Geheimnis des Swing entschlüsselt

Mit einem gezielten Experiment und Datenanalysen an über 450 berühmten Jazz-Soli ist ein Team des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPI-DS) und der Universität Göttingen den Eigenheiten des Swing näher gekommen.

Foto: Miti/unsplash.com (s. unten),SMPV

Obwohl das Swing-Feeling eines der wichtigsten Merkmale des Jazz ist, wurde lange Zeit geglaubt, man könne Swing zwar fühlen, aber nicht erklären. Lediglich die Abfolge von verschieden lang gespielten Achtelnoten, Downbeats und Offbeats, ist ein leicht hörbarer Bestandteil des Swing. Diese Eigenschaft alleine ist aber nicht ausreichend für den Swing.

Zur Klärung dieser Frage entwarf das Forschungsteam ein Experiment, in welchem es das Timing in Originalaufnahmen mit Piano auf verschiedene Weise am Computer manipulierte. In diesen manipulierten Aufnahmen wurde anschliessend die Stärke des Swing-Feelings in Aufnahmen bewertet. In einer ersten Studie konnte das Team so nachweisen, dass zufällige zeitliche Abweichungen nicht zum Swing-Feeling beitragen, sondern es sogar vermindern können.

Der Swing wird aber offenbar erheblich verstärkt, wenn lediglich die Downbeats gleichmässig um etwa 30 Millisekunden verzögert werden, während die Offbeats von Solis synchron zur Rhythmusgruppe blieben. Somit wurden Downbeat-Verzögerungen als eine Ursache des Swing-Feelings identifiziert.

Originalartikel:
https://www.nature.com/articles/s42005-022-00995-z

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