Kanton Wallis zeichnet Verbier Festival aus

Der Walliser Staatsrat ehrt das Verbier-Festival mit dem Kultur- und Wirtschaftspreis Wallis. Der Preis ist mit 20’000 Franken dotiert.

(Bild: Evgenii Evtiukhov)

Der Staatsrat begründet die Auszeichnung damit, dass «Originalität, Qualität und Vorbildcharakter der Produktionen und Realisierungen in Kultur- und Wirtschaftskreisen anerkannt sind» und das Festival Reichweite und langfristige nationale und internationale Ausstrahlung hat. Er lobt zudem die kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen und Folgeeffekte im Wallis und das «solide, nachhaltige Finanzierungsmodell».

Mit über 14’000 Übernachtungen und geschätzten wirtschaftlichen Auswirkungen in der Höhe von 55 Millionen Franken im Val de Bagnes und im ganzen Wallis im Jahr 2022 sei das Verbier-Festival ebenso ein kultureller und künstlerischer wie ein wirtschaftlicher Akteur ersten Ranges, schreibt der Kanton in seiner Medienmitteilung weiter. Die 31. Ausgabe des Festivals findet vom 18. Juli bis 4. August 2024 statt.

Eine neue Charta zur Förderung der Schweizer Musik

Die SRG und Delegierte von zehn Organisationen der Schweizer Musikbranche haben eine Charta der Schweizer Musik unterzeichnet. Sie soll die Schweizer Musik und neue Talente fördern und deren Sichtbarkeit erhöhen.

Garantiert für Sichtbarkeit der Schweizer Musik: Nemo am Eurovisions Song Contest (Bild: Youtube-Screenshot)

Die Charta der Schweizer Musik ist eine Zusammenarbeitsvereinbarung der SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft) mit der Schweizer Musikbranche. Darin bekennt sich die SRG dazu, Schweizer Musik und ihre neuen Talente in ihrem gesamten Programmangebot zu fördern, redaktionelle Beiträge und Sondersendungen über Schweizer Musik auszustrahlen und bei der Förderung der Schweizer Musik eine aktive Rolle zu spielen. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Treffens des Dialogorgans «Schweizer Musik» ist die neue Charta der Schweizer Musik unterzeichnet worden.

Die Charta führt die bisherigen Hauptziele weiter. Sie stärkt gleichzeitig den Informationsaustausch über das Programmangebot der SRG im Bereich Schweizer Musik zwischen den Involvierten. Neu wird die Präsenz von Schweizer Musik im Programmangebot der SRG unabhängig von der Verbreitungsart – linear (Radio und TV) oder digital – festgelegt. Die Charta unterstreicht auch das Engagement der SRG für die Vielfalt und die Neuheiten der gesamten Schweizer Musikszene über die Sprach- und Regionalgrenzen hinweg. Die bedeutende kulturelle Rolle der öffentlichen Medien und ihr Beitrag zum nationalen Zusammenhalt werden darin hervorgehoben.

Phanee de Pool gewinnt Trophée Brassens

Die Westschweizer Sängerin und Produzentin Phanee de Pool ist in Frankreich mit der renommierten «Trophée Brassens» geehrt worden.

Phanee de Pool mit der Jurypräsidentin Marie Brune (Bild: zVg)

Der Wettbewerb wird jedes Jahr auf Initiative des Club Georges Brassens mit Unterstützung der Stadtverwaltung von Sète, des Festivals Fernande und von France Bleu Hérault veranstaltet. Er bietet Autoren, Komponisten und Interpreten des französischen Chansons, die in der Tradition von Georges Brassens stehen, aber ihren eigenen Stil entwickeln, ein Sprungbrett. Die Jury besteht aus fünfzehn Chansonprofis und Persönlichkeiten aus dem Showgeschäft. Das Finale des Wettbewerbs fand dieses Jahr in Sète im Conservatoire Manitas de Plata unter dem Vorsitz von Marie Brune statt.

Die gebürtige Bielerin Phanee de Pool lebt heute in La Neuveville. Ihre Mutter ist Konzertpianistin und ihr Vater Produzent für Radio sowie Kulturanlässe. Einen Namen machte sie sich, damals noch Polizistin der Berner Polizei, 2016 mit einem Audio-Post auf mx3. Ihren Stil bezeichnet sie als Slap – eine Mischung aus Slam und Rap. Auf der Bühne tritt sie alleine mit Looper und Gitarre auf oder auch mit Kammer- oder Sinfonieorchester.

