Holliger mit Alban-Berg-Ring ausgezeichnet

Der Oboist und Komponist Heinz Holliger ist der zweite Träger des Alban-Berg-Rings, der von der Berg-Stiftung verliehen wird. Nominiert wurde er von seinem Vorgänger Friedrich Cerha.

Heinz Holliger (Bild: Youtube-Still)

Der Ring wird auf Lebenszeit vergeben. Der erste Träger war Friedrich Cerha, der vor seinem Tod Holliger als nächsten Träger bestimmte. In den Ring ist eine Tonspur mit Musik von Berg eingegossen. Die Alban-Berg-Stiftung wurde 1968 für die Pflege des Andenkens und der Werke Alban Bergs von Helene Berg gegründet.

Heinz Holliger wurde 1939 in Langenthal geboren und studierte er Berner Konservatorium Oboe und Komposition. Ab 1958 setzte er sein Studium in Paris bei Yvonne Lefébure (Klavier) und Pierre Pierlot (Oboe) fort. Zwischen 1961 und 1963 studierte er bei Pierre Boulez an der Musikakademie Basel Komposition. Nach ersten Preisen bei internationalen Musikwettbewerben (Genf 1959; Internationaler Musikwettbewerb der ARD 1961) begann Holliger eine intensive internationale Konzerttätigkeit als Oboist.

Kick-off für Zentrum Künste und Kulturtheorie

Mit dem Zentrum Künste und Kulturtheorie (ZKK) führen die Universität Zürich (UZH) und die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab 2024 ein gemeinsames Zentrum.

(Bild: Museum für Gestaltung Zürich)

Das neue, transdisziplinäre und transinstitutionelle ZKK unter der Co-Leitung von Sylvia Sasse (UZH) und Judith Siegmund (ZHdK) widmet sich der Rolle der Künste und der Kultur in den gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart. Im Zusammenschluss mit der ZHdK sollen gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre angeregt und gefördert werden. Mit der ZHdK treten nun die Künste und ihre Theorien in einer neuen Weise in den Dialog mit der universitären Wissenschaft. Künstlerische Praxis und die Theorien der Künste werden für neue Perspektiven und für unvorhersehbare Kollaborationen sorgen.

Dazu gehört auch die Einrichtung einer Brückenprofessur für Digitale Kulturen und Künste, die per 1. Juli 2024 mit dem Bild- und Medienwissenschaftler Roland Meyer im Rahmen der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH) besetzt wird. Meyer wird sowohl an der UZH als auch an der ZHdK forschen und lehren. Zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten zählen algorithmisch vernetzte Bildkulturen, operative Bilder der Gesichts- und Mustererkennung, forensische Bildpraktiken, generative KI und synthetische Medien sowie neue Körper- und Wahrnehmungsverhältnisse in medial erweiterten Räumen. Während des Kick-offs co-moderiert er das Panel «Art With/Against AI».

Ganz im Zeichen dieser hochschulübergreifenden Zusammenarbeit steht der Kick-off am 24. Mai 2024 im Museum für Gestaltung Zürich: Vorträge und Diskussionen zeigen künstlerische und kulturtheoretische Zugänge zu dringlichen Themen der Gegenwart auf.

Mehr Infos: https://www.zkk.uzh.ch/de.html

Chelsea Zurflüh gewinnt Haydn-Wettbewerb

Die Schweizer Sopranistin Chelsea Marilyn Zurflüh hat in Rohrau den mit 8000 Euro dotierten ersten Preis sowie drei Sonderpreise des 6. Haydn-Wettbewerb für Klassisches Lied und Arie gewonnen.

Chelsea Zurflüh (Bild: Thomas Gasser)

Zurflüh gewann neben dem Hauptpreis die Preise für die beste Liedinterpretation (1500 Euro), die beste Arieninterpretation (1500 Euro) und ein Konzertengagement der Beethoven Philharmonie (1000 Euro). Die Jury bestand aus Kammersängerin Angelika Kirchschlager (Vorsitz) sowie Thomas Böckstiegel, Samantha Farber, Franziska M. Kaiser, Michael Linsbauer, Sebastian Schwarz, Daniela Spering und  Justus Zeyen.

