch