Ein bewährtes Stück
Ursprünglich für Violine geschrieben, erfuhr Kodálys beliebtes Adagio Bearbeitungen für die ganze Streicherfamilie.
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Zoltán Kodálys widmete 1905 dem Geiger Imre Waldbauer ein Adagio. 1910 machte er davon Versionen für Viola und Violoncello, Norbert Dunka später eine für Kontrabass. 2014 wurde es von der Editio Musica Budapest in allen vier Versionen neu publiziert. Eine elegische Melodie mit Quint- und Sext-Wellenbewegungen steigert sich zwei Mal zu einem cholerischen Ausbruch, der zweite in Form einer Solokadenz, die in ein komponiertes Ritardando mündet. Die Klavierbegleitung ist farbig und bei Wiederholungen der Melodie variiert, teils mit cymbalartigen Arpeggien, und nimmt auch am melodischen Geschehen teil.
Was auf der Geige zwischen 4. und 8. Lage gut liegt, ist auf der Bratsche zwischen 8. und 12. Lage eine klangliche Herausforderung, dafür kann die Bratsche am Anfang die Melodie eine Oktave tiefer wirkungsvoll auf der C-Saite darstellen.
Zoltán Kodály, Adagio für Violine (Z. 14911), Viola (Z. 14894), Violoncello (Z. 14895) oder Kontrabass (Z. 14896) und Klavier, je € 9.90, Editio Musica Budapest 2014