Chelsea Marilyn Zurflüh ist in Pieterlen aufgewachsen. Sie hat ihren Master of Arts an der Hochschule der Künste Bern mit der höchsten Benotung abgeschlossen. Seit September 2021 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sie war unter anderem Erstplatzierte des Musikwettbewerbs der Marianne & Curt Dienemann-Stiftung, Studienpreisträgerin des Migros-Kulturprozent Gesangswettbewerbs, des Kiefer-Hablitzel/Göhner Musikwettbewerbs und Erstplatzierte des Elvirissima Gesangswettbwerbs.

 

Musikwirtschaft nach wie vor unterschätzt

Die österreichische Musikwirtschaft ist bei der Wertschöpfung mit 7,5 Milliarden Euro die drittstärkste Branche des Landes und erwirtschaftet 2,8 Prozent des BIP.

Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker (Bild: Wikimedia/Michal Osmenda)

Die neue Studie «Wertschöpfung der Musikwirtschaft in Österreich 2024» zeigt auf, dass an der österreichischen Musikwirtschaft direkt und indirekt rund 117’000 Arbeitsplätze hängen – das sind so viele Jobs wie im gesamten Maschinenbau und deutlich mehr als im IT- oder im Finanzsektor. Sie erzeugt fiskalische Effekte in der Höhe von 4,35 Milliarden Euro und damit rund 2,8 Prozent des österreichischen BIP.

Beauftragt wurde die Studie vom Fachverband der Film- und Musikwirtschaft, vom Verband der Österreichischen Musikwirtschaft – IFPI Austria und von der Musikverwertungsgesellschaft AKM, um ein eklatantes statistisches Problem aufzuzeigen und zu beheben: Der Musikwirtschaft fehlte nämlich bisher eine klare Zuordnung ins politische und wirtschaftliche System.

Mehr Infos:
https://www.akm.at/studie-zur-wertschoepfung-der-musikwirtschaft-in-oesterreich-2024

Basellandschaftlicher Kulturpreis geht an Flavian Graber

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft zeichnet Flavian Graber, bekannt als Frontmann der Band «We Invented Paris», in der Sparte Musik mit dem mit 20’000 Franken dotierten Kulturpreis Musik aus.

Flavian Graber (Bild: Webseite Flavian Graber)

Flavian Graber stammt aus Liestal und hat bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich: Über 500 Konzerte führten ihn auf Festivalbühnen in der Schweiz und Europa. Zu seinen Erfolgen zählen fünf Studioalben und diverse TV- und Radioauftritte. Zudem fanden seine Songs Eingang in die Soundtracks mehrerer Filme. Nach zwölf Jahren englischsprachigem Indie-Pop wechselte er zur Solokarriere mit Mundart-Gesang, begleitet von Gitarre oder Klavier.

Seit 2020 ist Graber Gastgeber des «SongwriterCircle» im Theater Palazzo in Liestal. Das Format hat zum Ziel, das Songwriting und den Austausch von Musikschaffenden in der Region zu fördern. Er initiierte zudem die «Wanderkonzerte», bei denen Konzertgäste mit dem Künstler wandern und dabei seinen Mundart-Songs und den Klängen der Natur lauschen. Diese Veranstaltungen reichen von Sonnenaufgangswanderungen über Matineen mit anschliessendem Mittagessen bis zu abendlichen Spaziergängen mit Ausblick über die Stadt oder Wanderungen durch die Weinberge mit Weindegustation.

Kanton Schwyz zeichnet Stefan Albrecht aus

Der Kanton Schwyz zeichnet den Musiker, Dirigenten und Dozenten Stefan Albrecht mit dem Anerkennungspreis 2024 aus. Gleichzeitig erhalten der Mauz-Music-Club Einsiedeln sowie der Musiker Pirmin Huber Förderpreise.

