Pro-Helvetia-Direktor gibt Bereichs-Verantwortung ab

Philippe Bischof tritt per sofort die Verantwortung für den Bereich Aussennetz & Internationales an den stellvertretenden Direktor Jérôme Benoît ab. Grund ist eine private Beziehung.

Philippe Bischof (Bild: Youtube-Videostill)

Die personellen und organisatorischen Änderungen erfolgen laut der Medienmitteilung der Stiftung im Zusammenhang mit einer privaten Beziehung, die auf Ebene der Geschäftsleitung entstanden ist. Mit der Übergabe der Verantwortung für den Bereich Aussennetz & Internationales an Benoît ist Bischof seiner Partnerin ab sofort nicht mehr direkt vorgesetzt. Diese selbst ist bis Ende Juni 2025 nicht mehr Geschäftsleitungsmitglied. Bischof hat den Stiftungsrat im Laufe der Ausarbeitung der neuen Führungsstruktur zudem über seinen Wunsch informiert, sein Mandat per 30. Juni 2025 zu beenden.

Der Zeitpunkt des Direktionswechsels auf Ende Juni 2025 sei inhaltlich begründet, schreibt Pro Helvetia, da die Finanzierung und Umsetzung der neuen Kulturbotschaft zu diesem Zeitpunkt gesichert sein werde und die Geschäfte dementsprechend übergeben werden können. Philippe Bischof möchte nach seiner Zeit bei Pro Helvetia eine nächste berufliche Etappe anpacken und mehr Zeit für Privates haben. Die Direktionsstelle wird 2024 ausgeschrieben werden.

 

Christoph Müller gibt Gstaader Festival-Leitung ab

Christoph Müller beendet sein Engagement als künstlerischer Leiter des Gstaad Menuhin Festivals nach Abschluss des dreijährigen Zyklus «Wandel 2023 – 2025».

Christoph Müller (Bild: Menhuin Festival/Adrian Moser)

Unter der künstlerischen Leitung von Christoph Müller sich das Festival von einem reinen Konzertfestival zu einem vielseitigen und vielschichtigen Festivalbetrieb entwickelt, heisst es in der Medienmitteilung. Dazu gehöre auch die Talentförderung und die Vermittlung. Neben der Weiterentwicklung des Konzertbetriebs baute Müller seit 2008 schrittweise die Gstaad Academy mit ihren fünf Academies, das Gstaad Festival Orchestra, die digitalen Angebote im Rahmen von Gstaad Digital Festival sowie zahlreiche weitere Projekte auf. Aushängeschild der Gstaad Academy ist die 2014 lancierte Gstaad Conducting Academy, in deren Rahmen jährlich auch der «Neeme Järvi Prize» verliehen wird.

Christoph Müller studierte in Bern und Zürich Cello und was bis 2013 Cellist im Kammerorchester Basel.  Bis 2010 war er Geschäftsführer und Orchesterdirektor des Kammerorchesters Basel. Künstlerischer Leiter des Menuhin Festivals Gstaad ist er seit 2002. 2005 bis 2013 war er zudem künstlerischer Leiter der Interlakner Musikfestwochen (Interlaken Classiques).

St. Galler Kulturamt mit Koleitung

Sabina Brunnschweiler und Christopher Rühle werden ab kommendem Frühling das Amt für Kultur des Kantons St. Gallen in einem Koleitungsmodell führen.

Christopher Rühle und Sabina Brunnschweiler (Bild: Kanton St. Gallen)

Christopher Rühle und Sabina Brunnschweiler folgen auf Tanja Scartazzini, die das Amt für Kultur bis letzten August geleitet hatte und nun bei der Stadt Winterthur tätig ist. Rühle ist bereits heute im Amt tätig, als Leiter Recht und Leiter der Fachstelle Kulturerbe. Sabina Brunnschweiler arbeitet derzeit in der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich als Leiterin des Förderteams.

