Grosse Lohnunterschiede bei den Kulturschaffenden

Die Hälfte der Kulturschaffenden arbeitet Teilzeit, 14 Prozent sind mehrfachbeschäftigt und gut ein Viertel sind Selbständige, deutlich mehr als in der Gesamtwirtschaft.

(Bild: wb)

In der Schweiz verdienten die Kulturschaffenden im Jahr 2023 im Median 69’600 Franken, bei Teilzeit waren es 45’700 Franken. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist gross: Eine weibliche Kulturschaffende verdiente bei Vollzeit 78’000 Franken, ihr männlicher Kollege 98’000 Franken. Dies sind einige der neuen Ergebnisse der Statistik der Kulturwirtschaft des Bundesamtes für Statistik (BFS), erstmals mit detaillierten Daten zu den Löhnen.

Der Lohnunterschied nach Geschlecht ist bei den Kulturschaffenden ausgeprägt. Männer verdienten 2023 in der Kultur 85’000 Franken, Frauen 56’700 Franken. Dieser Unterschied ist aber vergleichbar mit der Gesamtwirtschaft (Männer: 84’500 Franken, Frauen: 58’400 Franken). Diese Werte hängen stark vom Beschäftigungsgrad ab: Wie in der Gesamtwirtschaft arbeiten auch bei den Kulturschaffenden Frauen deutlich öfter Teilzeit (65 Prozent unter ihnen) als Männer (36 Prozent).

Originalartikel:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.assetdetail.32669775.html

Swissperform trennt sich von Geschäftsleiter Poto Wegener

Der Vorstand von Swissperform trennt sich vom langjährigen Geschäftsleiter Poto Wegener. Die Neubesetzung der Position sei notwendig, um die strategischen Ziele der Gesellschaft sicherzustellen.

Michael Egli übernimmt die Swissperform-Geschäfte interimistisch (Bild: Swissperform)

Diese Entscheidung sei das Ergebnis eingehender Beratungen im Zuge der laufenden Restrukturierung und Digitalisierung, schreibt Der Restrukturierungsprozess habe gezeigt, dass neben den bereits umgesetzten Massnahmen auch die Neubesetzung der Position des Geschäftsleiters notwendig sei.

Poto Wegener habe während der letzten 13 Jahre Swissperform massgeblich geprägt und wichtige Weichen gestellt, schreibt Swissperform weiter. Die Suche nach einer geeigneten Nachfolge habe bereits begonnen. In der Zwischenzeit werde Michael Egli, Leiter Rechtsdienst und Geschäftsleitungsmitglied, die Geschäfte interimistisch weiterführen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Swissperform ist die Verwertungsgesellschaft für die Leistungsschutzrechte (verwandte Schutzrechte) in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein und verwertet zudem Zweitnutzungsrechte: Die Gesellschaft vertritt die Inhaber von Leistungsschutzrechten
(Berechtigte) gegenüber den Nutzern (bspw. Musiknutzung durch Sendeunternehmen).

Musikrat: Musikalische Bildung bleibt unerlässlich

Die Spitzen der nationalen Musikräte von Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie des Europäischen Musikrats haben an einer Klausurtagung länderübergreifende Themen der Musikpolitik diskutiert.

Musikräte aus D, A + CH, sowie EMC, am Traunsee, 23.09.2024. Foto: zVg

Kunst und Kultur kommen zunehmend unter Druck: Förderungen werden in Frage gestellt, Strukturen in der musikalischen Bildung abgebaut und mediale Sichtbarkeit verringert. Auch bei Wahlen spielen kulturpolitische Anliegen kaum eine Rolle. In einer Abschlusserklärung  plädieren die Räte daher mit Nachdruck dafür, dem Wert von Kunst und Kultur auf allen gesellschaftlichen Ebenen mehr Geltung und Anerkennung zu verschaffen.

Ein Schlüsselelement spiele dabei die musikalische Bildung in und ausserhalb der Schule. Vor dem Hintergrund von Migrationsbewegungen, den Herausforderungen von Globalisierung, Integration, Inklusion, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wandel und neuen Technologien wie beispielsweise Künstliche Intelligenz erfahre die Stärkung von musikalischer Bildung eine zunehmende Dringlichkeit.