Fachinformationsdienst Musikwissenschaft wird fortgeführt

Bayerische und Sächsische Bibliotheken starten die fünfte Phase des Fachinformationsdienstes (FID) Musikwissenschaft, ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2014 gefördertes und nun um weitere drei Jahre verlängertes Projekt.

(Bild: Webseite Musiconn)

Das Fördervolumen der fünften Phase liegt bei rund 2,4 Millionen Euro. Ziel des Infrastruktur-Projekts ist die Bereitstellung relevanter Informationsangebote für die musikwissenschaftliche Forschung in Deutschland. In den kommenden drei Jahren bauen die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) und die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden damit ihre bereits etablierten Angebote weiter aus.

Unter dem gemeinsamen Label «musiconn. Für vernetzte Musikwissenschaft» werden etablierte Angebote kontinuierlich erweitert und optimiert. Dazu zählen die Bereitstellung und technische Weiterentwicklung des Onlinekatalogs des Répertoire International des Sources Musicales (RISM-Catalog) an der BSB. Dieses Nachweisinstrument ist mit mehr als 1,5 Millionen enthaltenen Musikquellen die massgebliche Datenbank ihrer Art weltweit.

Link: www.musiconn.de

Der neue Leiter des Bündner Kulturamtes heisst Ursin Widmer

Ursin Widmer, bisher Leiter der Fachstelle Kultur in Davos, wird neuer Leiter des Bündner Amts für Kultur. Er tritt die Nachfolge von Barbara Gabrielli an.

Ursin Widmer (Bild: Kanton Graubünden)

Ursin Widmer verfügt laut der Medienmitteilung des Kantons über einen Master of Art in Musikpädagogik, über das Schulleitungsdiplom der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), über das Diplom Musikschulleiter VMS sowie über ein CAS in Kulturmarketing und Kulturvermittlung. Als Schulleiter führte er die Musikschule Schanfigg und die Schule Safiental. Seit 2023 amtet er als Leiter der Fachstelle Kultur in Davos.

Das Amt für Kultur  (AFK) ist mit seinen Institutionen für die Förderung und Vermittlung des kulturellen Schaffens im Kanton Graubünden sowie für die Erforschung und Bewahrung wertvoller Bündner Kulturgüter zuständig. Zum AFK gehört neben anderem die Kultur- und Sprachenförderung. Die bisherige Leiterin Barbara Gabrielli will sich nach 15-jähriger Amtsleitung einer neuen Herausforderung widmen. Widmer übernimmt das Amt per 1. August 2024

Stadt Basel fördert Club- und Nachtkultur

Die Stadt Basel führt ein Fördermodell für die Club- und Nachtkultur ein. Es besteht aus Programm- und Infrastrukturförderung und einem Nachtmanagement.

(Bild: rawpixel.com)

Die Programmförderung übernimmt der Verein Musikbüro Basel im Auftrag des Kantons. Sie soll für ein «vielfältiges und qualitativ hochstehendes Live-Programm sorgen und die Arbeitssituation von Kulturschaffenden in der Club- und Nachtkultur verbessern».

Für die Beurteilung von Infrastrukturgesuchen und die Beratung und Vermittlung in Zusammenhang mit den Behörden ist die Abteilung Kultur zuständig. Beispielsweise sollen kleinere Investitionen in die betriebliche Infrastruktur ermöglicht werden, um Lärmkonflikte zu entschärfen. Das Nachtmanagement vor Ort übernimmt der Verein «Kultur & Gastronomie» im Auftrag des Kantons.

Sandro Bernasconi wird per 1. April Beauftragter für die Club- und Nachtkultur. Er war von 2009 bis 2021 verantwortlich für das Musikprogramm der Kaserne Basel und hat mehrere Festivals konzipiert und geleitet, darunter das Polyfon Festival in Basel oder das interdisziplinäre Festival «Landskron» in der Grenzregion zwischen der Schweiz und Frankreich. Der ausgebildete Jurist war von 2013 bis 2022 Co-Präsident des Vereins «Kultur & Gastronomie».

Beim Verein «Kultur & Gastronomie» übernimmt Roy Bula die Aufgabe eines Nachtmanagers. Bula war seit 2021 Programmverantwortlicher im Feuerschiff «Gannet» und zuvor Geschäftsstellenleiter im Holzpark Klybeck. Im Musikbüro Basel ist die bisherige Fachleiterin Claudia Jogschies künftig für die Programmförderung der Club- und Nachtkultur zuständig. Zur Programmförderung lanciert das Musikbüro bereits im April 2024 eine erste Ausschreibung.

