Mit einer Pille zum absoluten Gehör

Der amerikanische Zellbiologe Takao Hensch und ein internationales Forscherteam mutmassen, dass mit einer bestimmten chemischen Substanz auch nach einer kritischen Periode in der Kindheit die Fähigkeit zum absoluten Hören stimuliert werden kann.

Foto: ieromina – Fotolia.com

In einem Artikel in der Fachzeitschrift Frontiers in Systems Neuoscience berichten die Forscher von Versuchen mit Mäusen und mit sogenannten histone-deacetylase inhibitors (HDAC inhibitors), die das absolute Hören offenbar siginfikant begünstigen. Dabei werden nicht kognitive Funktionen sondern sensorische Differenzierungsfähigkeiten besser aktiviert. Die enstprechenden Substanzen sind in einem Medikament enthalten, das bislang zur Behandlung von Epilepsie genutzt worden ist.

Das Absolute Gehör, die Fähigkeit, nicht nur relative, sondern absolute Tonhöhen zu erkennen, kann nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nur in einer kritischen Phase der Kindheit erworben werden. Später nützt auch intensives Training dazu nicht mehr.

Orignalartikel: Gervain J, Vines BW, Chen LM, Seo RJ, Hensch TK, Werker JF and Young AH (2013) Valproate reopens critical-period learning of absolute pitch. Front. Syst. Neurosci. 7:102. doi: 10.3389/fnsys.2013.00102
 

Das könnte Sie auch interessieren