Stefan Albrecht (Bild: Kanton Schwyz)

Albrecht studierte an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern und schloss diese 1987 mit den Berufsdiplomen für Orgel und Chorleitung ab. Nach einem weiteren Studienjahr in Wien erlangte er 1991 das Konzertreifediplom für Orgel mit Auszeichnung bei Monika Henking an der heutigen Hochschule Luzern – Musik, wo er seit 1989 als Dozent für Dirigieren (Chorleitung) und Partiturspiel tätig ist. 1996 hat Stefan Albrecht die Nachfolge seines Vaters Roman Albrecht angetreten und ist seither als Kirchenmusiker in der Pfarrei Ingenbohl-Brunnen tätig. Er leitet den Singkreis Brunnen, den Kinderchor Allegro, das Orchester Schwyz-Brunnen, das Orchester Brunnen, das Urschweizer Kammerensemble und seit 1992 die Engadiner Kantorei. Zudem leitete er von 2015-2023 das Jugendorchester Schwyz.

Der seit 2017 bestehende Mauz-Music-Club unter der Leitung von André Kälin und Astrid Gerber ist ein Konzert- und Kulturort in Einsiedeln. Pirmin Huber hat an der Musik Hochschule Luzern Jazz studiert und sich in der zeitgenössischen neuen Schweizer Volksmusik und der elektronischen Musik etabliert.

Stefan Albrecht erhält 10’000 Franken als Preissumme. Die Kultur-Förderpreise für den Mauz-Music-Club und für Pirmin Huber sind mit je 5000 Franken dotiert.

Kommission gegen Volksinitiative «für mehr Musikvielfalt»

Die Bildungs- und Kulturkommission (BKK) des Grossen Rates der Stadt Basel empfiehlt die kantonale Volksinitiative «für mehr Musikvielfalt» zur Ablehnung. Die Kommissionsmehrheit lehnt zudem eine weitere Erhöhung des Kulturbudgets ab.

Basler Rathaus (Bild: Pixaby/Hans)

Die Mehrheit der BKK folgt damit der Haltung des Regierungsrats. Die Ausarbeitung eines Gegenvorschlags, der eine Verbesserung der sozialen Sicherheit der Kulturschaffenden beinhaltet hätte, scheiterte daran, dass die Forderungen der Initiative nicht konkret genug für einen Alternativvorschlag waren.

Der Regierungsrat vertritt die Haltung, dass mit der Umsetzung der «Trinkgeld-Initiative» sowie im Rahmen der Erneuerung der Kulturpartnerschaft mit dem Kanton Basel-Landschaft per 2022 bereits Massnahmen eingeleitet wurden, welche die Bedingungen für das freie Musikschaffen im Kanton massgeblich verbessern. Er will deren Wirkung abwarten, bevor über weitere Massnahmen entschieden wird und empfiehlt die Initiative ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung.

Jorge Rodríguez gewinnt Grenchner Flötenwettbewerb

Der Flötist Jorge Rodríguez, der an der Hochschule für Musik Basel diesen Sommer sein Studium abschliesst, hat den 5. Internationalen Solistenwettbewerb Grenchen für Flöte gewonnen.

Jorge Rodriguez (Bild: FHNW)
Der Internationale Solistenwettbewerb ist Teil der Internationalen Musikwoche Grenchen und ist heuer zum fünften Mal durchgeführt worden. Im Finalkonzert traten die beiden Finalisten im Parktheater Grenchen zusammen mit dem Orchester Musique des Lumières unter der Leitung des argentinisch-schweizerischen Dirigenten Facundo Agudin auf. Die beiden spielten das Concerto für Flöte und Streicher des französischen Komponisten André Jolivet. Jorge Rodríguez gewinnt den 1. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 6000 Franken, einer Uhr sowie einem zusätzlichen Konzertengagement im Rahmen der Konzertserie des Orchesters Musique des Lumières.
Die Jury des Wettbewerbs bestand aus Wally Hase  (Präsident, Wien und Weimar). Michel Morague, (Orchestre National de France), Ulla Millmann,  (Danish Radio Symphony Orchestra), Petri Alanko, (Sibelius Academy Helsinki) und Egor Egorkin (Solopiccolo Berliner Philharmoniker).