Übergreifende Leitungsaufgaben werden die neuen Amtsleitenden gemeinsam bearbeiten. Die Verantwortung bezüglich der einzelnen Bereiche des Amtes, das rund hundert Mitarbeitende zählt, wird aber aufgeteilt. Gemäss aktueller Planung sollen in die Zuständigkeit von Sabina Brunnschweiler die Themen Kulturförderung, Staatsarchiv sowie Kantonsbibliothek fallen, während Christopher Rühle für die Bereiche Denkmalpflege, Archäologie und Kulturerbe zuständig sein soll.

Der promovierte Staatswissenschaftler Christopher Rühle ist in Wil aufgewachsen, wo er auch wohnt. Er arbeitet seit 16 Jahren im Amt für Kultur, aktuell als Leiter Recht und Leiter der Fachstelle Kulturerbe. Er hat Projektkompetenzen und Weiterbildungen in den Bereichen Führung, Betriebswirtschaft und Kultur absolviert und ist langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung des Amtes und auch Mitglied der aktuellen Interimsleitung. Rühle ist verheiratet und Vater einer Tochter und von zwei Söhnen.

Sabina Brunnschweiler ist im Toggenburg aufgewachsen. Sie hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Allgemeine Geschichte und Publizistik studiert. Sie war mehrere Jahre lang im Kanton St.Gallen als Journalistin tätig und wechselte dann für einige Jahre in das Amt für Kultur, wo sie in der Abteilung Kulturförderung arbeitete. 2011 wechselte sie zum Kanton Zürich in die Fachstelle Kultur. Seit 2018 wirkt sie dort als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des Förderteams sowie des Bereichs Tanz und Theater. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.

 

Luginbühl wird Stiftungsrats-Präsident von Bühnen Bern

Werner Luginbühl folgt als Präsident des Stiftungsrats von Bühnen Bern auf Nadine Borter. Er muss vor allem die vollständige Umstellung des Betriebs auf ein Stagione-Modell begleiten.

Werner Luginbühl (Bild: zVg)

Luginbühls Vorgängerin Nadine Borter wird das Präsidium noch bis Ende 2023 führen. Sie habe als Stiftungsratspräsidentin wichtige Stabilisierungsarbeit geleistet, schreibt die Stadt. Unter ihrem Präsidium wurden «die Gespräche mit den Gewerkschaften in konstruktive Bahnen gelenkt, ein Verhaltenskodex erarbeitet, die Intendanz und alle Spartenleitungen neu besetzt, der Umgang mit der Corona-Pandemie bewältigt und die Institution unter dem neuen Namen Bühnen Bern gut positioniert».

Nach den Missbrauchsvorwürfen in der Tanzkompagnie habe Nadine Borter für eine umfassende Aufarbeitung, interne Schulungen sowie die Erarbeitung von Präventionsstrategien gesorgt. Auf den gekürzten Leistungsvertrag mit weniger Mitteln der öffentlichen Hand habe der Stiftungsrat mit einer Umstellung auf den Stagione-Betrieb reagiert und so sichergestellt, dass die drei Bühnensparten und das Berner Symphonieorchester erhalten bleiben.

Werner Luginbühl stand von 1998 bis 2008 als Regierungsrat der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern vor. Von 2007 bis 2019 vertrat er den Kanton Bern im Ständerat und arbeitete parallel dazu bei der Schweizerischen Mobiliar als Leiter Public Affairs. Seit 1. März 2020 ist er Präsident der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom). In den letzten Jahren präsidierte Werner Luginbühl kulturelle Institutionen in verschiedenen Bereichen.

Kulturelle Auszeichnungen der Stadt Zürich 2023

Die Stadt Zürich zeichnet 22 Kulturschaffende und drei Kollektive aus. Die Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste geht an die Kulturvermittlerin, Performerin und Musikerin Brandy Butler.

