Qianchen Lu Siegerin der 5. Basel Composition Competition

Die Preisgekrönten der 5. Basel Composition Competition heissen Qianchen Lu, Erqing Wang und Ramón Humet.

Qianchen Lu bei der Preisverleihung (Bild: Livestream der Basel Composition Competition)

Der erste mit 60’000 Franken dotierte Preis ging für das Werk «Nine Odes to the Night» an Qianchen Lu, der zweite, mit 25’000 Franken dotierte für  «The Gaze of Nmemosyne» an Erqing Wang und der dritte, mit 10’000 Franken dotierte für «Bird in Space» an Ramón Humet.

Erstmals wurde ein Publikumspreis verliehen, an dem neben den Anwesenden in Basel auch die Viewer des Live-Streams weltweit teilnehmen durften. Die mehr als 600 Teilnehmenden entschieden sich für «Nine Odes to the Night» von Qianchen Lu. Der Preis ist mit 5000 Franken dotiert. Qianchen Lu und Erqing Wang werden zudem in die Universal Edition aufgenommen.

Qianchen Lu wurde im Jahr 2000 in Anhui, China, geboren. Sie studiert am Shanghai Conservatory of Music (2018–2023, Bachelor; 2024–laufend, Master) in der Klasse von Qian Shen-Ying. Ihre Kompositionen umfassen ein breites Spektrum an Genres, darunter Vokal- und Chormusik, Instrumentalsoli, Kammermusik und grosse Orchesterstücke.

Erqing Wang ist ein chinesischer Komponist, dessen Werk sich auf Orchester und Kammermusik erstreckt. Derzeit studiert er an der Kunstuniversität Graz bei Annesley Black. Zuvor wurde er von den Komponisten Wenchen Qin, Stratis Minakakis und Beat Furrer ausgebildet. Ramón Humet wurde 1968 in Barcelona geboren. Er wurde unter anderem mit dem Internationalen Kompositionspreis Olivier Messiaen und dem Königin Sofia Kompositionspreis ausgezeichnet.

Die Firma des Kulturmanagers Christoph Müller veranstaltete 2017 in Zusammenarbeit mit der Paul Sacher Stiftung erstmals die Basel Composition Competition, die unter anderem auch von Wolfgang Rihm mit initiiert wurde. Seit 2019 veranstaltet die eigens gegründete Stiftung Basel Composition Competition den alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb.

 

Jürgen Ellensohn unterrichtet in München

Die Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) beruft Jürgen Ellensohn, den früheren Solotrompeter des Berner Symphonieorchesters, zum Professor für Trompete.

Jürgen Ellensohn (Bild: Oliver Kendl)

Zuletzt hatte Jürgen Ellensohn laut der HMTM seit 2019 eine Professur an der Hochschule für Musik Würzburg inne. Zusätzlich unterrichtete er als Professor an der Stella Vorarlberg Privatuniversität für Musik (2022–2023) und am Landeskonservatorium Vorarlberg (2015–2019).

15 Jahre lang war Jürgen Ellensohn Solotrompeter beim hr-Sinfonieorchester (Frankfurt Radio Symphony). Bereits von 2003 bis 2005 bekleidete er die gleiche Position beim Berner Symphonieorchester. Bis heute ist er Gast in vielen Orchestern, darunter den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem NDR Elbphilharmonie Orchester oder dem Tonhalle-Orchester Zürich. Auch als Solist trat er mit zahlreichen Orchestern auf und arbeitete dabei unter anderem mit Dirigenten wie Kirill Petrenko, Andrés Orozco-Estrada und Matthias Pintscher zusammen.

Wie kreativ sind die Schweizer Kantone?

Die Hochschule Luzern hat mit dem Kantonalen Innovations- und Kreativitätsindex (KIKI) ein Instrument entwickelt, mit dem erstmals ein fundierter Vergleich der Kantone möglich ist.

Kantonaler Innovations- und Kreativitätsindex 2024 (Bild: Hochschule Luzern – Wirtschaft)

Die Forschenden haben mithilfe des KIKI eine Rangliste für die Kantone der Schweiz erstellt. Auf Basis der Daten des Jahres 2024 belegt der Kanton Zug mit knapp 60 von 100 theoretisch möglichen Punkten den ersten Platz, gefolgt von Basel-Stadt und Zürich. Auf den Rängen vier bis sechs liegen die Kantone Waadt, Neuenburg und Genf dicht beieinander. Danach folgt ein breites Mittelfeld mit Werten zwischen 31 und 41.