Die Musikräte fordern, Kunst und Kultur nicht lediglich unter finanziellen Gesichtspunkten zu betrachten, sondern ihren Wert für eine demokratische, offene und diverse Gesellschaft anzuerkennen. Förderung von Kunst, Kultur und kultureller Bildung seien keine Subvention, sondern vielmehr eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.

Originalartikel:
https://www.musikrat.de/media/aktuelles/meldung/der-wert-von-kunst-und-kultur-musik-als-lebensnerv

Pipilotti Rist gestaltet Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper

Die Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist gestaltet für die Saison 2024/2025 den Eisernen Vorhang der Staatsoper Wien – mit einem Werk namens «Bauchhöhle überfliegt Staumauer»

Eiserner Vorhang der Wiener Staatsoper 2024/25 (Foto: museum in progress)

Eiserner Vorhang ist eine Ausstellungsreihe, die seit 1998 den Eisernen Vorhang der Oper in einen Ausstellungsraum zeitgenössischer Kunst verwandelt. Die Grossbilder werden mit Magneten auf der Brandschutzwand fixiert. Für die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler zeichnet eine internationale Jury, bestehend aus Daniel Birnbaum, Bice Curiger und Hans-Ulrich Obrist, verantwortlich. Das Werk «Bauchhöhle überfliegt Staumauer» von Pipilotti Rist kann bis Ende Juni 2025 vom Publikum vor und nach den Aufführungen sowie in den Pausen wahrgenommen werden.

Pipilotti Rists Werk umfasst räumliche Videokunst, Multimedia-Installationen, Objekte, Skulpturen, Computerkunst und Fotomontagen. Ihre Werke wurden in Einzelausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt, darunter im Museum of Contemporary Art Los Angeles (MOCA), in der Pinakothek der Moderne in München, im Museum of Modern Art in New York (2008), im Centre Georges Pompidou in Paris und an der Biennale in Venedig. 2024 erhält sie den Sikkens Prize – die Verleihung erfolgt im Oktober 2024. Für den Sommer 2025 ist eine grosse Ausstellung im Center for Contemporary Art (UCCA) in Peking geplant.

Sanderling bleibt weitere drei Jahre in Luzern

Das Luzerner Sinfonieorchester und Michael Sanderling verlängern die Zusammenarbeit um weitere drei Jahre.

Michael Sanderling (Bild: LSO/Philipp Schmidli)

Michael Sanderling trat seine Stelle als Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters (LSO) 2021/22 mit einem Fünfjahresvertrag an. Nach drei Spielzeiten hat das Luzerner Sinfonieorchester seinen Vertrag vorzeitig um weitere drei Jahre verlängert und somit die künstlerische Planung für die Saisons 2026/27 und 2028/29 gesichert.

Das Luzerner Sinfonieorchester ist das Residenzorchester im KKL Luzern. Sanderling vertiefte laut der Medienmitteilung des LSO den Akzent auf das spätromantische Repertoire. Das Orchester spielte in den letzten Jahren für Warner Classics einen Brahms-Zyklus ein und realisierte Tourneen in Südamerika und Asien sowie Gastspiele im Konzerthaus und Musikverein Wien, in der Elbphilharmonie in Hamburg sowie bei Festivals in ganz Europa.

Valaisia Brass Band gewinnt 34rd Besson Swiss Open Contest

Valaisia Brass Band gewinnt im Rahmen des World Band Festivals im KKL Luzern den diesjährigen Besson Swiss Open Contest.

Valaisia Brass Band (Bild: zVg)

Die Valaisia Brass Band setzte sich gegen neun Mitbewerber durch und sicherte sich den ersten Platz, gefolgt von  der Brassband Bürgermusik Luzern und der Brass Band Fribourg. Auf die Siegerband wartete ein Gutschein im Wert von 5000 Franken für Instrumente des Herstellers Buffet Crampon, Paris. Zusätzlich wurde der mit 1000 Franken dotierte Spezialpreis des Obrasso-Verlags für das bestgespielte Selbstwahlstück und der mit 500 Franken dotierte Spezialpreis, gestiftet von der Musik Beat Zurkinden, für das im Teststück bestgespielte Solo-Euphonium vergeben.

