Spielfreude und Witz

«Lorie» für B-Trompete und Klavier begeistert mit Anklängen an irische Volksmusik.

Foto: H. D. Volz / pixelio.de

Jean-François Michel (*1957) geniesst als brillanter Trompeter und als Professor für Trompete an der Hochschule für Musik (Lausanne, Fribourg, Sion) in der Schweiz einen sehr guten Ruf. Als Solist tritt der ehemalige Solotrompeter der Münchner Philharmoniker auch auf der internationalen Bühne auf und bietet Meisterkurse an. Ein ebenso zentrales und erfolgreiches Betätigungsfeld Michels ist das Komponieren von Kammermusikstücken in verschiedenen Stilen und Schwierigkeitsgraden.

Lorie ist eine leichte, in drei kurzen Sätzen angelegte modale Komposition mit starken Bezügen zur mitreissenden Volksmusik Irlands mit keltischen Wurzeln. Der erste Satz ist eine Jig mit einer vitalen dorischen Melodie, die zum Teil von perkussiven Elementen begleitet wird (Rhythmen sind auf das Holz des Klaviers und auf den Mundstückrand zu schlagen), was an das rhythmische Klopfen der Schuhe der Tänzer bei einem Irish Reel erinnert. Der langsame Mittelsatz wird von einer einfachen Melodie in Dur geprägt und bietet mit seinem Legatocharakter einen Gegensatz zu den beiden Ecksätzen. Auch der Schlusssatz ist – wie ein fiddle tune – mit punktierten Rhythmen und einer mixolydischen Melodie mit Ausweichungen nach Dur und Moll, voller Energie, Spielfreude und Witz.

Das rund fünf Minuten dauernde Stück würde sich sehr gut als Wettbewerbsstück der Mittelstufe eignen.

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Jean-François Michel: Lorie, für B-Trompete und Klavier, (=Swiss Composers Series), TP332, Fr. 20.00, Edition Bim, Vuarmarens 2011

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