Schweiz ehrt portugiesische Musikwissenschaftlerin
Die Schweizerische Musikforschende Gesellschaft (SMG) ehrt mit dem mit 10’000 Franken dotierten Glarean-Preis für Musikforschung Salwa El-Shawan Castelo-Branco, die Direktorin des Instituts für Musikethnologie der Universidade Nova de Lisboa, Portugal.
Salwa El-Shawan Castelo-Branco war langjährige Präsidentin der Portugiesischen Gesellschaft für Musikwissenschaft (1992-2006), sowie von 1997-2001 und seit 2009 erneut Vize-Präsidentin des International Council for Traditional Music (UNESCO).
Ihre wissenschaftliche Forschung und der Fokus ihrer zahlreichen Publikationen gelten vorwiegend den Musiktraditionen Portugals und des Mittleren Ostens. Aktuelle Forschungsprojekte leitet sie über portugiesischen Jazz und zu keltischen Einflüssen auf die Musik Galiziens und Nordportugals. Zu ihren neuesten Publikationen gehören unter anderem die vierbändige Enciclopédia da Música em Portugal no Século XX (2010), Music and Conflict (2010) und Traditional Arts in Southern Arabia: Music and Society Sohar, Sultante of Oman (2009).
Der Glarean-Preis wird seit 2007 alle zwei Jahre an Wissenschaftler verliehen, die sich durch ein herausragendes OEuvre auf dem Gebiet der europäischen Musikgeschichtsschreibung auszeichnen und deren Forschungstätigkeit Fragen der Publikation und Distribution von Musik angemessen berücksichtigt.
Finanziert wird der Glarean-Preis aus Geldmitteln, welche die Basler
Musikhistorikerin Marta Walter (1896–1961) der SMG testamentarisch vermacht hat. Bisherige Glarean-Preisträger sind Karol Berger (Stanford), Martin Staehelin (Göttingen) und Reinhard Strohm (Oxford).
Das Legat erlaubte überdies die Schaffung des ebenfalls mit 10’000 Franken dotierten Jacques-Handschin-Preises, der die Förderung junger Forscher zum Ziel hat. Bisherige Preisträger sind Giovanni Zanovello (Bloomington) und Bruno Forment (Brüssel). Die Verleihung dieses Nachwuchspreises erfolgt im nächsten Jahr.
Verleihung des diesjährigen Glarean-Preises:
Donnerstag, 5. Dezember 2013 in Bern, 18.15 Uhr
Hauptgebäude der Universität Bern (Kuppelraum Nr. 501), Hochschulstr. 4, 3012 Bern