Xavier Pfarrer Leiter PreCollege Musik der ZHdK

Xavier Pfarrer folgt an der ZHdK als Leiter PreCollege Musik auf Daniel Knecht, der die Hochschule Ende 2023 altershalber verlässt.

Xavier Pfarrer (Bild: ZHdK/UBEZIO)

Die künstlerisch-pädagogische Ausbildung mit Hauptfach Klavier absolvierte Xavier Pfarrer laut der Medienmitteilung der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) an der Hochschule der Künste Bern. Am Staatlichen St. Petersburger Konservatorium Rimsky-Korsakov schloss er sein Studium mit der Aspirantura in Klavier solo ab. Es folgten Wettbewerbsgewinne, Preise sowie Konzerttourneen in Europa, Russland und in den USA. In der Schweiz ist er als Pianist, Pädagoge (Musikschule Basel), Prüfungsleiter, Experte sowie als Studiengangsleiter (Kalaidos Musikhochschule) tätig.

Das PreCollege Musik der ZHdK bereitet Interessierte optimal für die Aufnahme in ein Bachelorstudium vor. Es besteht aus vielseitigen Wahl- und Pflichtmodulen in Praxis, Theorie, allgemeiner Musikbildung und sensibilisiert für ein späteres Studium sowie die beruflichen Realitäten von morgen.

Kulturkick für junge Kulturschaffende

Der Basler Grosse Rat spricht mehr Mittel für die Jugendkultur. Neu ist GGG Kulturkick vollständig für die Förderung und Beratung von Einzelprojekten von jungen Kulturschaffenden bis 30 Jahre zuständig.

Der vom Verein GGG Basel getragene GGG Kulturkick übernimmt laut der Medienmitteilung des Kantons neu im Auftrag des Kantons die Verantwortung für die gesamte Förderung und Beratung von Einzelprojekten von Kulturschaffenden bis 30 Jahre. Die Zuständigkeiten unter den Kulturförderstellen werden somit geklärt und transparenter gestaltet. Die jungen Kulturschaffenden erhalten eine klare Anlaufstelle für ihre Gesuche und Anliegen. Bei der Abteilung Kultur können weiterhin Projekte eingegeben werden, welche die Rahmenbedingungen für das jugendkulturelle Schaffen verbessern.

GGG Kulturkick verfügt ab 2024 über ein Gesamtbudget von knapp 600’000 Franken. Vom Kanton erhält er einen Staatsbeitrag von jährlich 400’000 Franken. Das Angebot wird substanziell von der GGG Basel mitgetragen, die ihren Beitrag auf knapp 200’000 Franken erhöht. Dies ermöglicht, dass nicht nur die Förderung von einzelnen Projekten gestärkt wird, sondern auch die Geschäftsstelle von GGG Kulturkick ausgebaut werden kann, womit sie ihre Beratungs-, Vermittlungs- und Netzwerkleistungen verbessern kann.

Mehr Infos:
https://www.bs.ch/nm/2023-ggg-kulturkick-als-anlaufstelle-fuer-junge-kulturschaffende-pd.html

Codex Manesse ist Unesco-Weltdokumentenerbe

Die um 1300 in Zürich entstandene mittelalterliche Liedsammlung Codex Manesse wird mit einer Festveranstaltung an der Universität Heidelberg offiziell ins Unesco-Weltdokumentenerbe aufgenommen.

Seiten aus dem Codex Manesse (Bild: Uni Heidelberg)

Der Codex Manesse entstand in seinem Grundstock um 1300 in Zürich – vermutlich auf Betreiben von Rüdiger Manesse und seinem Sohn Johannes, die die mittelhochdeutsche Lieddichtung in ihrer gesamten Gattungs- und Formenvielfalt zusammentragen wollten. Mehrere Nachträge kamen bis etwa 1340 hinzu. Die Handschrift umfasst 426 beidseitig beschriebene Pergamentblätter. Darauf wurden die Texte von 140 Dichtern in rund 6000 Strophen gesammelt. Mehr als die Hälfte der Werke ist ausschliesslich in dieser Handschrift überliefert. Von herausragender künstlerischer Qualität ist zudem die repräsentative Ausgestaltung des Codex Manesse. Den Texten sind 137 farbige, ganzseitige Miniaturen vorangestellt: Sie zeigen die Dichter in idealisierter Form bei höfischen Aktivitäten.

