Opern im Sprechtheater akustisch aufgepeppt

Das Opernhaus Zürich wurde ursprünglich für Sprechtheater konzipiert. Es hat daher gute Sprachverständlichkeit, aber zu wenig Nachhallzeit für Opernaufführungen. Seit Kurzem wird dies mit Technik der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft nachkorrigiert.

Opernhaus Zürich, Blick von der Bühne in den Zuschauerraum. Foto: Dominic Büttner

Die historisch gewachsene, komplexe Lautsprecher-Infrastruktur ergänzt das akustisch eher trockene Opernhaus seit Anfang 2016 zusätzlich durch die «SpatialSound Wave»-Technologie des deutschen Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT. Sie kann die Nachhallzeit des Raumes verlängern. Der originalen Klangquelle wird ein Signal hinzugerechnet. Dadurch wird der Raum im akustischen Eindruck grösser. Effekte und Raumklang können im Live-Betrieb sogar spontan angepasst werden.

Die Audioobjekte lassen sich so positionieren, dass sie für den Hörer verschiedene Entfernungen haben können. Effekte lassen sich sogar so platzieren, als ob sie ausserhalb des Raums erklingen würden. Soundeffekte können live bearbeitet und räumliche, dreidimensionale Klangwelten erschaffen werden – ohne die Tonanlage oder die Räumlichkeiten dafür verändern zu müssen.

Die Software nutzt das Verfahren der sogenannten Wellenfeldsynthese. Dabei formen verschiedene Lautsprecher eine neue akustische Wellenform. Keine der Boxen spielt dasselbe Signal. Jede ergänzt die benachbarte und trägt ihren Teil zum Gesamtklang bei.

 

 

 

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