Der KIKI besteht aus einer gewichteten Summe von 101 Einzelindikatoren, die zu vier Themenfeldern «Wissen und Umfeld» sowie «Kreation und Wachstum» mit insgesamt acht thematischen Säulen zusammengefasst wurden. Als Datenquellen dienen unter anderem das Bundesamt für Statistik (BFS), die Eidgenössische Finanzverwaltung, die Innovationsagentur des Bundes Innosuisse, die OECD sowie das Eidgenössische Institut für geistiges Eigentum.

Mehr Infos:
https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/2025/01/29/kiki/

Dirigentinnen noch immer eine Minderheit

Laut der neusten Bachtrack-Statistik sind Dirigentinnen weiterhin auf dem Vormarsch, der Fortschritt ist aber langsam.

Joana Mallwitz (Bild Konzerthaus Berlin/Marco Borggreve)

In den Top 10 haben Joana Mallwitz (Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin und erste Frau an der Spitze eines der grossen Berliner Orchester), Nathalie Stutzmann, Kristiina Poska und Marie Jacquot (Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker und ab 2026/27 beim WDR-Sinfonieorchester), die jeweils eine leitende Position in ihren jeweiligen Organisationen innehaben, die Zahl ihrer Engagements um mehr als 80 Prozent gesteigert.

Drei junge Dirigentinnen unter 30 Jahren, Stephanie Childress, Nil Venditti und Ana María Pantiño-Osorio, haben die Zahl ihrer Engagements seit 2023 jeweils mehr als verdoppelt. 13 Prozent aller in der Bachtrack-Datenbank aufgeführten Konzerte wurden von Frauen geleitet, 2023 waren es noch 11 Prozent. Dennoch sind männliche Dirigenten immer noch deutlich in der Überzahl, und seit 2019 ist keine Frau mehr unter den Top 20 mit Blick auf Engagements.

Bachtrack wurde im Januar 2008  gegründet und listet jedes Jahr über 30’000 Veranstaltungen auf. Die jährliche Bachtrack Klassik-Statistik basiert ausschliesslich auf den von der Webseite gelisteten Veranstaltungen. Obwohl Bachtrack laut Selbstdeklaration «die grösste Website für klassische Musik ist», sind die Einträge nicht vollständig und stellen notwendigerweise nur einen Ausschnitt des Gesamtbildes dar.

 

Im Hip-Hop geben die Produzenten den Ton an

Häufig sind es die Star-Rapper, welche die Hoheit über den Klang eines Tracks für sich beanspruchen. Ein Team der Uni Hamburg zeigt nun, dass es eher die Produzenten sind.

Snoop Dogg und Dr. Dre, Coachella 2012 (Bild: Wikimedia/Jason Persse)

Um die Klangeigenschaften der Songs genauer zu bestimmen, bediente sich das Team rund um den Musikwissenschaftler Tim Ziemer zum einen der in der Musikpraxis gängigen MFCCs (Mel-Frequenz-Cepstral-Koeffizienten). MFCCs sind Merkmale, welche die sogenannte spektrale Balance eines Songs beschreiben, also, wie bassig, brillant oder dumpf ein Lied klingt. Zum anderen nutzten die Forscher das sogenannte Goniometer. Dabei handelt es sich um ein typisches Analysewerkzeug, das in Tonstudios eingesetzt wird, um die räumliche Dimension eines Mixes zu bestimmen.

Das Ergebnis war laut der Mitteilung der Universität eindeutig. Jeder Produzent hat seinen eigenen, typischen Sound – sowohl in der spektralen als auch in der räumlichen Balance. Auch im Zusammenspiel mit den Stimmen der Rapper bleibe das Soundprofil des Produzenten dominant. Auch die markante Stimme eines Rappers scheint das typische Soundprofil eines Produzenten nicht zu beeinflussen.

Originalpublikation:
https://aes2.org/publications/elibrary-page/?id=22793

Chelsea Zurflüh mit Emmerich-Smola-Preis ausgezeichnet

Die Emmerich-Smola-Förderpreise 2025 für junge Opernstars gehen an Chelsea Zurflüh und Alexander Grassauer. Chelsea Zurflüh ist zudem mit dem Orchesterpreis ausgezeichnet worden.

Chelsea Zurflüh (Bild: Thomas Gasser)

Die beiden wurden aus einem Sechser-Feld per Publikumsentscheid ausgewählt. Zudem vergeben wurde der Emmerich-Smola-Orchesterpreis der Deutschen Radio Philharmonie 2025. Er geht ebenfalls an Chelsea Zurflüh. Die beiden werden von der Stadt Landau und der Sparkasse Südpfalz im Rahmen des 20. SWR Junge Opernstars-Konzertes mit 20’000 Euro prämiert. Chelsea Zurflüh wird als Preisträgerin des Orchesterpreises in der nächsten Spielzeit überdies zu einem Konzert mit der Deutschen Radio Philharmonie eingeladen.

