Bedeutende Brahms-Handschrift geht nach Lübeck

Das Brahms-Institut Lübeck hat die Handschrift des Liedes «Agnes» op. 59, Nr. 5 erworben, die aus der Sammlung des Schweizers Louis Koch stammte. Das Lied wurde 1873 von Brahms dem Winterthurer Verleger Rieter-Biedermann angedient.

«Agnes», erste Manuskriptseite © Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck,SMPV

Das der Musikhochschule Lübeck (MHL) angegliederte Institut hat die Blätter für 70’000 Euro ersteigert. Das Autograf entstand im Frühjahr 1873 nach einem Text des Dichters Eduard Mörike. Bei dem dreieinhalb Seiten umfassenden Manuskript handelt es sich um eine Reinschrift von Johannes Brahms.

Brahms hat Mörikes Volkston in seiner 72 Takte umfassenden Vertonung aufgegriffen. Der kompositorische Clou des Liedes liegt in der kunstvollen Konstruktion des stetig wechselnden Metrums vom Dreier- in den Zweiertakt. Im. Oktober 1873 schickte Brahms Agnes zusammen mit weiteren Liedern des Opus 59 zur Veröffentlichung an seinen Verleger Rieter-Biedermann in Winterthur und empfahl sie als «besonders liebliche, empfehlenswerte, angenehme, nur stellenweise diffizile, moralische, gottesfürchtige, kurz ‹Lieder› prima Sorte.»

Das Brahms-Institut plant im Sommersemester eine ausführliche Präsentation des Neuerwerbs im Rahmen einer Veranstaltung. Der Termin steht noch nicht fest.

Das könnte Sie auch interessieren