Der 34. Besson Swiss Open Contest bildete den Auftakt zum World Band Festival Luzern. Bis zum 29. September treten in Luzern weitere Orchester, Ensembles und Solisten auf, darunter die Black Dyke Band, eine der ältesten und bekanntesten englischen Brassbands, Mnozil Brass, LaBrassBanda und das Christoph Walter Orchestra.

Bislang unbekannte Komposition Mozarts entdeckt

Ein zwölfminütiges Musikstück aus dem Bestand der Musikbibliothek der Leipziger Städtischen Bibliotheken ist als ein Werk Mozarts identifiziert worden.

Mozart im Alter, in dem die neuentdeckte Komposition entstand (Gemälde von Giambettino Cignaroli)

Das Stück «Serenate ex C» aus der Sammlung Carl Ferdinand Becker hat sich als ein Jugendwerk Mozarts herausgestellt. Aufgefallen war die Abschrift bei der Arbeit an der Neuausgabe des Köchel-Verzeichnisses, welches von der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg erarbeitet wird.

Bei der Handschrift handelt es sich um eine Abschrift, die etwa 1780 angefertigt wurde. Sie stammt also nicht von Mozart selbst. Die Stimmen liegen einzeln gebunden vor, die Handschrift wurde nicht signiert. Vermutet wird ein Entstehungszeitraum Mitte bis Ende der 1760er-Jahre – Mozart muss gerade ein Teenager geworden sein. Das Werk wird im neuen Köchel-Verzeichnis als «Ganz kleine Nachtmusik» unter der Nummer KV 648 aufgenommen. Es besteht aus sieben Miniatursätzen für Streichtrio, die zusammen nur etwa zwölf Minuten dauern.

Zum ersten Mal in Deutschland wird das Musikstück am Samstag, dem 21. September, 17 Uhr, in der Oper Leipzig vorgestellt und aufgeführt. Es musizieren: Vincent Geer (Violine), David Geer (Violine) und Elisabeth Zimmermann (Violoncello) aus der Musikschule Leipzig «Johann Sebastian Bach».

 

Zehn Jahre Toni-Areal

Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) begrüsst erstmals im Major-Minor-Studienmodell 265 neue Musikstudierende und blickt auf zehn Jahre Toni-Areal zurück.

Toni-Areal (Bild: Wikimedia/Photones)

Diesen Herbst nehmen 711 Studierende ihr Studium an der ZHdK im Toni-Areal und in der Gessnerallee auf, davon 352 Bachelor- und 359 Masterstudierende im letzten Herbst etappenweise eingeführten Major-Minor-Studienmodell. Von ihnen haben sich 265 für einen Studiengang im Bereich Musik immatrikuliert, 148 in Design, 86 in Fine Arts, 112 in Kulturanalysen und Vermittlung sowie 100 in den Darstellenden Künsten und Film. Insgesamt studieren an der ZHdK 2158 Personen. Die Studierendenzahl ist gegenüber den letzten Jahren konstant geblieben. An der ZHdK gilt ein Numerus clausus; Studieninteressierte durchlaufen vorgängig ein strenges Zulassungsverfahren.

2007 fusionierten die Hochschule Musik und Theater Zürich HMT und die kantonale Hochschule für Gestaltung und Kunst HGKZ zur Zürcher Hochschule der Künste ZHdK mit ihren fünf Departementen. In der Hochschule Musik und Theater Zürich HMT waren seit 1999 die vormaligen Konservatorien von Winterthur und Zürich vereint, die 1873 beziehungsweise 1875 als Musikschulen gegründet worden waren. Zur HMT gehörten auch die Jazzschule Zürich (Gründung 1977), das Schweizerische Computermusik Studio (Gründung 1985), das Bühnenstudio (Gründung 1937) beziehungsweise die spätere Schauspiel-Akademie Zürich sowie die Schweizerische Ballettberufsschule (Gründung 1986).

