rent-a-musician.ch ist online!
Der SMPV ergänzt das Dienstleistungsangebot für seine Mitglieder mit der Vermittlungsplattform für MusikerInnen www.rent-a-musician.ch im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe.
Marianne Wälchli — Die Corona-Krise hat bekanntlich die Musikbranche hart getroffen. Besonders ganz oder teilweise selbständig erwerbende und freischaffende Mitglieder berichten uns immer wieder, dass sie seit Corona zu wenig Arbeit haben und dass sie deshalb manchmal fast verzweifeln. Das ist bemerkenswert, weil MusikerInnen eigentlich darauf getrimmt sind, nur von Erfolgen zu berichten, weil sie Angst haben, ihr «Marktwert» könnte sinken, wenn sie zugeben, dass es nicht so gut läuft.
Wenn seine Mitglieder ganz offensichtlich Hilfe benötigen, ist es Pflicht eines Berufsverbands, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen. Deshalb hat der SMPV beschlossen, parallel zur Privatunterrichtsplattform www.mein-musikunterricht.ch, auf der die Mitglieder bereits seit geraumer Zeit ihren privaten Musikunterricht bewerben können, eine zweite Plattform aufzubauen, auf der sie auch ihre Konzerttätigkeit bewerben können. Wir freuen uns sehr, dass www.rent-a-musician.ch seit dem 5. November online ist! Die Plattform wird nach und nach mit Profilen von MusikerInnen aus der ganzen Schweiz befüllt, zeigt aber schon heute ein breit gefächertes Angebot an Instrumenten und Musikstilen.
Gut, Plattformen, auf denen man seinen privaten Musikunterricht oder auch seine Konzerttätigkeit bewerben kann, gibt es auch ausserhalb des SMPV. Leider bieten diese aber für die ohnehin nicht auf Rosen gebetteten MusikerInnen unvorteihafte Bedingungen: Mitglieder klagen, dass je nach Plattform zwischen 15 und 23% ihrer Stundenhonorare oder Gagen von den Plattformbetreibern einbehalten werden, so dass vom Lohn nur noch rund zwei Drittel bleibt, wenn sie auch noch die Sozialabgaben auf den Einnahmen bezahlt haben. Von diesem Lohn müssen sie auch noch die Miete fürs Kurslokal, Noten, die Instrumentenwartung, Versicherungen etc. bezahlen. Immer wieder hören wir von Mitgliedern, dass sie sich ausgebeutet fühlen, dass sie sich aber trotzdem auf diesen Plattformen registrieren müssen, weil sie seit Corona so sehr darauf angewiesen sind, SchülerInnen zu finden und Konzertengagements zu bekommen.
Insofern sieht der SMPV seine Plattformen auch als Lohnschutzmassnahme für seine teilweise oder ganz selbständig oder freischaffend arbeitenden Mitglieder, also neu mit der Musikervermittlungsplattform auch für diese Mitglieder, die zwar an einer Musikschule fest angestellt sind, die aber zusätzlich selbständig oder freischaffend konzertieren. Auf beiden Plattformen erhebt der SMPV keine Registrierungs- und keine Vermittlungsgebühren. Die Möglichkeit, sein Profil auf die beiden Plattformen zu stellen, gehört zum Dienstleistungspaket des SMPV, und die Mitgliederbeiträge mussten der neuen Dienstleistungen wegen auch nicht erhöht werden.
Einen weiteren Vorteil bringen die SMPV-Plattformen dadurch, dass der SMPV als einziger Plattformbetreiber garantieren kann, dass sich ausschliesslich Profile diplomierter MusikpädagogInnen auf seinen Plattformen befinden. Wer selbst ein musikpädagogisches Diplom erworben hat oder wer je Fachdidaktik unterrichtet hat, weiss, wie viel man im fachdidaktischen Bereich lernen muss, damit man seine SchülerInnen optimal fördern kann, damit auch z.B. Haltungs- und Stimmschäden vermieden werden. Ein toller Musiker ist nicht automatisch auch ein guter Musikpädagoge!
Da nur SMPV-Mitglied werden kann, wer mindestens einen Master Musikpädagogik oder ein Lehrdiplom auf einem Instrument erworben hat, und weil SMPV-Mitglieder sich auf beiden Plattformen konsequent nur in den Fächern registrieren lassen können, in denen sie ein berufsqualifizierendes Diplom haben, kann der SMPV auch wirklich für Qualität garantieren. Dass andere Plattformen teilweise Profile von MusikerInnen ohne fachdidaktische Ausbildung auf ihre Unterrichtsplattformen stellen, finden wir hochproblematisch für unseren Berufsstand.