Der Codex steht am 19. September 2023 im Mittelpunkt einer Festveranstaltung zur Aufnahme in dieses Verzeichnis. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, wird ein Grusswort sprechen. Knut Zuchan, Leiter der Arbeitseinheit für Multilaterale Kulturpolitik/UNESCO im Auswärtigen Amt, wird die Urkunde übergeben. Es folgen drei wissenschaftliche Fachvorträge zur herausragenden kulturellen Bedeutung des Codex Manesse.

Vernehmlassung zum Musikschulgesetz des Kantons Schwyz

Der Schwyzer Regierungsrat schlägt vor, dass der Kanton Musikschulen anhand einheitlicher Vorgaben anerkennt und sich an deren Kosten beteiligt.

(Bild: Tulane Public Relations)

Ende Oktober 2022 hat der Kantonsrat die Initiative «Ja zur kantonalen Verankerung der musikalischen Bildung (Musikschulinitiative)» angenommen und damit den Regierungsrat beauftragt, ein Musikschulgesetz im Sinne der Initiative zu unterbreiten.

Im nun vorliegenden, schlanken Gesetzesentwurf werden die Aufgaben der verschiedenen Instanzen und Institutionen laut der Medienmitteilung des Kantons Schwyz klar umschrieben. Der Kanton anerkennt Musikschulen, beteiligt sich an deren Kosten (im Umfang von 25 Prozent der Aufwände für die Besoldung von Schulleitung und Lehrpersonen) und macht entsprechende Vorgaben. Die Gemeinden haben für den Musikunterricht beziehungsweise den Zugang dazu zu sorgen. Die anerkannten Musikschulen haben ein musikalisches Mindestangebot zu gewährleisten und die musikalische Bildung zu fördern.

Das Gesetz macht etwa Vorgaben bezüglich der Ausbildung, Anstellung und Besoldung der Musikschullehrpersonen an anerkannten Musikschulen. Nur so ist es möglich, dass die Musikschulen Angebote zu vergleichbaren Bedingungen anbieten und somit für Kinder und Jugendliche im ganzen Kanton das Erlernen eines speziellen Instruments oder eine spezielle Förderung auch ausserhalb der Wohngemeinde zu ähnlichen Bedingungen möglich wird.

Mehr Infos:
https://www.sz.ch/kanton/medien-informationen/medienmitteilungen.html/8756-8757-8803-10391-10392/news/18759

Schweizer Erfolg beim ARD-Musikwettbewerb

Beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb hat Tjasha Gafner aus der Schweiz im Fach Harfe den ersten Preis und den Publikumspreis gewonnen.

Tjasha Gafner im Finalkonzert (Bild: Videostill ARD)

Ein zweiter Preis ging an Alexandra Bidi aus Frankreich. Einen weiteren zweiten Preis erspielte sich Lea Maria Löffler  aus Deutschland. Ein dritter Preis wurde nicht verliehen. Im Fach Kontrabass errang der Amerikaner Gabriel Polinsky den ersten Preis. Den zweiten Preis sowie den Publikumspreis erspielte sich Hongyiu Thomas Lai aus Hongkong. Der dritte Preis ging an den Portugiesen José Trigo.

Im Fach Klaviertrio konnte sich das Trio Orelon (Italien / Deutschland / Spanien) über einen ersten Preis und den Publikumspreis freuen. Ein zweiter Preis ging an das Amelio Trio aus Deutschland. Das Trio Pantoum aus Frankreich erspielte sich einen dritten Preis. Beworben hatten sich insgesamt 345 Musikerinnen und Musiker aus 41 Ländern und fünf Kontinenten. Davon wurden nach einer Vorauswahl durch vier Fachjurys 215 Musikerinnen und Musiker aus 34 Ländern und vier Kontinenten nach München eingeladen.