Mehr Infos:
https://www.zhdk.ch/meldung/semesterstart-markiert-zehn-jahre-toni-areal-7766

International Menuhin Music Academy in Nöten

Laut einem Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Temps» kämpft die International Menuhin Music Academy in Rolle nach dem Ausstieg ihrer einzigen Mäzenin mit einem massiven Defizit.

Absolventen der IMMA in der Rosey Concert Hall Rolle (Bild: Youtube-Still)

Laut «Le Temps»s beträgt der Fehlbetrag rund zwei Millionen Franken, bei einem Budget, das je nach Jahr zwischen 1,8 und 2 Millionen schwankt. Grund sei der Rückzug der einzigen Mäzenin, der Philanthropin Aline Foriel-Destezet. Der künstlerische Leiter Renaud Capuçons hat die Akademie verlassen und auch Charles Méla, der Präsident des Stiftungsrats, habe sein Amt abgegeben. Drei weitere Mitglieder des Stiftungsrats und die Verwaltungsdirektorin hätten die Stiftung ebenfalls verlassen. Die Webseite der Akademie ist nicht mehr erreichbar.

Die International Menuhin Music Academy (IMMA) wurde 1977 von Yehudi Menuhin und Alberto Lysy gegründet. Erster Studienleiter war Oleg Kaskiv. Seit 2015 residiert die IMMA im Institut Le Rosey in Rolle, 2019 übernahm Renaud Capuçon die künstlerische Leitung.

Originalartikel:
https://www.letemps.ch/articles/exclusif-a-rolle-l-academie-menuhin-en-plein-naufrage-voit-son-directeur-artistique-renaud-capucon-quitter-le-navire/gifts/Npzuiwe9Ln2HA1qarU3UqM9r4crMnmCq71e9rySB

Musikwirtschaft hat in Europa noch Luft nach oben

Die International Federation of the Phonographic Industry hat einen Bericht zur europäischen Musikwirtschaft vorgestellt.

(Bild: IFPI)

Der Report der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) wirft einen Blick auf die Herausforderungen und die Möglichkeiten, «die Position der EU im heutigen globalen Musik-Ökosystem zu erhalten und zu verbessern». Er stellt fest, dass die EU heute ein weltweit wichtiger Ort für Musik ist, aber Raum bietet für weiteres Wachstum. Die Investitionen der Plattenfirmen hätten eine positive Wirkung auf die gesamte europäische Musikindustrie und trügen zum BIP der EU bei.

Einheimische Akteure sind laut dem Bericht in Europa verhältnismässig erfolgreicher, aber die EU «läuft Gefahr, auf dem wettbewerbsintensivsten globalen Markt aller Zeiten ins Hintertreffen zu geraten». Darüber hinaus zeigt der Bericht auf, wie die EU-Institutionen einen florierenden Musiksektor und die Entwicklung einer verantwortungsvollen und ethischen KI unterstützen könnten.

Die Mittel dazu: Eine Vorwegnahme jeglicher nationaler Initiativen, die das Funktionieren des digitalen Binnenmarktes und die Fähigkeit der Musikindustrie, zu wachsen und sich dynamisch zu entwickeln, gefährden könnten; Unterbindung der unerlaubten Übernahme von urheberrechtlich geschützten Inhalten durch KI-Unternehmen und die vollständige Durchsetzung der EU-Vorschriften zum geistigen Eigentum in ganz Europa.

Originalartikel:
https://www.musikindustrie.de/presse/presseinformationen/ifpi-veroeffentlicht-den-ersten-music-in-the-eu-report

Taskforce Culture besorgt über Kürzungen

Die Taskforce Culture zeigt sich tief besorgt über den Entscheid des Nationalrates zur Kulturbotschaft 2025–2028, im Budget von Pro Helvetia 6.5 Millionen Franken zu streichen.

Das Bundeshaus in Bern. Foto: SMZ

Die Taskforce Culture, ein Zusammenschluss verschiedener Schweizer Kulturverbände und -organisationen, erwartet, dass der Ständerat Vernunft walten lässt und dem Antrag des Bundesrates zum Durchbruch verhilft. Nachdem der Bundesrat erkannt habe, dass es notwendig ist, «die Prekarität im Kulturbereich anzugehen und auch für Kulturschaffende soziale Sicherheit zu erreichen», habe es auch in der Debatte viele erfreuliche Bekenntnisse zur Kultur gegeben, schreibt Suisseculture.