Originalmeldung:
https://www.bs.ch/nm/2024-ein-trio-fuer-die-basler-clubfoerderung-pd.html

Musik im Lugano Arte e Cultura unter neuer Leitung

Andrea Amarante wird künstlerischer Leiter im Bereich Musik von Lugano Arte e Cultura (LAC). Er folgt in dem Amt auf Etienne Reymond.

Andrea Amarante (Bild: LAC/Vera Hartmann)

Amarante wird sein Amt am 15. April antreten und am Ende der laufenden Saison die Nachfolge von Etienne Reymond übernehmen. Die Ernennung von Amarante wurde vom Verwaltungsrat der autonomen Einrichtung LAC nach einem Auswahlverfahren mit mehr als 70 Bewerbern einstimmig beschlossen. Die Musiksaison 2024/25 wird von Reymond gestaltet, Amarante wird sich bereits jetzt mit der Vorbereitung des Spielplans 2025/26 befassen.

Die Berufung fällt mit der Schaffung eines der Musik gewidmeten Bereichs im LAC zusammen. Dieser ist im neuen Leistungsauftrag des LAC mit der Integration der Stiftung Lugano Musica vorgesehen. Damit wird das Projekt eines multidisziplinären Kulturzentrums unter einer einzigen Direktion vollendet.

Der 1974 in Triest geborene Amarante studierte Klavier, Komposition und Dirigieren sowie in Bologna Kulturmanagement.  Er war Koordinator der künstlerischen Leitung bei der Stiftung Teatro San Carlo di Napoli und Leiter des Musikalischen Dienstes und der Jahresprogrammgestaltung der Stiftung Teatro alla Scala. Ab 2016 war er künstlerischer Koordinator und Tourmanager des Luzerner Sinfonieorchesters und Assistent von Generalmusikdirektor Numa Bischof Ullmann.

 

Zürich fördert kulturelle Teilhabe

Die Kulturförderstellen von Stadt und Kanton Zürich bündeln ihre Kräfte für ein Förderprogramm in Sachen kultureller Teilhabe.

Oper für alle im Opernhaus Zürich (Bild: Youtube-Screenshot)

Mit insgesamt 5 Millionen Franken unterstützen Stadt und Kanton in den Jahren 2024 bis 2027 Kulturinstitutionen bei ihrer Weiterentwicklung im Bereich der kulturellen Teilhabe.  Die Fachstelle Kultur des Kantons Zürich hat bereits 2023 das Förderprogramm «Transformationsbeiträge Kulturelle Teilhabe» lanciert. Der Stadtrat hat nun grünes Licht für das Mitwirken der Stadt Zürich an diesem Förderprogramm gegeben.

Damit werden Stadt und Kanton das Programm, das bis 2027 läuft, künftig gemeinsam verantworten. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia im Bereich des Wissenstransfers zwischen Kulturinstitutionen vorgesehen.

Stadt und Kanton wollen mit dem Förderprogramm Kulturinstitutionen unterstützen, die sich im Bereich der Diversität und der Chancengleichheit weiterentwickeln möchten. Es geht darum, Angebote, Strukturen und Entscheidungsprozesse zu überprüfen und gezielt zu verändern. Für einmal werden also keine künstlerischen Projekte unterstützt, sondern die strukturelle Weiterentwicklung der Institutionen. Antragsberechtigt sind Kulturinstitutionen, die von Stadt oder Kanton einen mehrjährigen Betriebs- oder Subventionsbeitrag erhalten.

Naxos-Gründer übernimmt Chandos Records

Klaus Heymann, der Gründer von Naxos, hat das britische Independent-Label Chandos Records übernommen. Er will dessen Unabhängigkeit sichern.

Orchestre de la Suisse Romande (Bild: Youtube-Screenshot)

Für unabhängige Plattenlabels wird die Luft im Klassikmarkt immer dünner. So ging in letzter Zeit Hyperion in die Hände des Multis Universal über, und Apple übernahm BIS. Laut britischen Medienberichten will Heymann mit seinem privaten Kauf die Eigenständigkeit eines der letzten bedeutenden Independent Labels sichern.

Chandos wurde 1979 in London gegründet und verlegte seinen Firmensitz 1986 nach Colchester, Essex. Es gehört zu den grössten Indielabels für klassische Musik weltweit. Auf dem Label hat auch das Orchestre de la Suisse Romande  veröffentlicht, unter anderem die mit einem Echo Klassik ausgezeichnete Einspielung Neeme Järvi Conducts Ibert.