Tod des Gesangspädagogen Ernst Waldemar Weber

Ernst Waldemar Weber, profilierter Schulmusik- und Kulturpolitiker und Autor von Büchern wie «Schafft die Hauptfächer ab!» und «Die vergessene Intelligenz. Die Musik im Kreis der menschlichen Anlagen» ist in Bern im Alter von 101 Jahren gestorben.

Ernst Waldemar Weber (Bild: STAAP)

Ernst Waldemar Weber, geboren 1922, war laut biografischen Angaben des Synergie-Verlages bernischer Primarlehrer, Sekundarlehrer phil II mit Musik, Sänger mit Lehrdiplom und Konzertdiplom, Chorleiter und Organist, Mitglied der Projektgruppen Musik und Tanz der bernischen Lehrerfortbildung und Lehrbeauftragter an der Uni Bern, Stimmbildner und Sprecherzieher.

Nach einem sechsjährigen Pilotversuch mit erweitertem Musikunterricht in Muri bei Bern war er von 1988 bis 1992 Koordinator im Projekt des Nationalfonds «Bessere Bildung mit mehr Musik» mit 50 Versuchsklassen. Als Mitbegründer und langjähriger Sekretär der Schweizer Konferenz Schulmusik SKSM und der Koordination Musikerziehung Schweiz KMS lancierte er «Jugend+Musik» und das gleichnamige Musikfest; auch war er wesentlich beteiligt am Zustandekommen des Artikels zur Musikerziehung in der neuen Bundesverfassung. Im Jahr 2000 initiierte er die Gründung des Vereins Eltern-Kind-Singen, den er bis 2007 leitete.

Der Thurgau unterstützt Stärkung der Amateurkultur

Der Thurgauer Regierungsrat begrüsst die Stärkung der Amateurkulturvereine in der nationalen Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2025–2028.

Symphonisches Blasorchester Kreuzlingen (Bild: SBO Kreuzlingen)

Zum Themengebiet kulturelle Teilhabe und Amateurkultur in der Botschaft hält der Thurgauer Regierungsrat fest, dass gerade im ländlichen Raum die Amateurkulturvereine für das Zusammenleben und die kulturelle Vielfalt von grosser Bedeutung seien. Zu Recht werde diese Bedeutung entsprechend in der Kulturbotschaft 2025–2028 gewürdigt. Es sei wichtig, dass diese Vereine bei der Nachwuchsgewinnung, der digitalen Transformation und der Organisationsentwicklung unterstützt würden und die Freiwilligenarbeit entsprechend gewürdigt werde.

Mit Blick auf die geforderte Verbesserung des Einkommens der Kulturschaffenden schreibt der Regierungsrat, dass sich Kulturschaffende für ein Berufsfeld entschieden hätten, in dem Aspekte wie Selbstverwirklichung oder künstlerisch-gestalterische Freiheiten höher gewichtet würden als die finanzielle Entschädigung. Diese Entscheidung sei zu respektieren. In Verbindung mit der stark ansteigenden Zahl an Kulturschaffenden führe dies zu einem niedrigeren Lohnniveau im Kultursektor.

Die Hinweise auf eine angeblich fehlende Gleichstellung sind für den Regierungsrat nicht durchwegs nachvollziehbar. Dass etwa in gewissen Kultursparten mehr Männer als Frauen und umgekehrt wirken, sei kein schlüssiger Beleg für eine Diskriminierung. Vielmehr könnten solche Befunde auch Folge von geschlechtsspezifisch unterschiedlich gelagerten Interessen sein, woran nichts auszusetzen sei. Vor allfälligen Massnahmen seien daher zwingend weitere, ergebnisoffene Abklärungen nötig.

Zur Umsetzung der Kulturpolitik des Bundes in den Jahren 2025–2028 beantragt der Bundesrat Finanzmittel in der Höhe von insgesamt 1’001.9 Millionen Franken. Dies entspricht einem Wachstum von durchschnittlich real 0.2 Prozent im Vergleich zum Voranschlag 2024.

