Zwei Festivals in Arosa
Der Kulturwinter Arosa bietet auch dieses Jahr ein vielfältiges Programm. Neben viel Musik gibt es Vorträge, Lesungen, Gespräche und einen Film. Aushängeschilder sind dabei die beiden Festivals Arosa Sounds und Arosa Klassik.
Das Arosa Sounds Ende Januar bis Anfang Februar verspricht ein energiegeladenes Programm. Gestartet wird das Festival am Mittwochabend mit dem Afro Jazz Sextett der jungen Berner Sängerin Malika Kaita. Da trifft Afrobeat auf fidelen Jazz, dargeboten von noch jungen und hochmotivierten Musiker:innen. Zur Einstimmung findet im Vorfeld des Konzerts ein Talk mit Malika Kaita statt zum Thema interkulturelle musikalische Zusammenarbeiten. Der in Chur aufgewachsene Sänger Andreas Lareida hat sein altes Bandprojekt «Andreas Lareida Agorà» aus dem 10-jährigen Schlaf aufgeweckt und tritt als Septett in neuer Frische auf die Bühne. Ladunna kann als die Bündner Entdeckung des Jahres 2024 bezeichnet werden. Zwei junge Frauen aus der Romantschia kombinieren pulsierende Rhythmen mit Jazzgesang. Etwas ruhigere Musik spielt der Kontrabassist Marc Jenny im Bergkirchli. Als Abschluss des Festivals gibt es zwei Konzerte des Formats «Bündner Sounds»: Die Sänger:innen Andreas Lareida, Malenco, Anna Bläsi und die Saxophonistin Gianna Lavarini arrangieren und proben ihre Eigenkompositionen mit einer Begleitband, das Resultat dieser Zusammenarbeit wird exklusiv bei Arosa Sounds präsentiert.
Das Klassikfestival Arosa steht dieses Jahr unter dem Motto «Stimmen zu Gast in Arosa». Zur Eröffnung geben der ehemalige Direktor des Schweizer Fernsehen Ueli Haldimann und der Schauspieler Christian Sprecher, Hermann Hesse eine Stimme. Haldimann hat die Aufenthalte Hesses in den Jahren 1928/29 in Arosa recherchiert und Sprecher liest aus den wunderbaren Texten über das Skifahren und über die Aroser Sonne welche Hermann Hesse verfasst hat. Der Bariton Samuel Zünd ist mit den «Galgenliedern» von Christian Morgenstern zu Gast in Arosa. Der Schweizer Dirigent und Komponist Enrico Lavarini hat sich der heiter-morbiden Texte angenommen. Mit Zünd stehen auch der Klarinettist Emil Scheibenreif und die Pianistin Nilgün Keles auf der Bühne.
«Das Wichtigste ist die Musik, die man im Kopf hat», sagte Madame Flo, die unerschütterliche, selbstbewusste und sagenhaft talentfreie Sopranistin. Doch leider sang sie zum Erbarmen falsch, das Publikum liebte sie trotzdem und kam in Scharen, um sich über sie zu amüsieren. Das Stück «SOUVENIR» von Stephen Temperley über Jenkins Karriere ist eine wunderbar herzerwärmende Hommage an diese Legende des amerikanischen Showbusiness. Die Schauspielerin Ute Hoffmann gibt die Jenkins. Mit von der Partie sind Nikolaus Schmid und Marco Schädler.
Während der Churer Zoologe und Museumspädagoge Flurin Camenisch in einem Vortrag darüber spricht, wie sich Tiere miteinander unterhalten, zeigt der Film «Sibel» eine junge Frau, deren Stimme verstummt ist. Sie kann sich lediglich mit pfeifen einigermassen verständigen. Der Film spielt im zerklüfteten Berggebiet an der türkischen Schwarzmeerküste, wo Menschen die althergebrachte Pfeifsprache noch beherrschen und pflegen.
Wie schon in den vergangenen Jahren werden die Preisträger:innen des Hans Schaeuble Awards Konzerte im Rahmen des Klassik Festival Arosa geben. In zwei Gruppen erarbeiten sie in Arosa je ein Konzertprogramm welches nebst in Arosa auch in Chur, Boswil und Zürich aufgeführt wird.
Zum Abschluss des Klassik Festival Arosa singt der Gemischte Chor Arosa unter der Leitung von Ursula Müller-Weigl Chorpassagen aus bekannten Operetten. Als Solistinnen wirken die Mezzo-Sopranistin Stefanie Schaefer und die Pianistin Kristina Ruge mit.