Wenn Schule und Musikschule an einem Strick ziehen

Am 20.9.23 trafen sich rund 50 Musikschulleitende aus den Zentralschweizer Kantonen zum Austauschtreffen und der Regionalkonferenz. Der Anlass findet jährlich statt und wird jeweils vom VMS und der Hochschule Luzern – Musik gemeinsam verantwortet.

Regionalkonferenz 2023 am Kampus Südpol

Bild: Margot Müller

Im Zentrum des diesjährigen Treffens stand die Zusammenarbeit von Musikschulen mit Volksschulen. In einer Umfrage vor dem Anlass gaben Musikschulen an, welche Art von Projekten und von Zusammenarbeit aktuell besteht – es zeigte sich, dass die Palette sehr breit und die Zusammenarbeit vielerorts regelmässig und institutionalisiert ist. Fest in den Unterrichtsalltag integriert ist an zahlreichen Musikschulen das Schulfach „Musik und Bewegung“. An vielen Musikschulen besteht eine Zusammenarbeit im Rahmen von jährlichen Projekten. Dazu zählen Projektwochen, Instrumentenvorstellungen, Konzerte oder Bandworkshops. Ebenfalls recht häufig ist eine punktuelle Zusammenarbeit bei grösseren Anlässen – bei Konzerten oder Musicals, oft auch rund um die Weihnachtszeit.

Zwei Beispiele von institutionalisierter Zusammenarbeit wurden an der Regionalkonferenz kurz vorgestellt. Zusätzlich sorgte ein Kurzfilm von EMSA für Diskussionsanstösse. EMSA („Eine (Musik)Schule für alle“) ist ein Modell aus Deutschland mit verschiedenen Bausteinen, das sich zum Ziel setzt, die Zusammenarbeit von Musik- und Volksschulen pädagogisch und strukturell zu vertiefen. Grundlage des Modells ist die Ernennung von zwei „Musikkoordinator:innen“, je einer Person von der Schule und der Musikschule. Sie sorgen für verlässliche und professionell gestaltete Prozesse und Abläufe und damit auch für eine solide Basis für die Zusammenarbeit.

Mehr zu EMSA im Kurzfilm:

Die anschliessende Podiums- und Gruppendiskussionen gestalteten sich sehr lebendig. Die Zusammenarbeit von Musikschule und Volksschule wurde von den meisten Teilnehmenden als erstrebenswert und fruchtbar bezeichnet. Als wichtig wurden zwei Dinge herausgehoben. Erstens: Die Zusammenarbeit müsse rechtlich institutionalisiert werden. Und zweitens: Musikschullehrpersonen, die sich oft vor allem das Setting des Einzelunterrichts gewohnt sind, müssten sich in der Aus- und Weiterbildung das nötige Rüstzeug für den Gruppenunterricht holen können.

Philippe Krüttli und Eva Crastan vom VMS-Vorstand sowie Andrea Kumpe und Matthjas Bieri von der Hochschule Musik – Luzern bedankten sich bei den Teilnehmenden für die Inputs und die anregenden Gespräche und luden zum Stehlunch ein.

Kategorien

Das könnte Sie auch interessieren