Ein neues Team für neue Herausforderungen
Die Kalaidos Musikhochschule beginnt das Jahr 2024 mit grossen personellen Veränderungen. Sowohl Studiengangsleitungen als auch die Leitung der Administration werden neu besetzt.
Mit Leslie Leon (Studiengangsleitung Master Pädagogik), Jens Bracher (Studiengangsleitung Master Performance) und Luise Tophoff (Leitung Administration) haben wir kompetente und engagierte Mitarbeitende gefunden. Leslie ist Sängerin und Hochschuldozentin für Sprecherziehung und Kommunikation, Jens Trompeter und bisher Leiter eines Hochschul-Career Centers, Luise hat Erfahrungen als Teamleiterin in einem internationalen Unternehmen und einem privaten Bildungsinstitut. Alle drei haben sich in einem Bewerbungsverfahren als unsere Wunschkandidat:innen erwiesen und legen eine grosse Begeisterung für die Leitung der Musikhochschule an den Tag. Nach vielen erfüllten
Jahren an der Kalaidos freut sich das nun ehemalige Team darauf, ihr Engagement aus der Ferne beobachten zu können.
Warum habt ihr euch an der Kalaidos Musikhochschule beworben?
Luise Tophoff (LT) Ich freue mich auf die Arbeit in einem innovativen Umfeld, das mit der Zeit geht, in einer Fachhochschule, die sich den Lebenssituationen der Studierenden anpasst.
Leslie Leon (LL) Ich freue mich, meine Expertise in Musikpraxis und Hochschuldidaktik jetzt für die Kalaidos Musikhochschule einzu-
setzen.
Jens Bracher (JB) Nach meinen Erfahrungen an einer norddeutschen Musikhochschule kann ich nun in der Nähe meines Wohnortes und meiner Kinder tätig sein!
Was liegt euch bei der Weiterentwicklung der Hochschule am Herzen?
JB Als private Hochschule kann und muss die Kalaidos anders agieren als öffentliche Institutionen. Das bedeutet, dass die aktuelle Musiklandschaft direkter in den Blick genommen werden,
ja geradezu vorhergesehen werden muss, um
Angebote schneller auf die Bedürfnisse Studierender zuzuschneiden.
LT Eine stärkere Vernetzung mit anderen Fachbereichen könnte uns die Chance bieten, voneinander zu profitieren und einander gegenseitig zu inspirieren. Besonders am Herzen liegt mir auch die zielgerichtete, kooperative Teamarbeit, die kontinuierliche Vertiefung fachlichen Wissens und die qualitativ hohe Betreuung der Studierenden.
Wie wird sich die Musikhochschullandschaft verändern? In welchen Bereichen sollten sich Musikhochschulen wandeln, um den Anforderungen neuer Berufsfelder, technischer Entwicklungen und Studierenden-Generationen gerecht zu werden?
LL Schauen wir uns globale Bildungstrends an, sehen wir, dass die Zukunft des Lernens digitaler sein wird. Wir werden uns mit Themen wie Mobiles Lernen, dem Einsatz von adaptiven Lernalgorythmen, personalisierten Lernprozessen und individuellen Learning Journeys auseinandersetzen und auch den Aspekt der Gamifizierung von Lernprozessen nicht ausser Acht lassen. Dennoch erwarte ich auch eine Gegentendenz, und diese macht ein Studium an einer Musikhochschule wie der Kalaidos so wertvoll: die direkte, persönliche, analoge Kommunikation, das persönliche Erleben von Musik.
JB Die Frage der Relevanz des Musikberufs wird sich noch stärker stellen. Hier werden wir Studierende verstärkt zur Reflexion über ihr
Berufsfeld einladen und die Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis als Künstler:in in der Gesellschaft fördern. Dies geht einher mit der Vermittlung und Verbindung von Kunst und Entrepreneurial Mindset, was keinen Widerspruch
darstellt.
Es wird in letzter Zeit oft darüber geredet, dass es zu viele Musikstudierende gebe, die am Jobmarkt keine Chance haben. Braucht die heutige Welt weniger Künstler:innen?
JB Ich würde nicht davon sprechen, dass wir zu viele Leute in die Chancenlosigkeit entlassen, sondern davon, dass viele Musikstudierende auf zu wenige Berufsfelder hin ausgebildet werden. Wir können gar nicht genug Leute musikalisch bilden! Es braucht aber zusätzliche, ausserfachliche Schlüsselqualifikationen, die Musikschaffenden die Möglichkeit geben, sich selbst einen breiteren ‘Markt’ zu erschliessen.
LL Im Sinne der wachsenden Wertschätzung des Direkten und Analogen brauchen wir mehr Künstler:innen, die nicht im Elfenbeinturm der Kunst bleiben, sondern ihre Kunst erfahrbar
machen für verschiedenste Menschen: junge wie alte, mit wenig und viel Vorbildung, in verschiedenen Kontexten. Die Kunst muss zu den Menschen kommen – so können wir einen Beitrag leisten und unsere Wirkungsfelder, und damit die Nachfrage nach Kunst steigern.
Was sind aus eurer Sicht die grössten Herausforderungen für das Jahr 2024? Auf was freut ihr euch?
JB In einem kleinen Team wirken zu können, freut mich besonders. Gespannt bin ich auch auf den Kontakt mit Studierenden und Dozierenden.
LT Die wachsenden Anforderungen an die Flexibilisierung und Individualisierung von Bildungswegen zu erfüllen und Absolvent:innen auf gesellschaftliche Herausforderungen vorzubereiten, wird ein wichtiges Thema bleiben. Ich freue mich darauf, mich dieser Aufgabe zu stellen und in Zusammenarbeit mit dem Team dazu beizutragen, dass Studierende ihr Studium mit grösstmöglicher Flexibilität gestalten können.
Wir sind sehr froh, dass ihr nun in der Leitung der Kalaidos Musikhochschule tätig seid, dass ihr Studierenden ein Studium mit grosser Flexibilität und Praxisnähe ermöglicht, und wir wünschen euch alles Gute und viel Erfolg dabei!