Der Nationalrat habe «in einem völlig unverständlichen Winkelzug» den Zahlungsrahmen von Pro Helvetia in den Jahren 2025–2028 um 6, 5 Millionen Franken gekürzt, so Suisseculture weiter, und stelle sich damit gegen die vorbereitende Kommission, den Ständerat und den Bundesrat. Der Entscheid sei umso weniger nachvollziehbar, als dass er vor allem die Kulturschaffenden empfindlich treffe.

Originalartikel:
https://www.suisseculture.ch/?article=kulturbotschaft_2025_2028_unverstaendnis_fuer_entscheid_des_nationalrates

Musikpreise 2024 des Kantons Bern

Malcolm Braff, Gabrielle Brunner, Annalena Fröhlich und Beat Man Zeller aka Reverend Beat-Man werden mit dem Musikpreis des Kantons Bern 2024 geehrt. Der Nachwuchsförderpreis «Coup de cœur» geht an die Band Mouche-Miel aus St-Imier.

Malcolm Braff und la Maison-Matrice (Bild: Youtube-Still)

Malcolm Braff hat rund 30 Platten in unterschiedlichen Formationen, davon zwei beim Label Blue Note aufgenommen. In Crémines, wo er lebt, gründete er zusammen mit anderen das Maison-Matrice – ein Haus, das der Kunst und Kreativität von allen für alle gewidmet ist und nach dem Prinzip der Spendenwirtschaft funktioniert. Der Kanton Bern zeichnet Malcolm Braff für «seine starke musikalische Persönlichkeit, sein enormes Talent und seine aussergewöhnliche Offenheit aus».

Gabrielle Brunner widmet sich als Solo-Geigerin und Kammermusikerin insbesondere der zeitgenössischen Musik. Sie ist als Auftragskomponistin sehr gefragt und wird von zahlreichen Institutionen mit Werken beauftragt, so etwa vom Lucerne Festival und dem  Musikfestival Bern.

Annalena Fröhlich hat sich international vernetzt und weitreichend autodidaktisch eine künstlerische Praxis rund um Sound, Sound-Design, Performance und Video Art etabliert. Sie arbeitet an einem transmedialen Gesamtkunstwerk und audiovisuellen politischen Statement, das sowohl im physischen als auch im virtuellen Raum existiert.

Beat Man Zeller ist aus der bernischen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Bereits im Alter von 13 Jahren versuchte er sich als Sänger und Musiker, bevor er 1986 seine Band The Monsters gründete und 1992 sein eigenes Plattenlabel Voodoo Rhythm Records ins Leben rief. Mit The Monsters schuf Zeller ein völlig neues Genre, das Psychobilly mit Garage Punk verschmolz, und präsentierte es bei mehr als tausend Konzerten in Südamerika, Japan, Australien, den USA und dem Rest der Welt.

Die Band Mouche-Miel, bei Humus Records unter Vertrag, das sind Silas Auderset am Schlagzeug und Sébastien Minguely an der Gitarre. Sie stehen für instrumentalen Rock mit Metal-/Math-Rock-Einflüssen. Die zwei ausgefallenen Musiker aus St-Imier schaffen es, auf der Bühne ein Feuer zu entfachen und den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen.

Das Preisgeld beträgt je 15 000 Franken, für den Nachwuchsförderpreis «Coup de cœur» 3000 Franken.

Preissegen für Luzerner Musikstudierende

218 Bachelor- und Master-Absolventinnen und Absolventen des Departements Musik der Hochschule Luzern haben ihre Diplome erhalten. Dabei wurden gleich neun Preise vergeben.

