Mit vereinten Kräften zum Ziel
Ein «Joint Venture» der Swiss Philharmonic Academy (Phil-A), des Neuen Zürcher Orchesters (NZO) und des Alumni- & Sinfonie-Orchesters der Universität Bern (ALSO) mit der Kalaidos Musikhochschule (KMH) bietet die ideale Plattform für solistischen Nachwuchs.
Die praxisnahe Ausbildung insbesondere für Menschen, welche bereits im Berufsleben stehen, ist zentral an der KMH. Dass talentierte Konzertsolist:innen nur darauf warten engagiert zu werden, ist eine tradierte Vorstellung. Der Masterstudiengang «Specialized Performance» setzt genau hier an, um den Absolvierenden zu zeigen, wie sie sich selbstständig den Musikmarkt erschliessen und/oder eigene Projekte konzipieren und durchführen:
Ein Teil der Abschlussprüfung, welche zum Solistendiplom führt, beinhaltet die Aufgabe ein Orchester zusammenzustellen oder mit einem solchen in Kontakt zu treten, um ein Solokonzert zu realisieren. Die Studiengangsleitung unterstützt hier im Hintergrund mit Know-How und Netzwerk.
Erfolgreiche Kooperation
Ein Paradebeispiel dieses Modells befindet sich nun auf der Zielgeraden: KMH-Student Aristotelis Papadimitriou und Dirigent Martin Studer führen am 16. Mai das zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninov in Zürich auf. Für das anstehende Projekt, bei dem auch Bruckners vierte Sinfonie auf dem Programm steht, kumuliert Studer nun «seine» verschiedenen Orchester, die aus einem reichhaltigen, gut gepflegten Pool von Musizierenden bestehen. Hier harmonieren gestandene Profis neben jungem studentischem Nachwuchs und Amateurmusiker:innen miteinander.
Generationenübergreifende Förderung und Motivation
Für Martin Studer stand die Unterstützung junger Musizierender in seinem vielseitigen Wirken stets im Fokus. Die Früchte seiner Energie zeigen sich in der Phil-A, dem NZO und ALSO: Allesamt Orchester, welche er nebst anderen Institutionen aufgebaut hat und quasi allein verantwortet. Das klassisch-motivierende Bild eines «self-made-man», der zufrieden auf sein Erreichtes schauen kann und diese Erfahrungen sowie das damit verbundene Wissen gerne weitergibt. Nur zurecht hat die Fachstelle Kultur des Kantons Zürich sein Engagement durch einen Preis anerkannt.
Stagnation ist Rückschritt
Ideale Voraussetzungen für Aristotelis Papadimitriou. Der in Griechenland geborene, vielfache Wettbewerbspreisträger hat bereits unterschiedliche Musikhochschulen besucht, künstlerisch-musikpädagogische Studien absolviert sowie bei verschiedenen Professor:innen gelernt. Neben seiner aktiven solistischen Tätigkeit unterrichtet er an Musikschulen in Zürich und Umgebung. Auch wenn er die Stabilität schätzt, ist es für Papadimitriou noch nicht genug. Um weiter vorwärts zu kommen und nicht zu stagnieren, wollte er sich den Feinschliff bei Barbara Szczepanska holen, die neben ihrer Professur in Düsseldorf auch akkreditierte Klavierdozentin der KMH ist. Nur durch das flexible, modulare und hochgradig selbstverantwortliche Studienmodell kann er das Curriculum mit seiner Wunschdozentin kombinieren und dieses berufsbegleitend durchführen.
Der Nummer-Eins-Hit der klassisch-romantischen Literatur steht in c-moll
Bevor Papadimitriou Ende Juni mit einem Rezital sein Studium abschliesst, steht nun noch die vorletzte Prüfung an. Das auf die Agenda gesetzte Werk haben er und Studer nicht zufällig gewählt, sondern sie möchten dem Publikum einen Liebling bieten: Rachmaninovs Opus 18 führt die Hall of Fame von Classic FM an – so haben die Hörer:innen des britischen Radiosenders abgestimmt.
Schon bei der Schöpfung war es ein Hit: Sein Konzert half dem russischen Komponisten und Pianisten nach einer tiefen Depression und Schaffenskrise zum Comeback und manifestierte seinen Ruhm.
Konzerttipp
«Romantische Sehnsucht 3.0»
Donnerstag, 16.05.24, 19.30h Zürich, Kirche St. Peter
Programm:
S. Rachmaninov: Klavierkonzert Nr. 2 c-moll, op. 18
A. Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur «Romantische»
Tickets: www.nzo.ch