Die 1995 geborene Schweizerin mit Wurzeln auf den Seychellen schloss ihr Masterstudium Specialized Music Performance Opera 2021 bei Barbara Locher in Bern mit Bestnote ab. Sie besuchte Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Michelle Wegwart, Hedwig Fassbender, Eytan Pessen und Malcolm Walker. Von 2021 bis 2023 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich.

 

 

Josep Vicent wird Chefdirigent der Argovia Philharmonic

Der Spanier Josep Vicent übernimmt ab der Saison 2025/26 den Posten des Chefdirigenten und künstlerischen Leiters der Argovia Philharmonic. Er folgt in dem Amt auf Rune Bergmann.

Josep Vicent (Bild: Argovia philharmonic/Patrick Hürlimann)

Vicent wurde in Altea, einer Stadt in der Region der Autonomen Gemeinschaft Valencia in Spanien, geboren und studierte am Conservatorio Superior de Música de Alicante und am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam. Seit 2015/16 ist Josep Vicent künstlerischer und musikalischer Leiter von ADDA (Auditorio de Diputación de Alicante) und Chefdirigent von ADDA Simfònica Alicante. Er arbeitet mit Persönlichkeiten wie Maria João Pires, den Labèque-Sisters, Pinchas Zukerman, Anna Fedorova, Paquito D’Rivera, Miura, Ramón Vargas, oder Iréne Theorin zusammen.

Der 1963 als Aargauer Sinfonie Orchester gegründete Klangkörper ist seit Oktober 2021 in der Alten Reithalle Aarau beheimatet. Von 2001 bis 2019 leitete der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Seit der Saison 2020/21 ist der Norweger Rune Bergmann Chefdirigent.

 

Musik von Zürcher Studierenden für den ESC

Für den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel produzieren Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Inhalte. Diese werden auf den Social-Media-Kanälen der SRG verbreitet und der Eurovision Broadcasting Union zur Verfügung gestellt.

Nemo, Schweizer Gewinner des ESC 2024 (Bild: Wikimedia Commons/Arkland)

Vor Ort erarbeiten die ZHdK-Studierenden von Cast/Audiovisual Media Social-Media-Inhalte unter der Anleitung des ESC-Public-Value-Teams. Diese sollen den gesellschaftlichen Mehrwert des ESC darstellen. Die Kollaboration bietet den jungen Talenten eine Plattform, ihre Kreativität und Innovationskraft zu zeigen, praxisorientiert zu lernen und gleichzeitig an einem der grössten Unterhaltungsevents der Welt mitzuwirken. Es sei «eine einmalige Chance, wertvolle Berufserfahrung zu sammeln und die kreative Energie der Schweiz auf der globalen Bühne zu präsentieren» schreibt die ZHdK.

Das ESC-Finale findet am 17. Mai 2025 in der St. Jakobshalle in Basel statt und wird weltweit von mehr als 160 Millionen Zuschauenden verfolgt.

 

Geschlechterforschung zur musikalischen Bildung

An der Hochschule für Musik Detmold entsteht eine Professur für Geschlechterforschung mit Schwerpunkt auf musikalischer Bildung und künstlerisch-pädagogischer Lehre.

Musikhochschule Detmold (Bild: Wikimedia Commons/Maschinenjunge)

Ziel sei es, schreibt die Hochschule, Gender- und Intersektionalitätsaspekte in die Elementare Musikpädagogik sowie in die Instrumental- und Gesangspädagogik zu integrieren. Diese Professur soll Lehrkräfte ausbilden, die frühzeitig gegen Geschlechterklischees wirken und den Zugang zu musikalischen Berufen für alle Geschlechter erleichtern.

Ein Blick in die Orchesterpraxis zeige, dass mehr Männer Blechblasinstrumente spielen, während überwiegend Frauen an der Harfe sitzen: Die Professur soll Lehrkräfte ausbilden, die unter anderem frühzeitig gegen Geschlechterklischees wirken, um solche Muster zu durchbrechen. Gleichzeitig soll dazu beigetragen werden, geschlechtsspezifische Barrieren abzubauen, die junge Menschen davon abhalten würden, eine musikalische Laufbahn einzuschlagen. Dies sei ein wichtiger Schritt gegen den Nachwuchsmangel in musikbezogenen Berufen.