Suisseculture kritisiert Bundesrat

Suisseculture, der Dachverband der Kulturschaffenden, ist bestürzt über den Entscheid des Bundesrates, das Kulturbudget 2025 bis 2028 um weitere 14 Millionen zu kürzen.

Medienkonferenz des Bundesrates zur Vorstellung der Kulturbotschaft (Bild: Youtube-Screenshot)

Angesichts der Teuerung und der in die Kultur gesetzten Erwartungen seien die Kürzungen nicht nachvollziehbar, schreibt der Dachverband in einer offiziellen Stellungnahme zur Kulturbotschaft des Bundesrates. Der Anteil der Kulturausgaben am gesamten Bundesbudget sei mit 0.3 Prozent sehr gering und stehe «nicht im Verhältnis zur gesamtgesellschaftlichen Bedeutung von Kultur in ihrer ganzen Breite».

Suisseculture fordert das Parlament auf, «diesen Fauxpas des Bundesrats zu korrigieren und den politischen Willen zu zeigen, die Herausforderungen der Schweizer Kultur für die nächsten Jahre ausreichend zu finanzieren». Die Ausarbeitung der aktuellen Kulturbotschaft sei vorbildlich gewesen. Das Bundesamt für Kultur habe dabei zum ersten Mal alle Stimmen aus dem Kulturbereich angehört.

Die ganze Suisseculture-Stellungnahme:
https://www.suisseculture.ch/?article=der_bundesrat_knausert_bei_der_kultur

Siehe auch: Bundesrat verabschiedet die Kulturbotschaft 2025-2028

 

Kanton Wallis führt die Kulturlegi ein

Caritas und der Kanton Wallis führen eine Kulturlegi ein. Bezugsberechtigt ist, wer im Kanton wohnt und eine individuelle Verbilligung der Krankenkassenprämien erhält.

(Bild: Caritas Kulturlegi-Info)

Die 1996 in Zürich entstandene Kulturlegi will Kultur-, Sport- und Bildungsangebote für Personen an der Armutsgrenze erschwinglicher machen und dadurch die Integration dieser Menschen erleichtern.

2021 waren laut der Medienmitteilung des Kantons Wallis  in der Schweiz 745’000 Personen, davon 134’000 Kinder, von Armut betroffen (das entspricht 8,7 Prozent der Bevölkerung). Armut ziehe oft eine eingeschränkte Teilhabe am kulturellen und sportlichen Leben nach sich, was zu einer sozialen Isolierung führen könne. Die Kulturlegi ist persönlich und berechtigt die Begünstigten zu reduzierten Preisen bei 114 Partnern in Kultur, Sport und Bildung.

Die KulturLegi Wallis ist vollständig digital. Die betroffenen Personen benötigen den Prämienverbilligungsentscheid der Walliser Ausgleichskasse und füllen das Antragsformular auf der Internetseite www.kulturlegi.ch/wallis aus. Sie wird dann automatisch erstellt und den betroffenen Personen per E-Mail zugestellt.

Audiovisuelles Kulturgut Obwaldens erfasst

Der Kanton Obwalden hat ein Übersichtsinventar zu seinem audiovisuellen Erbe erstellt, unter anderem zur Naturjodel-Sammlung des «Juiz-Forschers» Edi Gasser.

Bild: naturjodler.ch

In einer breit angelegten Umfrage bei Kulturinstitutionen, Gemeinden, Firmen, Vereinen und Privaten sind 69 Sammlungen mit insgesamt etwa 1,3 Millionen audiovisuellen Medien erfasst worden. Beteiligt waren dabei das Amt für Kultur und Sport, das Staatsarchiv und Memoriav, die Kompetenzstelle zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturerbes der Schweiz. Letztere erstellt im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) und gemeinsam mit den Kantonen eine Gesamtübersicht über die audiovisuellen Bestände in allen Regionen des Landes.

Verzeichnet sind dabei unter anderem Edi Gassers Bestände der Stiftung Unterwaldner Naturjuiz sowie Musikarchive von Privatpersonen aus Sarnen und Alpnach.  Das aus dem Projekt entstandene Übersichtsinventar wird vom Staatsarchiv verwaltet und weitergeführt. Das Inventar ist für Besitzende oder Institutionen unverbindlich. Es soll – wie der Name sagt – einen Überblick über die audiovisuelle Kulturlandschaft Obwaldens erlauben und auf Bestände von öffentlichem Interesse hinweisen. Das Übersichtsinventar des Kantons Obwalden kann in anonymisierter Form heruntergeladen werden.

