Arbeitsort auf 1100 M.ü.M.

Die Bibliothek Andreas Züst in St. Anton, Oberegg/AI, vergibt jährlich mehrere Atelieraufenthalte für Kulturschaffende aus verschiedensten Sparten, die sich aus dem Universum der angesammelten 10 400 Bücher inspirieren lassen wollen.

Foto: Andrea Gohl

Andreas Züst (1947–2000) war eine legendäre Figur des schweizerischen und europäischen Kunstlebens. Er war Universalist mit unermüdlichem Wissensdrang und dazu ein grosser Bücherliebhaber. So vereint die Bibliothek Andreas Züst sämtliche seiner Leidenschaften in etwa 10 400 Büchern zu Themengebieten wie Wetter, Geologie, Astronomie, Physik, Botanik, Kunstgeschichte, Anthropologie, zu Polarexpeditionen, Fotografie, Malerei, Literatur, Musik, zu Kitsch, UFOs und vielem mehr.

Bibliotheken bieten seit jeher Zugang zu einem Universum möglicher Weltvorstellungen. Nach Walter Benjamin hat sogar ein bescheidenes Buch das Potenzial, ein «Buch des Schicksals» zu werden, je nachdem, welches Verhältnis sein Besitzer, seine Besitzerin zu ihm entwickelt.

In diesem Sinne schreibt die Bibliothek Andreas Züst zweimal jährlich drei Atelieraufenthalte für eine Zeitspanne von ein bis vier Wochen aus. Das Stipendium ist spartenübergreifend angelegt und richtet sich an in- und ausländische Kulturschaffende aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Neue Medien, Musik, Bühne, Tanz, Design, Architektur, Film, Foto und kunstnahen Wissenschaften. Als Unterkunft dient die Panoramaherberge Alpenhof, wo auch die Bibliothek ihren festen Platz hat. Das ehemalige Hotel, auf dem appenzellischen St. Anton gelegen, ist Kulturfrachter, beherbergt Kulturschaffende ebenso wie Besucher aus aller Welt. Der Ort ist oft belebt und manchmal überhaupt nicht und ideal als inspirierender Rückzugs- und Arbeitsort mit Raum für Austausch. 

Die Bewerberinnen und Bewerber sind aufgefordert, ihre spezifischen Interessen, ihre Motivation für einen Aufenthalt zu erläutern. Gewünscht sind Projekte, die sich mit der Bibliothek als Ganzes oder einem ihrer Teilgebiete auseinandersetzen. Das Stipendium sieht sich in der Tradition von Bibliotheken als Orten des Wissens in seiner Mannigfaltigkeit. Bewerbungsfristen sind jeweils der 31. Mai für den Aufenthalt im darauf folgenden November und der 31. Oktober für den darauf folgenden April.
 

Weitere Informationen: www.bibliothekandreaszuest.net

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