Hanffasern als Gitarrenbau-Material
Bestehen Gitarren bald aus Hanffasern? Der Industriedesigner Jakob Frank, Absolvent der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, hat für seine Abschlussarbeit mit der Naturfaser experimentiert und einen neuen Gitarrentyp entworfen.
Bei dem Protoypen wird der Corpus aus einem Fasergemisch hergestellt, das ausschliesslich aus Hanffasern und Wasser besteht. Durch die Verdunstung wird das Material so fest wie Hartholz, allerdings setzt beim Trocknen ein extremer Schrumpfungsprozess ein. Dabei entstehen Verformungen, die es schwierig machen, konkave Flächen und Körper zu erzeugen. Frank passte die Silhouette der Gitarre dementsprechend immer wieder an.
Das Instrument verfügt über ein spezifisches Klangbild und soll laut der Mitteilung der Hochschule Pforzheim mit herkömmlichen Gitarren durchaus konkurrieren.
Frank will den Prototypen weiter perfektionieren und eine überarbeitete Version der Gitarre neu produzieren. Zusammen mit Wirtschaftsfachleuten prüft der Industriedesigner überdies die kommerzielle Nutzbarkeit des Konzeptes. Die «canna guitar» könnte aufgrund der neuartigen und unkonventionellen Konstruktion vor allem für Gitarrenliebhaber, Sammler und experimentierfreudige Spieler interessant sein.