«Ein Ziel – viele Wege». KörperorientierteAnsätze in der Musik
Das 18. Symposium der SMM bietet am 22. Oktober in Bern Orientierung im Therapiendschungel und Gelegenheit zum Austausch zwischen Musizierenden und Gesundheitsfachleuten.
SMM –– Die Schweizerische Gesellschaft für Musik-Medizin (SMM) vereint unter einem Dach Fachleute aus Medizin und unterschiedlichsten Therapieansätzen, aber auch Wissenschaftler und Berufmusikerinnen. Ein zentrales Anliegen der SMM ist es, den konstruktiven Dialog zwischen die-sen Gruppen anzuregen. Sie will aber auch Musikerinnen und Musikern helfen, die mit spezifischen gesundheitlichen Einschränkungen kämpfen oder einfach interessiert sind, ihr Musizieren auf nachhaltig gesunde Basis zu stellen.
Wir sind stolz darauf, dass sich in unserem Kreis Ärzte und Ärztinnen finden, die auf höchstem Niveau medizinische Lösungen für Musikerkrankungen anbieten können. Hilfesuchenden aus der Musikwelt weist die SMM auch Wege zu niederschwelligen Therapieangeboten. Die Vielfalt an Methoden, Schulen und Techniken des Therapiedschungels kann verwirren. Der Entscheid für eine Technik bleibt dann nicht selten Zufall – meist aufgrund persönlicher Begegnungen oder Empfehlungen. Voraussetzung für eine Therapie sollte immer die ärztliche Diagnose sein. Die richtige Wahl entscheidet dann, ob Erfolge verzeichnet, aber auch, ob Schäden aufgrund falscher Wahl vermieden werden können
Mit dem 18. Symposium möchte die SMM Hilfesuchenden Gelegenheit bieten, einige der wichtigsten körperorientierten Ansätze in der Musik an einem Ort kennenzulernen und zugleich die Möglichkeit wahrzunehmen, mit ihren Vertretern unverbindlich ins Gespräch zu kommen. Auch die Therapeuten und Therapeutinnen sollen an diesem Tag aufeinander zugehen können. Voraussichtlich werden folgende Formen körperorientierter Ansätze in der Musik thematisiert: Feldenkrais, Alexandertechnik, Dispokinesis, Functional Kinetics FBL, Klein-Vogelbach, Yoga, Pilates, Spiraldynamik und die Atemtherapie Schlaffhorst Andersen.
Das Symposium wird mit einer ungewöhnlichen Uraufführung eröffnet. Es handelt sich um ein Werk des Saxofonisten Fabio da Silva, der für seine herausragende Master-Arbeit an der Hochschule der Künste Bern (HKB) mit einem Ober-Gerwern-Masterpreis ausgezeichnet worden ist. «Rugueux 10» für Baritonsaxophon, Altflöte und vorproduzierte Klänge ist eine Tieftonperformance bei der sich Baritonsaxophon und Altoflöte mikrotonal an ganz spezielle Frequenzen annähern. Zusammen mit der Tonspur entsteht ein Spiel zwischen Spannung und Entspannung, Konzentration und Ablenkung. Durch die Verwendung von verschiedenen Mehrklängen entstehen stärkere und schwächere Reibungen.
Auf der Bühne und an Tischen werden am 18. Symposium der SMM verschiedene anerkannte und bewährte Formen körperorientierter Ansätze in der Musik vorgestellt. Keynotesprecher sind Klaus Scherer (Musikpsychologe und Gründer des Genfer Centre Interfacultaire en Sciences Affectives) und Eberhard Seifert (ärztlicher Leiter der Abteilung Phoniatrie an der Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie am Inselspital Bern).