Wirkung von Rechtsrock überbewertet
Laut dem Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wird die Bedeutung von Rechtsrock als Lockvogel für den Einstieg von Jugendlichen in die rechte Szene überschätzt.
Der Musikexperte spricht sich dagegen aus, Rechtsrock als Einstiegsdroge zu bezeichnen, und warnt vor Alarmismus und Panikmache. Dem Mythos von der Einstiegsdroge liege, meint Hindrichs, eine frühromantische Vorstellung über die Macht der Musik zugrunde. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass Musik für die extreme Rechte durchaus wichtig ist – und zwar als Geldquelle, zur Bildung von Netzwerken, zur Feindmarkierung und der Selbstvergewisserung.
Bei der Rekrutierung von Jugendlichen für die extrem rechte Szene spiele Musik kaum eine Rolle, aber ohne Musik würde extrem rechten Jugendlichen natürlich etwas Entscheidendes fehlen, fasst Hindrichs zusammenin. Zum Thema findet heute in Koblenz die Fachtagung «Rechte Musik in rechten Lebenswelten» statt.
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