Schlingensiefs Operndorf eröffnet Krankenstation
Vier Jahre nach dem Tod des Theatermachers Christoph Schlingesief macht sein Projekt in Burkina Faso einen weiteren Schritt: Morgen wird die Krankenstation eröffnet.
Es war der letzte grosse Lebenstraum von Christoph Schlingensief: Mit einem Operndorf in Afrika wollte der Theater- und Filmemacher eine kulturelle Begegnungsstätte schaffen, die Leben und Kunst zusammenführt.
Nach einer Schule für 300 Kinder wird im armen Burkina Faso jetzt in einem zweiten Schritt eine Krankenstation eröffnet. Sie bietet rund 5000 Menschen aus den umliegenden Dörfern Erste Hilfe, bis zu 20 Kinder im Monat sollen hier betreut auf die Welt kommen.
Ein Arzt, ein Zahnarzt, eine Apothekerin, zwei Krankenschwestern und zwei Hauskräfte werden in der Krankenstation arbeiten. Sie werden von der heimischen Regierung gestellt und bezahlt. Das Konzept für das rund 800 Quadratmeter grosse Haus stammt erneut von dem preisgekrönten Architekten Francis Keré, den Schlingensief früh für das Projekt gewinnen konnte. Der Sohn eines burkinischen Häuptlings hat schon für mehrere Schulen in Afrika ein faszinierendes natürliches Kühlkonzept entwickelt.
Die Grundsteinlegung für das Dorf etwa eine Autostunde von der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou entfernt hatte Christoph Schlingensief im Februar 2010 noch miterlebt – bereits schwer von seiner Krankheit gezeichnet. Einige Monate später starb er mit 49 Jahren an Lungenkrebs.