Alina Amuri (Bild: Youtube-Videostill)

Ausgezeichnet werden in der Sparte Jazz, Rock, Pop Alina Amuri, Sibylla Giger und Belia Winnewisser mit Werkjahren  (je 48’000 Franken). In der Sparte Klassische/Neue Musik gehen Werkjahre im selben Umfang an das Ensemble Kiosk und an Sebastian Hofmann & Martin Lorenz.

Brandy Butler habe sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Kulturvermittlerinnen und Aktivistinnen in der Stadt Zürich entwickelt, heisst es in der Medienmitteilung der Stadt. Ausserdem sei sie «Teil und Triebfeder von diversen lokalen und nationalen Initiativen». So führe sie seit Jahren «die vielbeachteten Drag Story Time durch». Weiter organisiere sie das Black Performance Lab, in dem sich queere People-of-Color-(PoC)‑Performer neu orientieren können. Die Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste ist mit 20’000 Franken dotiert.

Stadtpräsidentin Corine Mauch überreicht die Auszeichnungen in der Höhe von insgesamt 677’000 Franken am Freitag, 24. November 2023, an einer Feier für geladene Gäste im Kaufleuten. Die Werkjahre, Werkstipendien und Auszeichnungen sind ein zentrales Instrument der Stadt Zürich zur Förderung der freien Szene.

Gewinner des ersten Kammermusikwettbewerbs Paul Juon

Zehn Ensembles sind eingeladen worden, in der Kunsthalle Appenzell am ersten Paul-Juon-Kammermusikwettbewerb teilzunehmen. Gewonnen haben das Ensemble Fokus, das Loewe Quartett und das Zeitgeist Trio.

Gewinner des Wettbewerbs (Bild: Förderkreis Kammermusik Schweiz)

 

Die Mitglieder des 2022 gegründeten Ensemble Fokus stammen aus der ganzen Schweiz und Deutschland. Es sind dies Daniela Engel, Sarah-Maria Schmid, Pauline Zahno, Alexander Rauch und Adèle Bagein. Das Loewe Quartett, ein Ensemble von Studierenden der Hochschule für Musik in Zürich, vereint Bastian Loewe, Livia Bechtold, Juan Carlos Escobar Ossa und Alina Isabel Morger. Das Zeitgeist Trio wurde von Tim Crawford, Martin Egidi und Martin Jollet, Studierenden der Hochschule für Musik Basel gegründet. Gewinner des von Myriam Gebert gespendeten Spezialpreises Paul Juon für die beste Interpretation eines Werkes von Paul Juon ist das Alas Quartett.​

Der Förderkreis Kammermusik Schweiz ist Trägerverein und Veranstalter des Festivals Kammermusik Bodensee sowie in Zusammenarbeit mit der Paul Juon Gesellschaft Veranstalter des Kammermusikwettbewerbs Paul Juon mit Konzertvermittlung. Der neugegründete Kammermusikwettbewerb Paul Juon richtet sich an Schweizer Nachwuchsensembles und bietet den Gewinner-Ensembles eine dreijährige Konzertvermittlung mit substantieller finanzieller Unterstützung der Konzerte.

Alle Gewinner-Ensembles erhalten nicht nur ein Preisgeld, sondern werden während drei Jahren in die Konzertvermittlung des Förderkreises Kammermusik Schweiz aufgenommen. Konzertveranstalter, welche Gewinner-Ensembles für öffentliche Konzerte engagieren, erhalten zudem eine finanzielle Unterstützung des Förderkreises. Gleichzeitig garantiert der Förderkreis Kammermusik Schweiz den Musikerinnen und Musikern eine angemessene Entlöhnung.

Revaz‘ Wahl international beachtet

Die Wahl der Cellistin Estelle Revaz in den Nationalrat hat in der Fachpresse international Aufmerksamkeit erregt.