Jürg Müller-Stiftung fördert Trio Sheliak

Gemeinsam mit der Hochschule der Künste Bern (HKB) vergibt die Jürg Müller-Stiftung einen Preis mit Konzertengagement und Meisterkursteilnahme an ein Kammermusikensemble der HKB. Ausgewählt wurde das Trio Sheliak.

Trio Sheliak (Foto: Alessandro Moggi – Studio Righi)

Das Trio besteht aus Matilde Michelozzi (Cello), Emanuele Brilli (Violine) und Sergio Costa (Piano), die im Specialized Master Kammermusik bei Patrick Jüdt studieren. Als Mentor amtet Daniel Sepec, der das Trio in einem hochschulöffentlichen Kurs unterrichten und mit ihm proben wird.

Die HKB vermeldet weitere Erfolge: Leo Cudré-Mauroux, Bachelorstudent in der Klavierklasse von Patricia Pagny, hat den 4. Preis in der «American virtuoso international competition» errungen und wird im September im Preisträgerkonzert in der Carnegie Hall in New York spielen. Francisco Morais Fernandes, Student in der Klavierklasse von Antoine Françoise, ist einer der drei aktuellen Ausgezeichneten des Fritz-Gerber-Awards, der 2015 von der Fritz-Gerber-Stiftung und dem Lucerne Festival ins Leben gerufen wurde.

Kulturstrategie 2030 des Kantons Wallis

Der Kanton Wallis hat seine Kulturstrategie für die kommenden Jahre präsentiert. Kultur soll eine solide Grundlage einer «nachhaltigen integrativen, innovativen und respektvollen Gesellschaft» bilden.

Walliser Regierungsgebäude (Bild: EpsilonEridani)

Die Kulturstrategie 2030 verstehe sich als flexibel und anpassungsfähig, schreibt der Kanton. Sie wurde den Kulturpartnerinnen und -partnern präsentiert und wird gemeinsam mit allen internen und externen Akteurinnen und Akteuren des Kantons Wallis umgesetzt.

2021 und 2022 wurden im Wallis von 143 eingereichten Gesuchen 54 unterstützt (34 im Jahr 2021, 20 im Jahr 2022). Insgesamt hat der Kanton im Rahmen von Transformationsprojekten etwas über 7 Millionen Franken an Walliser Kulturunternehmen vergeben. Die Finanzierung wurde zu gleichen Teilen von Bund und Kanton getragen.

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Auf der Spur von Stimmpräferenzen

Ein Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main hat untersucht, was unsere Vorlieben für Singstimmen ausmacht.

Persönliche Wahrnehmungen bestimmt Vorlieben für Singstimmen. (Bild: MPIEA / F. Bernoully)

Das Team untersuchte, inwieweit persönliche Präferenzen für bestimmte Singstimmen auf objektive Merkmale wie Tonhöhengenauigkeit oder Tempo zurückgeführt werden können und inwieweit die persönliche Situation oder individuelle Eigenschaften die Präferenzen bestimmen. Dazu befragte es 326 Personen online und weitere 42 in den Laboren des Instituts.

In dem einleitenden Online-Experiment wurden insgesamt 96 A-cappella-Gesangsdarbietungen von 16 ausgebildeten Sängerinnen nach persönlichem Gefallen bewertet. Die Auswertung zeigte, dass die Sympathien breit gestreut waren und es grosse individuelle Unterschiede in den Vorlieben der Testpersonen gab. Das Team fand aber auch Gemeinsamkeiten in den Durchschnittsbewertungen, die seiner Meinung nach – zumindest teilweise – auf die akustischen Eigenschaften der Stimmen selbst zurückzuführen waren.