(vlnr.): Busse-Grawitz; Niederhauser; Semiankou; Costa; Pimentel Rodrigues; Stöckmann; Brilli; Rigling. (Bild: HSLU/Heinz Dahinden)

Sechs Studierende erhielten einen ST.ART – Nachwuchsförderpreis Kultur. Die 2023 lancierte Auszeichnung des Kantons Luzern soll Absolventinnen und Absolventen bei ihrem Einstieg in die professionelle künstlerische Tätigkeit unterstützen. Die mit je 5000 Franken dotierten Preise gingen an:

  • Marco Antonio Alarcón Ramírez (*1993, aus Chile), Master of Arts in Music/Major Dirigieren mit Hauptfach Orchesterdirigieren;
  • Vincent Rigling (*1996, aus Luzern), Master of Arts in Music/Major Performance Jazz mit Hauptfach Gitarre;
  • Ana Pimentel Rodrigues (*1998, aus Portugal), Master of Arts in Music/Major Interpretation in Contemporary Music mit Hauptfach Violoncello;
  • Mikalai Semiankou (*1989, aus Belarus), Master of Arts in Music/Major Solo Performance mit Hauptfach Violine;
  • Trio Sheliak: Sergio Costa mit Hauptfach Klavier (*1995, aus Italien) und Emanuele Brilli mit Hauptfach Violine (*1996, aus Italien), Master of Arts in Music/Major Kammermusik;
  • Maurice Storrer (*1998, aus Lohn SH), Master of Arts in Music/Major Performance Jazz mit Hauptfach Saxofon

An der Diplomfeier wurden zudem auch drei mit je 2000 Franken dotierte Preise der Strebi Stiftung für herausragende Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen verliehen. Sie gingen an:

  • Pavel Stöckmann (*2002, aus Biel BE), Bachelor of Arts in Music, Profil Klassik instrumental mit Hauptfach Klavier;
  • Gian Luzi Niederhauser (*2003, aus Biel BE), Bachelor of Arts in Music, Profil Jazz instrumental, mit den Hauptfächern E-Bass (Jazz) und Kontrabass (Klassik);
  • Fiona Busse-Grawitz (*2002, aus Sarnen OW), Bachelor of Arts in Music, Profil Jazz vokal

 

Nina Rindlisbacher wechselt ins BAK

Nina Rindlisbacher, Co-Koordinatorin Taskforce Culture und bislang Projektleiterin bei Sonart ist neu als Verantwortliche Partnerschaften im Bundesamt für Kultur (BAK) tätig.

Nina Rindlisbacher (Foto: SMZ/Kaspar Ruoff)

Nina Rindlisbacher werde, schreibt das BAK,  «mit ihrer ausgezeichneten Kenntnis der Herausforderungen und der kulturellen Akteure in der Schweiz eine Schlüsselrolle in diesem Bereich spielen». Sie werde ihr Fachwissen einbringen, um Partnerschaften zu entwickeln, die auch die Zivilgesellschaft und den Privatsektor einbeziehen, und gleichzeitig neue Formate für den Austausch und die Zusammenarbeit entwickeln.

 

Roche Commission 2026 geht an Liza Lim

Die Australierin Liza Lim erhält den 13. Kompositionsauftrag der «Roche Commissions» für 2026, die jeweils im Rahmen von Lucerne Festival uraufgeführt werden.

Liza Lim (Bild: Nik Hunger)

Die 1966 in Perth, Australien, geborene Liza Lim war beim Lucerne Festival zuletzt im November 2023 mit der Uraufführung ihres Werks Multispecies Knots of Ethical Time präsent. Sie ist Professorin für Komposition und Inhaberin des ersten Sculthorpe-Lehrstuhls für australische Musik am Sydney Conservatorium of Music, wo sie auch das Programm Composing Women leitet.

Roche Commissions ist eine Zusammenarbeit zwischen Roche, Lucerne Festival sowie der Lucerne Festival Academy. Seit 2003 gibt Roche alle zwei Jahre ein neues Werk eines zeitgenössischen Komponisten in Auftrag, auf Empfehlung der Künstlerischen Leitung der Lucerne Festival Academy. Die Aufträge verfolgen das Ziel, musikalische Werke zu ermöglichen, die «über das Konventionelle hinausgehen und eine Quelle intellektueller Anregung und Herausforderung bieten».

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