Estelle Revaz (Bild: Nadège Gaillard)

Revaz hat erfolgreich für die Genfer SP kandidiert. Einen Namen machte sie sich zuvor während der Pandemie mit ihrem engagierten Einsatz für Corona-Entschädigungen. Im Nationalrat will sie sich für kulturpolitische Anliegen stark machen.  Die österreichisch-schweizerische Cellistin  spielt regelmässig in Europa, Asien und Südamerika und am Gstaad Menuhin Festival, dem Verbier Festival, dem Internationalen Festival von Colmar oder dem Festival Pablo Casals.

Revaz Wahl war unter anderem dem luxemburgischen Fachmagazin Pizzicato und dem renommierten britischen Onlinemagazin Slipped Disc eine Meldung wert.

Leitungswechsel bei Unit Records

Das Schweizer Label Unit Records kommt in neue Hände: Die Bassisten Andreas Waelti und Luca Sisera folgen auf Harald Haerter.

Andreas Waelti und Luca Sisera (Bild: Andi Schnoz)

1983 von den Schweizer Jazzmusikern Jürg Solothurnmann, Hans Kennel, Paul Haag und Urs Blöchlinger als «Plattform für innovative Musikschaffende der Deutschschweizer Szene» gegründet, wurde das Label 1991 von Pius Knüsel, dem späteren Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia übernommen. Von 1996 bis 2005 führte der renommierte Schlagzeuger Lucas Niggli die Geschicke von Unit Records, bis 2005 der Gitarrist Harald Haerter die Leitung übernahm.

Nach fast zwei Jahrzehnten übergibt nun Harald Haerter die Führung an die Bassisten Andreas Waelti und Luca Sisera. Beide Musiker konnten sich in den letzten Jahren durch eine auffällig rege internationale Konzerttätigkeit als Sidemen und Bandleader einen Namen machen. Ihr künstlerisches Schaffen wurde anhand von zahlreichen Veröffentlichungen bei diversen Labels eingehend dokumentiert und sie sind in der europäischen Szene bestens vernetzt.

Schostakowitschs Sinfonien in neuer Ausgabe

Die Verlage Boosey & Hawkes und Sikorski veröffentlichen eine korrigierte Neuausgabe aller 15 Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch.

(Bild: Boosey & Hawkes)

Teile der neuen, überarbeiteten und korrigierten Ausgabe aller Schostakowitsch-Sinfonien sind mittlerweile verfügbar. Die erste Gruppe von vier Veröffentlichungen umspannt das Leben des Komponisten von seiner jugendlichen Symphonie Nr. 1 über die Nr. 9 und 11 bis zu seinem rätselhaften Abschied mit der Nr. 15.

Die Nr. 15 soll bis zum 50. Todestag des Komponisten im Jahr 2025 fertiggestellt werden. Die ersten vier Bände der Ausgabe, Nr. 1, 9, 11 und 15, erscheinen als grossformatige Studienpartituren für optimale Lesbarkeit. Alle Partituren und die dazugehörigen Orchesterstimmen wurden mit einem neuen Computersatz versehen, und die Orchesterstimmen sind für die Aufführung auch mit den Partituren in «The New Collected Works of Dmitri Shostakovich» kompatibel.

Wie der britische Musikjournalist Norman Lebrecht in seinem Magazin Slipped Disk erklärt, geben die Herausgeber nicht an, wie schwerwiegend die Fehler in früheren Partituren aus der sowjetischen und postsowjetischen Ära waren.

Tanzen mit neurologischen Herausforderungen

Das Opernhaus Zürich und die Tonhalle-Gesellschaft kooperieren bei einem Tanzprojekt für Menschen, die mit neurologischen Herausforderungen wie Multiple Sklerose (MS) oder Parkinson leben.

Foto: MadrugadaVerde/depositphotos.com

Jüngste neurologische Forschungen sehen den Tanz als ideale Intervention bei neurologischen Krankheiten und Störungen wie MS oder Parkinson an. Sie betonen die potenzielle Rolle von Tanz und Musik bei der Bewältigung motorischer Hürden sowie bei der Verbesserung des psychosozialen Wohlbefindens und der Lebensqualität. Die kreative Praxis und der Ansatz des Projekts Connect beruhen auf evidenzbasierter Forschung im innovativen Bereich von Tanz und Neurologie. Bewegung bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, Verbindung mit sich und ihrer Umgebung zu schaffen. Tanzen formt und fördert das Gleichgewicht, Ausdruck, Körperhaltung und die eigene Kreativität.