Mehr Infos: https://www.ow.ch/dienstleistungen/8593

Live-Musik löst viel stärkere Emotionen aus als gestreamte

Live-Konzerte berühren die Menschen laut einer Studie der Universität Zürich emotional stärker als Musik ab Tonträger. Letzterer fehlt eine menschliche Komponente.

(Bild: Public Domain Pictures)

Ein Team der Universität Zürich unter der Leitung von Sascha Frühholz, Professor für Kognitive und Affektive Neurowissenschaften, hat untersucht, wie Live-Musik und aufgezeichnete Musik die emotionale Verarbeitung im menschlichen Gehirn beeinflussen.

Für die Studie intensivierte ein Pianist sein Spiel laufend, je nach emotionaler Reaktion des Publikums, die mit Hilfe von Magnetresonanztomographie in Echtzeit gemessen wurde. In Vergleich dazu wurden den Teilnehmenden dieselben Musikstücke vom gleichen Pianisten als Aufnahme vorgespielt, allerdings ohne Feedbackschlaufe.

Der Versuch zeigte laut Frühholz, dass angenehme und unangenehme Emotionen, die in Live-Musik dargestellt werden, eine viel höhere und konsistentere emotionale Aktivität hervorrufen als aufgezeichnete Musik. Die Live-Performance stimulierte zudem einen regeren Informationsaustausch im gesamten Gehirn, was auf eine starke Emotionsverarbeitung auf den affektiven und kognitiven Hirnebenen hindeutet.

Mehr Infos: https://www.news.uzh.ch/de/articles/media/2024/Livemusik.html

Château Mercier als Ort künstlerischer Forschung

Der Walliser Staatsrat prüft, ob das Château Mercier in Siders als Ort der künstlerischen Forschung und als Raum für die Kulturvermittlung genutzt werden könnte.

Château Mercier (Bild: Wikimedia/Alexey M.)

Das Château Mercier wurde laut der Medienmitteilung des Kantons 1990 von der Familie Jean-Jacques Mercier – de Molin dem Staat Wallis geschenkt. Die Stiftung Château Mercier wurde daraufhin gegründet, um die Nutzung, Aufwertung und Erhaltung des Schlosses zu verwalten. Am 31. Dezember 2020 fielen die mit der Schenkung verbundenen Auflagen weg, die insbesondere die Zweckbestimmung, die Einrichtung und die Arbeiten am Schloss betrafen, so dass der Staat Wallis frei über die Zukunft des Schlosses entscheiden kann.

Das Château Mercier ist ein bedeutender Ort für kulturelle Veranstaltungen in der Region Siders und ein Zeuge ihrer Geschichte. Es wurde vom Bund als Objekt von nationaler Bedeutung eingestuft. Das Schloss kann für private Veranstaltungen und Firmenseminare gemietet werden. Der Staat Wallis organisiert hier die Empfänge von Botschafterinnen und Botschaftern.

Auf Empfehlung einer Arbeitsgruppe hat der Staatsrat beschlossen, Eigentümer des Château Mercier zu bleiben. Er will seine Rolle als Kultur- und Begegnungszentrum  stärken. Der Standort soll somit hauptsächlich als Künstlerhaus dienen und Forschung im Kulturbereich sowie die Eingliederung von aufstrebenden Kulturschaffenden fördern.

Kanton Neuenburg revidiert Kulturförderung

Der Neuenburger Staatsrat hat einen Entwurf des Gesetzes über die Förderung kultureller und künstlerischer Tätigkeiten (FKG) angenommen.

Stadt Neuenburg (Bild: Wikimedia/Roland Zumbuehl)

Mit diesem Gesetzentwurf soll die kantonale Kulturpolitik öffentliche und private Akteure besser koordinieren, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit verstärkt berücksichtigen und den Zugang zur Kultur so erleichtern, dass möglichst viele Menschen unabhängig von Alter, Nationalität, Geschlecht, sozialer Herkunft oder Behinderung die Möglichkeit haben, die Angebote des Kantons zu nutzen.

Mit dem neuen Gesetz ist auch eine Erhöhung des Budgets für Subventionen vorgesehen. Es soll über drei Jahre um 1,2 Millionen Franken erhöht werden. Ausserdem ist die Schaffung einer zusätzlichen halben Stelle vorgesehen, um die Umsetzung des neuen Gesetzes zu begleiten.

Mehr Infos (französisch):
https://www.ne.ch/medias/Pages/20240222_LEAC_projet_loi_faveur_culture.aspx

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