SRG und die Kultur – weiterentwickeln oder totsparen?

Podiumsgespräch an der SONART-Mitgliederversammlung 2021

Podiumsgespräch an der SONART-Mitgliederversammlung vom 12.062021, Foto: Nick Werren

Das SONART-Positionspapier zu Medien und Kultur (zu finden auf www.sonart.swiss) wurde am 12. Juni 2021 in Lausanne diskutiert. Prominente Gäste auf dem Podium waren der Schriftsteller und Medienpolitiker Guy Krneta (Basel) sowie der Abteilungsleiter Musik, Unterhaltung, Junge von Radio Télévision Suisse (RTS), Nicolae Schiau. Beide Podiumsteilnehmer werteten die Stossrichtungen des SONART-Papiers positiv. Wobei Krneta eine pessimistischere Sicht hat. Er ortet zunehmenden Abbau von gutem Kulturjournalismus, welcher vom Einbezug der Künstler*innen ausgeht. «Der Abbau ist verheerend. Er führt zu Beliebigkeit und zeigt die Inhalte der Kultur nicht mehr auf.» Etwas anders sieht das Schiau, der betont, dass Musik und der Ausbau an Schweizer Musik eine klare Absicht bei RTS sei. Es gebe sehr gute journalistische Kulturgefässe in allen Musiksparten, es treffe aber zu, dass man Publikum verliere und der finanzielle Druck zunehme. «Auch wir Medienschaffenden sind politischen Entscheiden ausgesetzt.» Sicher aber sei, so Schiau, dass man mit neuen Formaten ein neues Publikum holen müsse und er erinnert daran, dass z.B. die «Couleur3»-Hörerschaft durchschnittlich 43 Jahre alt ist. Trotzdem bleibt er optimistisch: «Es wird immer öffentlich-rechtliches Radio geben, wir wollen auch in Zukunft Radio machen, die Formate und Ausrichtungen werden sich aber ändern.» Das nimmt Krneta auf und fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kunstschaffenden und Medien: «Die Kunstszene und die Kulturmedien wollen dasselbe. Wir sitzen alle im selben Boot.»

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