Nutzung von Musikstreaming nimmt weiter zweistellig zu

Musikstreamingdienste verzeichnen weiterhin deutliches Wachstum. Die Abrufe haben sich innerhalb von sechs Jahren mehr als verdoppelt.

(Bild: Petr Kratochvil/publicdomainpictures.net)

2024 wurden in Deutschland über 236 Milliarden Streams gemessen, elf Prozent mehr als 2023. 2019 wurden 108 Milliarden Streams registriert. Vor allem aktuelle Songs sind bei den Musikfans beliebt. So konnten Produktionen aus den 2020er-Jahren ihren Streaming-Anteil binnen eines Jahres von 52 auf 56 Prozent steigern. Besonders gut kommen deutschsprachige Acts wie Ayliva, Luciano oder Nina Chuba an. Sie stellen acht der zehn meistgestreamten Nummern dieser Dekade.

Musik aus den 2010ern macht 26 Prozent aller getätigten Streams aus, während die 2000er unverändert bei acht Prozent rangieren. Die Jahrzehnte davor erreichen zusammengerechnet zehn Prozent. Durch die Veröffentlichung neuer Musik steigerten Artists wie Linkin Park oder Taylor Swift auch das Interesse an ihren älteren Titeln. Zudem erlebten Klassiker wie Peter Schillings «Major Tom (Völlig losgelöst)» oder «Don’t Stop Believin‘» von Journey einen zweiten Frühling.

Zu den Streaming-Genres mit den höchsten Steigerungsraten gehört der Bereich Pop deutschsprachig. Dieser wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent. Noch stärkere Zuwächse gab es bei Country (plus 58 Prozent) und Folk (plus 26 Prozent) – getrieben von Acts wie Beyoncé, Dasha, Shaboozey und Hozier. Deutlich im Plus lag auch das Segment der Kinderhörspiele und Kindermusik, das sich um 19 Prozent verbesserte.

Grundlage der Sonderauswertung von GfK Entertainment in Kooperation mit dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) waren kostenpflichtige und werbebasierte Streams ab einer Dauer von 31 Sekunden für den Zeitraum Januar bis Dezember 2024.

Festival mit wirtschaftlichem Nutzen

Eine Wirkungsstudie zeigt laut Lucerne Festival «den hohen ökonomischen und gesellschaftlichen Wertbeitrag des grössten Schweizer Klassik-Festivals für die Region Luzern auf».

Luzern (Bild: Andyindia)

Die Studie verdeutliche, so das Festival, dass es jährlich einen wirtschaftlichen Wertbeitrag von etwa 45 bis 50 Millionen Franken für die Region Luzern generiere und somit rund 230 bis 270 Arbeitsplätze schaffe. Zudem zeige die Studie, dass Lucerne Festival einen «bedeutenden gesellschaftlichen Nutzen erbringt, der massgeblich zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region beiträgt». So bleibt beispielsweise ein Festivalbesucher, der in der Region übernachtet, doppelt so lang vor Ort wie ein regulärer Tourist.

Die Wirkungsstudie wurde von McKinsey erstellt. Sie stützt sich laut Lucerne Festival unter anderem auf detaillierte Besucherbefragungen mit mehr als 2000 Personen, die Pressedokumentation sowie Daten von Luzern Statistik (LUSTAT), Luzern Tourismus, der Universität St. Gallen (HSG), der Schweizer Nationalbank (SNB), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und weitere Quellen. Sie basiert auf Zahlen des Festivals aus dem Jahr 2023, die mit Daten aus 2024 ergänzt wurden.

 

Bettina Meyer leitet die Szenografie an der Hochschule Hannover

Bettina Meyer, die 2009 und 2019 Ausstattungsleiterin am Schauspielhaus Zürich war, hat die Leitung des Studienschwerpunkts Szenografie an der Hochschule Hannover übernommen.

Bettina Meyer (Bild: Tobi Meyer)

Bettina Meyer studierte Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1995 entwirft sie Bühnenbilder/ Raumkonzepte sowie Kostüme für Sprech- und Musiktheater und entwickelt eigene Installationsprojekte. Sie arbeitet an den grossen deutschsprachigen und europäischen Theatern und Opernhäusern.

Zwischen 2009 und 2019 war sie Ausstattungsleiterin am Schauspielhaus Zürich. Sie unterrichtete als Gastprofessorin für Szenografie an der Hochschule Hannover und hatte Lehraufträge an der Universität der Künste Berlin sowie an der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste) und der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel.