Mehr Infos: https://www.tg.ch/news.html/485/l/de/news/65698

Thuner Kulturförderpreis geht an Dominique Bircher

Die Flötistin Dominique Bircher erhält den mit 5000 Franken dotierten Kulturförderpreis 2023 der Stadt Thun.

Dominique Bircher (Bild: zVg)

Dominique Bircher macht den Master Music Pedagogy Klassik an der Hochschule der Künste Bern HKB. Ihr Talent und Zielstrebigkeit überzeugten die Jury Thuner Kulturförderpreis: «In Dominique Birchers Flötenspiel verbindet sich musikalisches Können mit Experimentierfreude und hohem Eigenengagement», zitiert die Hochschule der Künste Bern die Mitteilung der Stadt Thun.

Dominique Bircher studiert gegenwärtig an der Hochschule der Künste Bern bei Adam Walker. Im Februar 2023 hatte sie dort ihren Bachelor mit Auszeichnung abgeschlossen. Sie ist zweimalige Erstpreisträgerin des schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs. Im Jahr 2020 gewann sie den Platz als 1. Soloflöte im Jugendsinfonieorchester in Bern, mit dem Sie im Sommer 2022 als Solistin eine Italien-Tournee absolvierte.

Seohyun Kim gewinnt Tibor-Varga-Wettbewerb

Die Südkoreanerin Seohyun Kim, die mit 14 Jahren jüngste Kandidatin, hat in Sion den Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga 2023 gewonnen.

Seohyun Kim (Bild: Céline Ribordy Kamerzin)

 

Seohyun Kim setzte sich gegen ihre beiden Konkurrenten Raphael Nussbaumer (17 Jahre, Schweiz) und Rennosuke Fukuda (23 Jahre, Japan) durch, die den zweiten beziehungsweise dritten Preis erhielten. In einem Finale an je zwei Abenden – einem mit Kammermusik und einem mit Orchester – wurde zwischen den drei entschieden.

Seohyun Kim erhielt auch den Preis der Jugendjury, während der Publikumspreis und der Preis der Jury «der über 20-Jährigen» an Raphael Nussbaumer ging. Seohyun Kim und Rennosuke Fukuda wurden ausserdem für ihre beste Interpretation des Pflichtstücks Macerie (Schutthaufen) ausgezeichnet, neben Mahiro Kurasawa (20 Jahre, Japan). Diese Komposition für Violine solo, die Silvia Colasanti vom Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga in Auftrag gegeben wurde, wurde von allen im Wettbewerb in der 1. Runde uraufgeführt.

Urbanski neuer Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters

Nachfolger von Mario Venzago als Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters wird der Pole Krzysztof Urbański. Er übernimmt das Amt mit der Spielzeit 2024/25.

Krzysztof Urbanski (Bild: Sabrina-Ceballos)

Urbanski war von 2011 bis 2021 Musikdirektor des Indianapolis Symphony Orchestra und von 2010 bis 2017 Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Trondheim Symphony Orchestra, das ihn zum Ende seiner Amtszeit zum Ehrengastdirigenten ernannte. Ausserdem war er Erster Gastdirigent des Tokyo Symphony Orchestra (2012 – 2016) und Erster Gastdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters (2015 – 2021). Im November 2022 wurde er zum Ersten Gastdirigenten des Orchestra della Svizzera Italiana ernannt.

Krzysztof Urbańskis Vertrag beginnt im Sommer 2024 und gilt zunächst für drei Jahre. Pro Spielzeit sind mindestens sechs doppelt geführte Abonnementskonzerte geplant. In der jetzt beginnenden Spielzeit wird Krzysztof Urbański mit der japanisch-deutschen Pianistin Alice Sara Ott das 10. Symphoniekonzert Mussorgskys Bilderwelten am 30. und 31. Mai 2024 im Casino bestreiten.

