Von Adliswil bis Zumikon – Musikschulen in Zürich

In Zürich, dem bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz, arbeiten rund 2’500 Lehrpersonen an 36 Musikschulen. Auch die Zahl der Fachbelegungen ist beeindruckend hoch: über 70’000 Lektionen werden jährlich unterrichtet.

Zürcher Musikwettbewerb 2023. Bild: ZVG

Der Kanton Zürich ist klar städtisch geprägt – die Stadt Zürich und ihre Agglomeration sorgen für die schweizweit höchste Bevölkerungsdichte. Trotzdem gibt es auch hier ländliche Gebiete wie das Zürcher Weinland oder Teile des Zürcher Oberlands. Dies spiegelt sich in der sehr unterschiedlichen Grösse der Musikschulen wieder. Die Musikschule Konservatorium Zürich zum Beispiel ist mit ihren rund 25’000 Schüler:innen die grösste Musikschule der Schweiz und damit auch eine der grössten in Europa, während andere Musikschulen nur wenige hundert Schüler:innen unterrichten.

Musikschulgesetz seit 2023

Der 1.1.2023 war ein wichtiger Meilenstein für die musikalische Bildung im Kanton Zürich. An diesem Datum trat das Musikschulgesetz in Kraft, für das sich der Verband Zürcher Musikschulen mehrere Jahre lang starkgemacht hatte. „Das Gesetz verbessert die Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche“, sagt Thomas Ineichen, Präsident des Verbands Zürcher Musikschulen (VZM) und Delegierter für den VMS. Der Kanton übernimmt seit der Einführung rund zehn Prozent der Kosten für die musikalische Bildung (früher drei Prozent). Abzüglich der Gemeindebeiträge tragen Eltern damit noch etwa einen Drittel der Kosten für den Musikunterricht ihrer Kinder. Aktuell werden die Musikschulen nun durch die Bildungsdirektion akkreditiert, in einem Prozess, der noch bis ins Jahr 2027 andauern wird. Nach dem ersten Jahr Musikschulgesetz zieht Ineichen eine positive Bilanz und bezeichnet es in politischer Hinsicht als grosse Entlastung. Die Qualität des Musikschulangebots könne sich nun halten oder sogar noch verbessern – davon profitierten alle Beteiligten.

Talentförderung

Vor Kurzem ebenfalls in Kraft getreten ist das kantonale Förderprogramm „Junge Talente Musik“ mit Unterstützung des Bundes, das die an vielen Schulen bereits bestehende Talentförderung kantonal konsolidiert. Rund ein Prozent der Schüler:innen profitieren vom Angebot für die Begabtesten – eine Zahl, die sich laut Ineichen noch steigern lasse.

Musik als Lebensaufgabe

Thomas Ineichen ist auf allen Ebenen für die musikalische Bildung tätig. Schon seit 1997 ist er Leiter der Musikschule Zürcher Oberland. Seit 2002 ist er Vorstandsmitglied, 2018 übernahm er das Präsidium des VZM und prägt die Musiklandschaft damit kantonal mit, und als Delegierter für den VMS auch national. „Es ist für mich eine Lebensaufgabe, mich für das Kulturgut Musik einzusetzen“, sagt er. „Als Musikpädagog:innen und Schulleitende sollten wir deutlich machen, wie wichtig uns die Musik ist, und dass die Gesellschaft nicht ohne sein kann.“

Thomas Ineichen, VMS-Delegierter für den Kanton Zürich. Bild: ZVG

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