Beethovens und Wagners Harmonien unter der Lupe

Der an der Universität des Saarlandes tätige Musikwissenschaftler Rainer Kleinertz und der Informatiker Meinard Müller von der Universität Erlangen arbeiten gemeinsam an der digitalen Analyse und Interpretation von Harmonien in Werken Beethovens und Wagners.

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Die beiden wollen ausloten, wie die Informatik der Musikwissenschaft helfen kann, musikalisch relevante Strukturen zu erkennen, welche Aufgaben der Computer übernehmen kann und ob durch eine Visualisierung der Harmonien neue Zusammenhänge entdeckt werden können.

Meinard Müller, der sich am Informatik-Exzellenzcluster der Saar-Uni bereits mit ähnlichen Themen beschäftigt hatte, wird dabei Methoden der Signalverarbeitung einsetzen. Mit Hilfe von Audiodaten sollen Wechsel der Harmonien erfasst und graphisch aufbereitet werden. Die Ergebnisse ihrer bisherigen Zusammenarbeit haben die Forscher im renommierten Journal of New Music Research veröffentlicht.

Für Musikwissenschaftler Kleinertz ist von Interesse, ab wann zum Beispiel die Komplexität in Beethovens Klaviersonaten zunimmt und wann dieser von Konventionen abweicht. Bei Wagners Opern spielten hingegen Stimmungsumschläge eine zentrale Rolle. Hier werde es interessant sein zu erforschen, ob man über die digitalen Analysen zu neuen Querbezügen komme, die man bei dem rund 16-stündigen Werk durch reines Hören oder Partiturlesen bisher nicht erkannt habe.

Mit den neuen digitalen Werkzeugen, die in dem Forschungsprojekt entwickelt werden sollen, will der Musikwissenschaftler auch Stücke, die sich bisher einer harmonischen Analyse entzogen, besser interpretieren können.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das gemeinsame Projekt von Musikwissenschaft und Informatik über drei Jahre mit insgesamt 540.000 Euro. Je zur Hälfte profitieren davon die Forscher an der Universität des Saarlandes und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
 

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