Rachmaninows Villa soll nachhaltig genutzt werden

Gemeinsam mit der Serge Rachmaninoff Foundation und dem Kloster Baldegg erarbeitet die Hochschule Luzern HSLU ein Konzept für einen nachhaltigen und ausgewogenen Tourismus auf der Halbinsel Hertenstein.

Halbinsel Hertenstein mit Villa Senar (Bild: Flickr/jbdodane)

Die Villa Senar des russischen Musikers Serge Rachmaninoff biete sich für etablierte und neuartige Veranstaltungsformen an, schreibt die Hochschule Luzern. Konzerte, musikalische Sonntags-Brunches, Jazzabende, Residenzen oder Konzertspaziergänge – genauso wie virtuelle Rundgänge, die Rachmaninoffs Wirken vermitteln, sind im erarbeiteten Konzept. Erste Formate werden sogar bereits umgesetzt. Möglich wären zudem Klanginstallationen, welche die Natur als Inspirationsquelle nutzen.

«Auch Sergei Rachmaninoff liess sich von der idyllischen Natur der Halbinsel für seine Werke inspirieren», sagt Andrea Loetscher, Managing und Artistic Director der Serge Rachmaninoff Foundation. «Diese Verbundenheit Rachmaninoffs mit der Halbinsel wollen wir abbilden und diesen magischen Ort mittels Kunst und Kultur zugänglich machen».

Ab Sommer 2024 sollen erste Angebote umgesetzt werden und so die Halbinsel Hertenstein zu einem «nachhaltigen Erholungsgebiet für Anwohnende, Kultur- und Naturaffine entwickeln».

Mehr Infos:
https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/2023/08/24/zwischenbericht-inseltraeume

Gabrielli verlässt das Bündner Amt für Kultur

Barbara Gabrielli, Leiterin des Bündner Amts für Kultur verlässt die kantonale Verwaltung per Ende Juli 2024. Bis Im Frühjahr 2024 wird sie noch die Arbeiten an einem Kulturportal des Kantons abschliessen.

Barbra Gabrielli (Bild: Katon Graubünden)

Das Amt für Kultur gebe es in seiner jetzigen Organisationsform seit rund 20 Jahren, schreibt der Kanton. Dessen Entwicklung und Etablierung habe Barbara Gabrielli als Amtsleiterin in den vergangenen 15 Jahren stark mitgeprägt. Ihr Entscheid, das Amt per Ende Juli 2024 zu verlassen, erfolge «wohlüberlegt und für sie zum richtigen Zeitpunkt».

Zu Gabriellis grossen Verdiensten gehören beispielsweise ein Kulturförderungskonzept, ein Filmfördermodell sowie Massnahmen im Bereich der Sprachenförderung. Namentlich hat sie die Digitalisierung im Amt vorangetrieben. So wurde unter anderem eine Museumsplattform sowie ein Portal für audiovisuelles Kulturgut entwickelt oder die digitale Erfassung von Sammlungsbeständen und der archäologischen Fundstellen ermöglicht. Zudem hat sie die Schaffung eines Archivs für Baukultur initiiert.

Die Regierung, schreibt der Kanton weiter, bedauere den Entscheid des Weggangs von Barbara Gabrielli sehr. Die Stelle der Amtsleitung wird ausgeschrieben.

Roche Young Commissions 2025 vergeben

Die Gewinner der Roche Young Commissions, der Kompositionsaufträge der Lucerne Festival Academy, heissen 2025 Guillem Palomar und Jakob Raab.

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (Bild: Priska Ketterer)

Guillem Palomar wurde 1997 in Barcelona geboren und lebt aktuell in Berlin. Er studierte Komposition bei Jörg Widmann, Elektroakustik bei Gilbert Nouno und Dirigieren bei Michael Wendeberg. 2021 nahm er am Luzerner Composer Seminar teil. Seine Werke wurden bereits von Klangkörpern wie dem Ensemble Modern, dem West Eastern Divan Orchestra oder dem Boulez Ensemble aufgeführt und von Dirigenten wie Daniel Barenboim, Michael Volle und Ben Goldscheider geleitet. Palomar unterrichtet ausserdem seit 2021 an der Barenboim-Said Akademie in Berlin sowie am Ra’anana Music Center in Israel.