Diese Vermutung bestätigte sich nach genauerer Untersuchung jedoch nicht: Die akustischen Merkmale konnten die Bewertungen nur zu einem geringen Teil erklären. Vielmehr zeigte sich, dass die Vorlieben für bestimmte Stimmen durch die Art und Weise erklärt wurden, wie die Stimmen von den Zuhörenden selbst wahrgenommen und interpretiert wurden.

Originalpublikation:
Bruder, C., Poeppel, D., & Larrouy-Maestri, P. (2024). Perceptual (But Not Acoustic) Features Predict Singing Voice Preferences. Scientific Reports, 14,8977. https://doi.org/10.1038/s41598-024-58924-9

Luzern hält an Billettsteuer fest

Der Luzerner Stadtrat will an der Billettsteuer auch in Zukunft festhalten. Um das System zu vereinfachen, schlägt er aber Anpassungen vor.

Luzern (Bild: Andyindia)

Die Billettsteuer wird in der Stadt Luzern seit 1920 erhoben und trägt zu einem grossen Teil zu den verfügbaren Mitteln für die Kultur- und Sportförderung der Stadt Luzern bei. Seit 1990 besteht ein Reglement zur zweckgebundenen Verwendung der Billettsteuereinnahmen. So gehen je 15 Prozent an den Fonds zur Förderung und Unterstützung kultureller Aktivitäten sowie an den Fonds zur Förderung des Jugendsportes. Den Restbetrag von 70 Prozent ist für verschiedene Förderzwecke von Kultur und Sport (Kulturteil 2/3 und Sportteil 1/3) vorgesehen.

Die Umsetzung der verschiedenen Massnahmen unter anderem für die Förderung des vielfältigen Kulturschaffens, der Freien Szene sowie des Jugend- und Breitensports, werden laut der Mitteilung der Stadt mit Geldern der Billettsteuer vorgenommen. Dies führe in beiden Bereichen «zu einem breiten und vielfältigen Kultur- und Sportangebot für die Bevölkerung». Ohne Einnahmen aus der Billettsteuer müssten rund 5 bis 6 Mio. Franken über allgemeine Steuermittel finanziert werden.

Zur Vereinfachung des Systems sieht der Stadtrat vor, die heutigen vier Fonds abzuschaffen und durch einen einzigen Fonds zu ersetzen. Der Fonds wird durch die Erträge aus der Billettsteuer geäufnet. Die Lösung mit nur einem Förderfonds für Kultur und Sport ermöglicht mehr Flexibilität bei der Verwendung der Gelder. Als Zielwert gilt, dass rund 60 Prozent an die Kultur ausbezahlt wird, 40 Prozent an den Bereich Sport.

Mehr Infos: https://www.stadtluzern.ch/aktuelles/newslist/2129119

Thurgau fördert Keller und Tobler

Der Kanton Thurgau fördert die Musiker Johannes Keller und Ruedi Tobler mit je 25‘000 Franken. Mit den Förderbeiträgen soll eine künstlerische Entwicklung ermöglicht werden.

Johannes Keller. Foto: Sebastian Wienand

Johannes Keller  hat an der Schola Cantorum Basiliensis Alte Musik (mit Hauptfach Cembalo), Generalbass und Ensembleleitung studiert. Er ist Mitgründer des Basso-Continuo-Ensembles »Il Profondo« und des Duos »L’Istante« (mit der Violinistin Anaïs Chen). Regelmässige Zusammenarbeit mit Andrea Marcon, unter anderem als Assistent für Opernproduktionen am Theater Basel, der Oper Frankfurt und dem Festival d’Aix-en-Provence.