Der Impuls zu der Zusammenarbeit kam von der neuen Ballettdirektorin des Balletts Zürich, Cathy Marston, die mit ihrem Ballett «The Cellist» die Lebensgeschichte der an MS erkrankten und früh verstorbenen Jacqueline du Pré erzählt. Das Projekt entsteht durch eine Kooperation der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, des Opernhauses Zürich, der Zürcher Performancegruppe The Field sowie der Dance & Creative Wellness Foundation.

Unterstützt wird das Projekt durch die Parkinson Gesellschaft Schweiz, die MS Gesellschaft Schweiz sowie die Neurologische Klinik des Universitätsspitals Zürich. Die Auftakt- und Informationsveranstaltung findet am Freitag, 3. November 2023, in der Tonhalle statt.

Mehr Infos:
https://www.tonhalle-orchester.ch/saisonschwerpunkte/connect

Tod des Bratschisten Hatto Beyerle

Der Bratschist Hatto Beyerle, Mitbegründer des Alban Berg Quartetts und bis 2004 Professor an der Musik-Akademie der Stadt Basel, ist laut dem Fachmagazin The Strad im Alter von 90 Jahren verstorben.

Hatto Beyerle (Bild: Youtube-Videostill)

Der 1933 geborene Deutsch-Österreicher Hatto Beyerle hatte in Freiburg i. Breisgau und in Wien Violine, Komposition und Dirigieren studiert. Er war Mitbegründer von Ensembles wie den Wiener Solisten, dem Alban Berg Quartett und L´Ensemble. Beyerle war Gewinner zahlreicher Schallplattenpreise, unter anderem des Grand Prix du Disque und des Deutschen Schallplattenpreises. Als Kammermusiker wurde er von der deutschen Phonoakademie zweimal mit dem Titel Künstler des Jahres ausgezeichnet.

Von 1964 bis 1987 war er Professor an der Wiener Musikhochschule, dann wechselte er an die Musikhochschule Hannover. Von 1990 bis 2004 unterrichtete er als Professor an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Seit 1998 gab er regelmässig Meisterkurse an der Scuola di Musica di Fiesole (Florenz) sowie Gastkurse für Viola und Kammermusik in den USA und Kanada.

Pascal wird Chefdirigent des Helsingborg Symphony Orchestra

Der französische Dirigent Maxime Pascal, der in dieser Saison im Theater Basel die «Carmen»-Aufführungen leitet, wird ab August 2024 Chefdirigent des schwedischen Helsingborg Symphony Orchestra.

Maxime Pascal (Bild: Harrison Parrott)

Maxime Pascal gilt als Spezialist für die französische Musik des 20. Jahrhunderts und der Neuen Musik. Im Bereich der Oper leitete er 2017 Salvatore Sciarrinos Te vedo, ti sento, mi perdo an der Mailänder Scala, das er später an die Staatsoper Berlin brachte. 2021 dirigierte er eine Neuproduktion von Karlheinz Stockhausens Donnerstag aus Licht an der Philharmonie de Paris. In Genf dirigierte er Peter Eötvös’ Oper Sleepless.

Das 1911 gegründete Helsingborg Symphony Orchestra (HSO) besteht aus rund 60 Musikerinnen und Musikern. Geleitet worden ist es in den letzten Jahren unter anderen von Hans-Peter Frank (1980-1990), Andrew Manze (2006-2014) und seit 2014 von Stefan Solyom.

Tod des Oboisten Maurice Bourgue

Der französische Oboist Maurice Bourgue, der auch am Genfer Konservatorium unterrichtete, ist im Alter von 83 Jahren in seiner Heimatstadt Avignon gestorben.