Thurgauer Schulversuch zum Instrumentalunterricht bewilligt

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat einen Schulversuch zur Neuregelung des Instrumentalunterrichts in den Klassen mit den Schwerpunkten Kunst und Sport an der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen bewilligt.

PMS Kreuzlingen (Bild: Wikimedia Commons/Pingelig)

Der Versuch wurde für die Klassen mit den Schwerpunkten Kunst und Sport bewilligt. Er ist auf vier Jahre befristet. Die Klassen richten sich an besonders begabte Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen. Während die Nachfrage nach diesem Lehrgang insgesamt weiterhin hoch ist, sei festzustellen, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Spezialgebiet Musik rückläufig ist, schreibt der Kanton Thurgau.

Ein Grund dafür dürfte sein, dass diese Schülerinnen und Schüler den Instrumentalunterricht zwingend am Konservatorium Winterthur zu besuchen haben. Dies führe in der Regel zu einem Wechsel der Instrumentallehrperson. Rückmeldungen hätten ergeben, dass dies für viele Schülerinnen und Schüler ein Hinderungsgrund ist, in die KuS-Klasse einzutreten. Sie würden gerne zumindest zu Beginn der gymnasialen Ausbildung ihre bisherige Instrumentallehrperson behalten.

Mit der Bewilligung eines Schulversuchs trägt der Regierungsrat diesem Anliegen Rechnung: Schülerinnen und Schüler sollen während der ersten beiden Ausbildungsjahre in der KuS-Klasse ihre Instrumentallehrperson selber wählen können. Der Schulversuch ist auf vier Jahre befristet und läuft ab dem Schuljahr 2025/2026. Im Anschluss soll überprüft werden, ob die Massnahme die gewünschte Wirkung gezeigt hat und die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Spezialgebiet Musik tatsächlich zugenommen hat.

Bund sieht Programm «Junge Talente Musik» auf Erfolgskurs

16 Kantone haben 2024 am Förderprogramm des Bundes für Kinder und Jugendliche mit überdurchschnittlichem musikalischem Potenzial teilgenommen. 1190 Talente haben Förderbeiträge des Bundes erhalten.

Bundeshaus in Bern. Bild: Archiv SMZ

Zehn Kantone befinden sich laut der Medienmitteilung des Bundes noch im Aufbau des Programms. Damit sei die zweijährige Pilotphase erfolgreich beendet. Das Programm befinde sich nun in der Konsolidierungsphase.

672 der geförderten Talente sind männlich, 517 weiblich, 1 divers. Das Alter der Kinder und Jugendlichen reicht von 4 bis 25 Jahren. 972 junge Musikerinnen und Musiker sind im Bereich der Klassik tätig, 207 machen Jazzmusik, Pop, Rock und Aktuelle Musik, 11 schliesslich sind in der Volksmusik aktiv.

Das Förderprogramm «Junge Talente Musik», das vom Bundesamt für Kultur (BAK) ab 2021 in Zusammenarbeit mit den Kantonen, Gemeinden, Städten und Musikorganisationen entwickelt wurde, soll Kinder und Jugendliche mit einem überdurchschnittlichen musikalischen Potenzial ihren Bedürfnissen entsprechend nachhaltig fördern.

Originalartikel:
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-103767.html

Tod der türkischen Geigerin Ayla Erduran

Die türkische Geigerin Ayla Erduran, die am Conservatoire de Lausanne von 1973 bis 1990 einen Lehrauftrag innehatte, ist laut einer Mitteilung des türkischen Kulturministeriums im Alter von 90 Jahren verstorben.

Ayla Erduran (Bild: Aliye Berger)

Ayla Erduran wurde 1934 in Istanbul geboren, studierte bei dem ungarischen Virtuosen Karl Berger, galt als Wunderkind und und gab im Alter von 11 Jahren einen ihrer ersten öffentlichen Auftritte. Weitere Ausbildungen folgten ab 1946 am Pariser Konservatorium und in den USA, wo Ivan Galamian und Zino Francescatti zu ihren Lehrern gehörten. Ausserdem wurde sie am Moskauer Konservatorium von David Oistrach betreut.

Erdurans internationale Karriere führte sie durch Europa, Nordamerika, den Nahen Osten und Afrika. Sie trat mit Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Berliner RIAS, der Tschechischen Philharmonie und dem Türkischen Staatsorchester auf.

Nach ihrer Tätigkeit in der Schweiz kehrte Erduran nach Istanbul zurück. Zusätzlich zu ihrem Status als türkische Staatskünstlerin erhielt sie 1964 den Harriet-Cohen-Olga-Verney-Award und 1970 den Beethoven-Award der Niederlande.

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