Ruedi Tobler ist ein Musiker und Produzent aus Winterthur. Nebst Bandprojekten (John Gailo, Europa: Neue Leichtigkeit, u.a.) ist er mit seinem elektronischen Soloprojekt playmob.il unterwegs und als Musikdozent am Winterthurer Institut für aktuelle Musik tätig.

Die Fachjury hat aus 68 Bewerbungen neben Keller und Tobler die folgenden Thurgauer Künstlerinnen und Künstler ausgewählt: Sarah Hugentobler, Video- und Performancekünstlerin, Bern, Isabelle Krieg, Bildende Künstlerin, Kreuzlingen, Bennett Smith, Bildender Künstler, Luzern und Tabea Steiner, Autorin, Zürich.

Stadt Basel überarbeitet Chorfördermodell

Die Stadt Basel hat ihr Chorfördermodell überarbeitet. Neu können auch Konzerte mit Kollekte unterstützt werden.

Basler Rathaus (Bild: Pixaby/Hans)

Das Chorfördermodell, das ergänzend zur Swisslos-Verordnung die Basis für die Beurteilung der Gesuche um Beiträge aus dem Swisslos-Fonds bildet, wurde überarbeitet.  Die wesentliche inhaltliche Änderung betrifft Gratiskonzerte und Konzerte mit Kollekte: Anstatt wie bisher von einer Unterstützung grundsätzlich ausgeschlossen zu sein, können neu auch für diese Chorkonzerte Beiträge bewilligt werden.

Mit dieser Änderung wird die organisatorische Flexibilität der Laienchöre erhöht und das lokale Kulturleben von Einschränkungen befreit. Inhaltliche Beurteilungskriterien für die Bewilligung von Beiträgen aus dem Swisslos-Fonds können die Originalität des Programms, der Aufführungsort, die Publikumsresonanz, die Budgetierung, die Kosten- und Eigenfinanzierungssituation des Chors, besondere Verdienste in Bezug auf Inklusion und Diversität sowie die allgemeine Gesuchlage beim Swisslos-Fonds Basel-Stadt sein. Honorare sind gemäss den Empfehlungen der Berufsverbände zu budgetieren. Ein Rechtsanspruch auf Beiträge besteht nicht.

Mehr Infos:
https://www.bs.ch/nm/2024-swisslos-fonds-basel-stadt-ueberarbeitetes-chorfoerdermodell-jsd.html

Luzerner Kantorei bleibt bestehen

Die Musikschule der Stadt Luzern will die traditionsreiche Chorausbildung weiterführen. Auch nach der Eingliederung in die Musikschule werden die Konzerte von Chorensembles weiterhin mit dem Label «Luzerner Kantorei» stattfinden.

Luzerner Kantorei in der Hofkirche Luzern (Bild: youtube-Videostill)

Im Rahmen der Umsetzung der Aufgaben- und Finanzreform des Kantons Luzern, kündigte die Dienststelle Volksschulbildung 2023 an, die Subventionszahlungen an den Verein Luzerner Kantorei einzustellen. Der Vorstand des Vereins Luzerner Kantorei hat daraufhin beschlossen, den Leistungsauftrag mit der Stadt Luzern nicht mehr zu erneuern. Damit die Chorausbildung in der Stadt Luzern für die aktuell über 200 jungen Sängerinnen und Sänger gewährleistet bleibt, soll der Chorbetrieb ab dem Schuljahr 2024/25 wieder im Rahmen der Musikschule Luzern weitergeführt werden. Der Stadtrat beantragt dazu einen Sonderkredit von 1,73 Mio. Franken.

Für Choraktivitäten, welche über das Ausbildungsangebot der Musikschule hinausgehen, beispielsweise für Lager, Reisen, Wettbewerbe oder grosse Konzerte, sollen die Chöre analog den Blasorchestern der Musikschule, von einem Förderverein unterstützt werden. Der Bericht und Antrag wird voraussichtlich an der Grossstadtratssitzung vom 13. Juni 2024 beraten.

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