Maurice Bourgue (Bild: Youtube-Videostill)

Bourgue absolvierte sein Musikstudium am Conservatoire National de Musique Paris in den Klassen Oboe bei Etienne Baudo und Kammermusik bei Fernand Oubradous. Bei internationalen Wettbewerben erhielt er in Paris 1958 den ersten Preis für Oboe und 1959 den ersten Kammermusik-Preis. Weitere Wettbewerbe gewann er in Genf 1963, Birmingham 1965, München 1967, Prag 1968 und Budapest 1970.

Maurice Bourgue wurde 1967 von Karl Münch an das Orchestre de Paris berufen, wo er bis 1979 als Solo-Oboist tätig war. 1972 gründete er ein Oktett, welches seinen Namen trägt. Das Oktett besteht aus Musikern des Orchestre de Paris. Als musikalischer Leiter der Internationalen Kammermusik Akademie Sandor Végh widmete er sich der Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen Paris und Genf und gab Meisterklassen in Budapest, London, Lausanne, Moskau, Jerusalem, Oslo und Kyoto.

Delacostes Bestände in der Walliser Musikbibliothek

Der Walliser Komponist François-Xavier Delacoste hat 2018 seine Werke in der Mediathek Wallis-Sitten deponiert. Um auf diesen bedeutenden Bestand, aufmerksam zu machen, veröffentlicht die Mediathek Wallis eine illustrierte Publikation.

François-Xavier Delacoste (Bild: Médiathèque Valais, Jean-Philippe Dubuis)

Der 1950 in Monthey geborene François-Xavier Delacoste studierte am Konservatorium Lausanne, später Genf. Er spezialisierte sich auf Orchestrierung, Orchesterleitung und Komposition. Am Konservatorium Genf unterrichtete er Harmonielehre, Kontrapunkt und Analyse. Von 1989 bis 2005 leitete er das Konservatorium Neuenburg. Ausserdem besorgte er die künstlerische Leitung des internationalen Festivals für Chormusik in Neuenburg. Von 2005 bis 2015 leitete er das kantonale Konservatorium Sitten.

Mit der Unterstützung der Walliser Delegation der Loterie Romande entwickelt die Mediathek Wallis seit 2003 die Walliser Musikbibliothek. Sie konserviert bis heute über 17’000 Aufzeichnungen, 24’000 Partituren sowie 1’200 Werke und audiovisuelle Träger. Der 2018 ins Leben gerufene Bestand François-Xavier Delacoste ist nach Pierre Mariétan im Jahr 2005, Jean-Luc Darbellay 2009, Jean Daetwyler 2013, Marie-Christine Raboud-Theurillat 2016 und Oskar Lagger 2018 der sechste, der in der Mediathek Wallis deponiert wird.

Weilerstein wird künstlerischer Leiter des Orchestre National de Lille

Joshua Weilerstein, der bis 2021 künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Lausanne war, übernimmt per September 2024 die gleiche Funktion beim Orchestre National de Lille. Er folgt in dem Amt auf Alexandre Bloch.

Joshua Weilerstein (Bild: Paul Marc Mitchell)

Joshua Weilerstein studierte Violine und Dirigieren am New England Conservatory und gewann 2009 sowohl den ersten Preis als auch den Publikumspreis beim Malko-Wettbewerb für junge Dirigenten in Kopenhagen. Er wurde daraufhin von 2012 bis 2015 zum Assistenzdirigenten der New Yorker Philharmoniker ernannt. Von 2015 bis 2021 war er künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne und Chefdirigent des Aalborg Symphony Orchestra.

Das Orchestre National de Lille ist ein französisches Orchester mit Sitz in Lille. Von 1976 bis 2016 war Jean-Claude Casadesus  Musikdirektor des Orchesters und ab 2016 Alexandre Bloch. Es ist auch das Orchester der Opéra de Lille und pflegt überdies ein zeitgenössisches Repertoire mit Komponisten in Residenz.

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