Ansturm der Sousafonisten

Ausgerüstet mit Sousafon und Wanderschuhen machten sich am 19. Mai zahlreiche Musikanten auf den Weg von Schwyz nach Brunnen und liessen dabei ihre Instrumente erklingen. Die Veranstaltung fand Anklang – mehr als von den Organisatoren erwartet.

Foto: Angélique Bühlmann

Damit hätte noch vor wenigen Wochen niemand gerechnet: Über 150 Sousafonisten und Sousafonistinnen fanden sich kurz vor 10 Uhr auf dem Hauptplatz in Schwyz ein, um zusammen die «9. Sousiwanderig» nach Brunnen zu bestreiten. Waren es letztes Jahr noch vier Wanderer aus der Region, reisten dieses Jahr Bassisten aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland an – mit dem Zug, dem Auto, mit einem Wohnmobil oder sogar mit dem Car. Die Begeisterung für den einzigartigen Anlass war bei den Beteiligten, welche sich sonst oft als Stiefkinder der Guggenmusik empfinden, bereits am Startpunkt deutlich zu spüren. Durch die Gassen von Schwyz hallten «Sousafon»-Rufe und Dutzende Schaulustige waren vor Ort.

«Heute Morgen sagte ich noch, wenn 60 Leute kommen, haben wir es geschafft», liess Bruno Föhn wissen, der zusammen mit Patrick Reichmuth die Wanderung seit sechs Jahren organisiert. Über eine Facebook-Veranstaltung machten sie den Anlass publik und liessen zusätzlich rund 1000 Flyer drucken. Dass aber so viele Teilnehmer kommen würden, hätten sie in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. «Sorgen über den Ansturm machten wir uns keine, jedoch gingen wir das Ganze mit viel Respekt an. Wo sollen all die Leute essen? Wie regeln wir das mit dem Verkehr?»

Für einen reibungslosen Ablauf wurden schnell freiwillige Helfer gefunden, die für die Verkehrssicherheit sorgten, und ein Fahrzeug organisiert, das bei der Wanderung mit medizinischer Versorgung bereitstand. Bei bewölktem Wetter und angenehmen Temperaturen wanderten die Viererkolonnen los über Ibach, Oberschönenbuch, die Himmelsleiter hinunter nach Ingenbohl und schliesslich nach Brunnen an den See. Gespielt wurden von der Organisation arrangierte Liederausschnitte, die man sich schon Wochen vor dem Anlass über einen Link herunterladen konnte. So ertönten unter anderem Klänge aus «Herr der Ringe» oder der Refrain von Ottowans «Hands Up». Da sich die Karawane aber an gewissen Stellen über mehrere hundert Meter in die Länge zog, war nicht immer genau herauszuhören, was nun gespielt wurde. Auf dem Weg war für Verpflegung gesorgt.

Das Wetter spielte lang Zeit gut mit, kaum in Brunnen angekommen, wurden die Sousafonisten und Sousafonistinnen jedoch von starkem Regen begrüsst. Diese liessen dennoch zum Abschluss für die Zuhörer, die ebenfalls dem Wetter trotzten, nochmals die einstudierten Lieder erklingen.

Nächstes Jahr soll dann die «10. Sousiwanderig» stattfinden. Die Organisatoren rechnen wieder mit zahlreichen Teilnehmern und haben sich für das Jubiläum bereits etwas Besonderes ausgedacht.
 

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