Musikfestival Bern: Ins Schwärmen geraten

Das diesjährige Musikfestival Bern widmete sich am verlängerten ersten Septemberwochenende dem Thema «schwärme». Es wurden etwa 2500 Eintritte registriert. Kurzbericht.

«swarm_like» Installation (2021) von Fabrizio Di Salvo. Fotos: SMZ/Katrin Spelinova

In der Bilanz heben die Veranstalter die vielen internationalen Gäste und die zahlreichen Uraufführungen im Rahmen der knapp vierzig Konzerte hervor. Damit sei die Absicht des Musikfestivals Bern, die Zusammenarbeit zwischen Berner Musikschaffenden und internationalen Gästen zu fördern, dieses Jahr «auf einzigartige Weise gelungen». Composer in Residence war Michael Pelzel. Laut Geschäftsführer Andri Probst wurden insgesamt etwas mehr als 2500 Eintritte gezählt. Das seien zwar etwa 500 weniger als letztes Jahr, entspreche aber den Erwartungen angesichts der durch die Corona-Krise erschwerten Bedingungen.

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Ein Besuch am 2. September machte klar, wie vielfältig sich das Thema fruchtbar ausloten liess. Die Installation «swarm-like von Fabrizio Di Salvo in der Aula Progr provozierte in ihrer gegensätzlichen Anlage Fragen zum Wesen des Schwärmens.

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«Schwarmintelligenz I: Tierschwärme»: Thomas Meyer moderierte, Gabriela Hauswirth übersetzte in Gebärdensprache, auch die gesungenen Improvisationen von La Cetra Vokalensemble Basel.

Konkrete Parallelen zwischen den Eigenschaften von Vogelschwärmen und Improvisationen nach Satzmodellen der Renaissance wurden von der Vogelzugforscherin Silke Bauer und dem La Cetra Vokalensemble Basel in der Veranstaltung Schwarmintelligenz I: Tierschwärme demonstriert.

Zu zeigen, wie Mückenschwärme mit Celloklängen interagieren, war das Ziel von Insect songs (2018), einem Improvisationskonzert mit Mücken und Cello von Ursula Damm, Teresa Carrasco und Christina Meissner.

Und ins Schwärmen geraten über fantastische Instrumental- und Stimmenklänge liess die Uraufführung von Thomas Kesslers Oratorium (2020) im Berner Münster. Dieses Werk ist am 18. September auch in Basel am Festival Zeiträume zu hören.

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«Oratorium» im Berner Münster: Die Musikerinnen und Musiker des Ensembles Nikel und von Cantando Admont sind im Raum verteilt, steuern über I-Pads ihren «Sound» mit und werden von der Mitte aus geleitet von Jonathan Stockhammer. Orgel: Daniel Glaus, Sprecher und Text: Lukas Bärfuss, Klangregie: Thomas Kessler, Produktion: Daniel A. Meyer.

2022 findet das Musikfestival Bern zum Thema «unvermittelt» vom 7. bis 11. September statt.

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