Jakob Raab, ebenfalls Jahrgang 1997, stammt aus Saarbrücken. Er studierte Komposition bei Theo Brandmüller und Arnulf Herrmann und parallel auch bei Wolfgang Rihm an der Musikhochschule Karlsruhe, darüber hinaus machte er seinen Bachelor in Musiktheorie und Klavier. In Freiburg studiert er seit 2020 Musiktheorie bei Felix Diergarten, zudem seit 2019 auch Mathematik am Karlsruher Technischen Institut.  Werke von Jakob Raab wurden im Rahmen der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) bereits uraufgeführt.

Die Roche Young Commissions wurden 2013 als Kooperation zwischen Roche, Lucerne Festival und der Lucerne Festival Academy ins Leben gerufen. Sie geben den Auserwählten die Gelegenheit Werke für Orchester zu schreiben. Bewerbungen sind bis zu einem Alter von 30 Jahren über eine offene Ausschreibung möglich. Die Werke werden im Rahmen des Sommer-Festivals 2025 vom Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) uraufgeführt.

Nils Wogram mit Trier Jazz Award ausgezeichnet

Der in Zürich lebende Posaunist Nils Wogram wird mit dem JTI Trier Jazz Award 2023 geehrt. Überreicht wird der Preis im Rahmen des Mosel Musik Festivals in Trier.

Nils Wograms Formation Muse (Bild: Ulla C. Binder)

Der Komponist und Jazzposaunist Nils Wogram wurde 1972 in Braunschweig geboren. Er studierte in New York und an der Musikhochschule Köln. 2010 gründete er sein eigenes Label NWOG Records. Er lehrt seit 2004 als Dozent für Jazz Studies an der Hochschule Luzern. 2021 wurde er mit einem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet.

Das Moselmusikfestival ist ein jährlich stattfindendes internationales Musikfestival in der Moselregion. Die Konzerte finden in Bernkastel-Kues statt, darüber hinaus auch in Städten wie Trier und Koblenz. Das Programm umfasst neben dem Schwerpunkt Kammermusik auch Orchestermusik der Klassik, Romantik und Moderne, Barock- und Vokalkonzerte. Zudem haben auch Künstler aus den Bereichen Jazz, Swing oder Chanson eine Heimat im Moselmusikfestival. Der JTI Trier Jazz Award ist mit 10’000 Euro dotiert.

Mit Musik Insulinabgabe stimulieren

ETH-​Forschende entwickeln einen Gen-​Schalter, der durch das gezielte Abspielen bestimmter Rock-​ und Popsongs die Insulinausschüttung von Designerzellen auslöst.

(Bild: Pavel Danilyuk)

Der Körper von Menschen, die an Diabetes leiden, produziert kein oder zu wenig Insulin. Von Diabetes Betroffene sind deshalb auf die Zufuhr des Botenstoffs von aussen via Spritze oder Pumpe angewiesen. Forschende um Martin Fussenegger vom Departement Biosysteme der ETH Zürich in Basel möchten das Leben dieser Menschen vereinfachen und suchen nach Lösungen, wie das Insulin direkt im Körper hergestellt und verabreicht werden kann.

Dazu verfolgt das Team die Idee, insulinproduzierende Designerzellen in Kapseln einzuschliessen, die in den Körper implantiert werden können. Um von aussen steuern zu können, wann und wieviel des Botenstoffs die Zellen ins Blut abgeben, hat es in den vergangenen Jahren unterschiedliche Auslöser erforscht und angewendet: Licht, Temperatur oder elektrische Felder.

Jetzt haben Fussenegger und seine Mitarbeitenden eine weitere, neuartige Stimulierungsmethode entwickelt: Sie nutzen Musik, um innert Minuten die Insulinabgabe durch die Zellen auszulösen. Besonders gut funktioniert dies mit «We will rock you», einem Welthit der britischen Rockband Queen.

Mehr Infos:
https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2023/08/zellen-mit-musikgehoer-geben-insulin-ab.html

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