Grammatik korreliert mit Genetik

Ein Team unter Leitung der Uni Zürich hat Sprachfamilien über mehr als 10’000 Jahre zurückverfolgt, indem es unter anderem Daten aus der Musikwissenschaft mit digitalen Methoden kombinierte. Die Resultate erhellen die menschliche Vorgeschichte.

Foto: © Utae Ehara / Universität Zürich (Bildlegende s. unten),SMPV

Das Team verglich die Genome nordostasiatischer Populationen mit digitalen Daten zu ihrer Sprache (Grammatikregeln, Laute, Wortlisten) und ihrer Musik (Struktur, Stil). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Grammatik die Populationsgeschichte besser widerspiegelt als alle anderen kulturellen Daten.

Durch die einzigartige Zusammenarbeit von Genetik und Geographie mit moderner digitaler Linguistik und Musikwissenschaft seien sie dem Verständnis der menschlichen Vorgeschichte einen kleinen Schritt nähergekommen, erklärt dazu Teammitglied Balthasar Bickel, Professor am Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft der Universität Zürich. Weitere Analysen seien nötig, um die komplexe Natur der kulturellen und genetischen Evolution zu verstehen. Aber die Entdeckung der Bedeutung des grammatikalischen Faktors sei ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Originalartikel:
https://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2021/Grammatik.html

Bild oben: Die Kultur ist ein wichtiger Faktor für die Rückverfolgung der Bevölkerungsgeschichte. Die Japanerin Utae Ehara spielt die sogenannte Mukkuri, eine Zupfmaultrommel.

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